Die Kommunikation unserer Bedürfnisse ist eine wichtige Fähigkeit, um gesunde Beziehungen zu führen und ein erfülltes Leben zu leben. Doch vielen Menschen fällt es schwer, ihre eigenen Empfindungen wahrzunehmen und ihre Bedürfnisse offen auszusprechen – zum Beispiel, wenn früh gelernt wurde, die Bedürfnisse anderer über die eigenen zu stellen, um beispielsweise Ablehnung zu vermeiden. Wenn du dich in dieser Situation wiedererkennst, kann dir dieser Blogartikel weiterhelfen.
Ergründen
Um deine Bedürfnisse kommunizieren zu können, ist es wichtig, deine eigene Gefühlswelt kennenzulernen. Ein erster Schritt ist es, dich mit deinen Ängsten auseinanderzusetzen. Frage dich: „Was befürchte ich, könnte schlimmstenfalls passieren, wenn ich meine Wünsche mitteile?“ Denn hinter dem Nicht-Kommunizieren der eigenen Empfindungen kann eine Vielzahl von Ängsten stecken, wie zum Beispiel die Angst vor Ablehnung, Konflikten oder Verletzlichkeit. Es ist wichtig, diese Ängste zu erkennen und anzuerkennen, dass sie normal sind. Indem du dich mit deinen Ängsten auseinandersetzt, kannst du ihnen die Macht nehmen, dich von der Kommunikation deiner Bedürfnisse abzuhalten.
Üben, üben, üben
Wenn du mehr Klarheit über deine Ängste und Sorgen hast, kannst du beginnen, deine Bedürfnisse näher kennen zu lernen und wahrzunehmen. Probiere gerne dich im Alltag immer wieder zu fragen, was du gerade fühlst und was du möchtest. Diese Übung kann dir dabei helfen, achtsamer zu werden und deine Empfindungen besser wahrzunehmen.
Nun kannst du klein anfangen. Taste dich zunächst mit kleinen Situationen an die Herausforderung heran. Übe dich darin, deine Bedürfnisse in einfachen und klaren Sätzen zu formulieren. Verwende “Ich”-Botschaften, um deine eigenen Empfindungen auszudrücken, anstatt Vorwürfe oder Kritik zu äußern. Zum Beispiel könntest du sagen: “Ich fühle mich überfordert und bräuchte etwas Unterstützung” anstelle von “Du hilfst mir nie”. Indem du deine Bedürfnisse klar und respektvoll kommunizierst, schaffst du Raum für Verständnis und Empathie bei deinem Gegenüber.
Rückschläge sind möglich
Es kann sein, dass nicht jede:r positiv auf deine Bedürfnisse reagieren wird. Manche Menschen können damit möglicherweise nicht gut umgehen oder fühlen sich herausgefordert. Sollte dein Gegenüber nicht gut mit deiner neuen Herangehensweise umgehen können, muss das nicht unbedingt an dir liegen. Die Reaktion anderer kann auch ein Ausdruck ihrer Empfindungen und Ängste sein und muss nicht zwangsläufig mit dir zu tun haben. In solchen Fällen ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Bleibe bei deinen eigenen Bedürfnissen und nehme den Platz ein, den du für dich brauchst. Sollte es die Chance geben, einen Kompromiss zu finden, setze dich gerne mit der Person zusammen und sucht nach einer Lösung, die für euch beide funktioniert.
Um deine Bedürfnisse gut zu kommunizieren und dabei respektvoll mit anderen umzugehen, ist es auch wichtig, die Freiheit deiner Mitmenschen zu akzeptieren. Bedenke, dass jeder Mensch seine eigenen Bedürfnisse und Empfindungen hat. Achte darauf, bei dir zu bleiben und zeige deine Bereitschaft, zuzuhören und Verständnis für die Bedürfnisse des anderen aufzubringen. Behalte dabei deine eigenen Bedürfnisse im Hinterkopf und sorge dich um dich selbst, wenn du dich danach fühlst.