Der Nutri-Score ist ein System zur Kennzeichnung der Nährwertqualität von Lebensmitteln. Es wurde in Frankreich entwickelt und wird auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen angezeigt, wenn sich die herstellenden Firmen und Marken dafür entschieden haben, ihre Lebensmittel damit zu kennzeichnen. Das bedeutet auch, dass folgend alle Produkte des Unternehmens gekennzeichnet werden müssen und nicht nur einzelne Lebensmittel, die beispielsweise ernährungsphysiologisch besonders wertvoll sind, deklariert werden. Der Nutri-Score basiert auf einer Skala von A bis E, wobei A die beste Nährwertqualität und E die schlechteste Nährwertqualität anzeigt.
Der Nutri-Score berücksichtigt mehrere Faktoren, wie zum Beispiel den Anteil an Zucker, gesättigten Fettsäuren, Salz und Kalorien in einem Lebensmittel. Das System bewertet die Qualität der Nährstoffe in einem Produkt und berücksichtigt auch die Menge an Ballaststoffen und Proteinen.
Der Nutri-Score ist einfach zu verstehen, da er eine klare Farbskala verwendet. Grün zeigt eine gute Nährwertqualität an (A und B), gelb zeigt eine mittlere Nährwertqualität an (C) und rot zeigt eine schlechte Nährwertqualität an (D und E).
Das Ziel des Nutri-Scores ist es, Verbrauchenden dabei zu helfen, schnell und einfach gesündere Lebensmittel auszuwählen, um ihre Ernährung zu verbessern. Als Ergänzung zu Nährwerttabellen und langen Zutatenlisten, schafft er somit Orientierung beim Einkauf und der täglichen Lebensmittelauswahl. Wichtig ist jedoch zu beachten und auch Verbrauchende darüber zu informieren, dass die Angaben immer im Verhältnis zu anderen Lebensmitteln derselben Produktgruppe stehen. D.h. eine Tiefkühlpizza mit einem Nutri-Score B ist nicht gleich gesund, sondern im Verhältnis zu anderen TK-Pizzen vielleicht die bessere Wahl. Generell sagt der Nutri-Score somit nicht unbedingt aus, ob ein Lebensmittel gesund oder ungesund ist, da generell nur unbedenkliche Lebensmittel verkauft werden dürfen. Insgesamt ist der Nutri-Score bei der Berechnung also etwas vereinfacht und berücksichtigt beispielsweise nicht alle wertgebenden Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren oder weitere Zusatzstoffe wie Aromen, Geschmacksverstärker, Süßstoffe u.ä. Ebenfalls wird die regionale Herkunft, der ökologische Anbau oder Gentechnikfreiheit bei der Bewertung nicht berücksichtigt. Wem diese Aspekte wichtig sind, sollte dementsprechend einen zusätzlichen Blick auf die Zutatenliste, Label und Siegel werfen. Ein weiterer nachteiliger Aspekt ist die Freiwilligkeit der Nutzung für Firmen. Dadurch sind zahlreiche Produkte weiterhin noch nicht deklariert, was den Vergleich von Lebensmittelgruppen erschwert.
Nichtsdestotrotz nutzen mittlerweile einige Firmen den Nutri-Score und können damit ihr Image aufbessern, weil sie den Verbrauchenden widerspiegeln, dass sie die Verantwortung für Inhaltsstoffe und die Gesundheit der Kund:innen übernehmen und ernährungsphysiologische Unterschiede innerhalb einer Produktgruppe transparent darlegen. Zudem basiert der Nutri-Score auf wissenschaftlicher Evidenz und ermöglicht wie beschrieben valide, den ernährungsphysiologisch Vergleich von Lebensmitteln innerhalb einer Produktgruppe.
Insgesamt zeigen sich also sowohl Vor-, als auch Nachteile. Der Blick auf den Nutri-Score ermöglicht eine schnelle Entscheidungshilfe für Laien beim Einkauf und kann zu gesundheitsbewussterer Ernährung führen. Dennoch ist es wichtig die Verbrauchenden weitergehend aufzuklären und zu informieren, dass beispielsweise lediglich Produktgruppen untereinander verglichen werden und die Kennzeichnung bisher freiwillig ist. Ein Blick auf die Zutatenliste und Herkunft des Produkts kann in jedem Fall nicht schaden, wenn man ganz sichergehen möchte.
Wer sich noch genauer über den Nutri-Score informieren möchte, kann beispielsweise auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorbeischauen.