Zusatzstoffe und E-Nummern sind dazu da, die Eigenschaften von Lebensmitteln zu verbessern. Sie beeinflussen beispielsweise das Aussehen, die Konsistenz, den Geschmack oder auch die Haltbarkeit von Joghurts, Chips, Käse oder Creme. In der EU sind derzeit rund 320 Zusatzstoffe und E-Nummern zugelassen. In diesem Beitrag erfährst du, welche am häufigsten vorkommen und was es mit ihnen auf sich hat.
Wofür sind E-Nummern gut?
Schaust du im Supermarkt auf das Etikett eines gewöhnlichen Kirschjoghurts, findest du hinter Joghurt, Fruchtzubereitung und Zucker unter Umständen am Ende auch die Bezeichnungen E120 und E407. Hierbei handelt es sich um Farbstoffe, Verdickungs- und Feuchthaltemittel, die dafür sorgen, dass der Joghurt die gewünschte Konsistenz und Farbe hat. Auch Säureregulatoren und natürliche Aromen sind häufig in Joghurts enthalten. Sie sind für den Geschmack verantwortlich.
Zusatzstoffe können auch sogenannte Emulgatoren sein, die beispielsweise dafür sorgen, dass die Margarine streichfester ist oder auch Verdickungsmittel, die dafür sorgen, dass der Pudding steifer wird. Viele der E-Nummern werden aber vor allem als Geschmacksverstärker verwendet, oder um die Handhabung des Lebensmittels zu erleichtern. Typische Beispiele hierfür sind die Zugabe von Treibgasen in Sprühsahne, Backtriebmittel in Backteig oder Schaummittel in Sahne.
Welche E-Nummern kommen am häufigsten vor?
Die rund 320 Zusatzstoffe haben unter anderem lange und komplizierte Namen, weswegen sie auch unter ihren E-Nummern aufgelistet werden. Das „E“ steht hierbei für Europa. Diese derzeit erlaubten Zusatzstoffe werden am häufigsten eingesetzt:
- Farbstoffe: E 100-180
Farbstoffe sind in allerlei Lebensmitteln oder auch in Kosmetika enthalten. Der rote Farbstoff E120 „Karmin“ ist beispielsweise Bestandteil vieler Industrieprodukte. Du findest ihn unter anderem in Mentos, M&M’s, Limonaden oder auch in Fleisch- und Wurstprodukten.
- Konservierungsstoffe: E 200-297
Auch Konservierungsstoffe sind in vielen industriellen Lebensmitteln enthalten, wo sie dafür sorgen, diese länger haltbar zu machen. Das Natriumbenzoat der Benzoesäure E 211 ist beispielsweise in vielen Erfrischungsgetränken, aber auch in Oliven oder Ketchup vorhanden und verhindert, dass sich hier Pilze oder Bakterien bilden.
- Antioxidations- und Säuerungsmittel: E 300-385
Antioxidationsmittel erhöhen die Stabilität und die Haltbarkeit von Lebensmitteln, sodass Farbe und Geschmack länger erhalten bleiben. So findest du Ascorbinsäure E 300 beispielsweise in Limonaden, wo der Stoff dem Geschmacksverlust entgegenwirkt.
- Verdickungs- und Feuchthaltemittel: E 400-495
Diese Zusatzstoffe sind für die Konsistenz von Lebensmitteln und Kosmetika zuständig. Die Stabilisatoren werden beispielsweise aus Braunalgenarten gewonnen und finden sich häufig in Gelee-Süßwaren. Auch Emulgatoren zählen hierzu. Alginsäure E 400 findest du beispielsweise in Futtermitteln, Farben oder Textilien.
- Säuerungsmittel u. a.: E 500-586
Säuerungsmittel erhöhen den Säuregrad und verleihen dem Lebensmittel so einen sauren Geschmack. Zusätzlich haben auch sie konservierende Eigenschaften. Magnesiumchlorid E 511 findest du beispielsweise in Bier, Tofu oder auch in erhärteten Obst- oder Gemüsestückchen.
- Geschmacksverstärker: E 620-650
Wie der Name schon sagt, werden Geschmacksverstärker dazu eingesetzt, den Geschmack von Lebensmitteln zu verstärken. Hinter der Nummer E 620 verbirgt sich beispielsweise eine Aminosäure, welche einen würzigen, herzhaften Umami-Geschmack hervorruft. Dieser Zusatzstoff ist insbesondere in proteinhaltigen Lebensmitteln zu finden.
- Süßstoffe u. a.: E 950-1521
Süßstoffe werden eingesetzt, um Lebensmittel süßer zu machen. Einer der bekanntesten ist der Stoff E 960, oder auch Stevia. Stevia (oder Steviolglycosid) wird aus den Blättern des südamerikanischen Stevia-Strauches gewonnen. Das Süßungsmittel E 960 findest du unter anderem in Bonbons, Lakritze, Erfrischungsgetränken oder auch in Marmelade.
Warum ist das problematisch?
Zusatzstoffe haben den Ruf, schädlich zu sein. Insbesondere hochverarbeitete Lebensmittel, wie Fertiggerichte, Wurstwaren, industriell gefertigtes Brot oder Softdrinks, in denen es nur so von ihnen wimmelt, gelten deswegen auch als ungesund.
Tatsächlich ist da auch etwas dran, denn laut mehrerer Studien, sorgt die regelmäßige Zufuhr von vielen Zusatzstoffe durch Lebensmittel und Getränke aus Dauer dafür, dass sich das Risiko für Entzündungen, Diabetes, Darmkrebs oder Übergewicht erhöht. Beispielsweise sorgt die Einnahme von zu vielen Säuerungsmitteln für eine Übersäuerung des Stoffwechsels und die Einnahme von Süßstoffen hat einen Anstieg des Blutzuckerspiegels zur Folge. Wer sich dazu viel von hochverarbeiteten Lebensmitteln ernährt, hat weniger Energie, kann sich schlechter konzentrieren und hat ein gestörtes Körpergefühl.
Wie kann ich weniger E-Nummern konsumieren?
Komplett auf Zusatzstoffe und E-Nummern zu verzichten, ist heutzutage kaum noch möglich. Jedoch kannst du deine Zufuhr definitiv reduzieren, wenn du auf folgende Dinge achtest:
- Kaufe möglichst frische, nicht oder kaum verarbeitete Lebensmittel und bereite deine Speisen selbst zu.
- Vermeide Lebensmittel, die eine große Menge an Aromen und Geschmacksverstärkern haben, um deinen natürlichen Geschmacksinn zu erhalten.
- Setze beim Kauf von verarbeiteten Lebensmitteln auf Bio-Produkte, denn diesen ist es verboten, zu viele Zusatzstoffe zu enthalten.
- Schau bei deinem nächsten Einkauf auf das ein oder andere Etikett und sei dir bewusst, was auf deinem Teller landet.