Unser Essen ist mehr als nur die generelle Zufuhr von verdaulichen Substanzen, um unseren Körper mit den notwendigen Nährstoffen versorgen zu können. Denn tatsächlich verbirgt sich dahinter ein kultureller und auch gesellschaftlicher Aspekt, welcher nicht zu vernachlässigen ist. Eine Esskultur ist erst mal so zu verstehen, dass alles, was mit Essen verbunden ist und von Menschen entwickelt und hergestellt wird, einbezogen wird. Das können materielle Dinge wie Lebensmittel aber auch Entdeckungen und Gefühle miteinschließen.
Wie ist die Esskultur entstanden?
Früher ging es in erster Linie darum, den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen, um so überleben zu können. Mit der zunehmenden Komplexität der Speisen, aufwendigeren Zubereitungen hat sich rund um die Ernährung auch ein sozialer Aspekt entwickelt. Damit gab es aber auch Entwicklungen, wobei zwischen dem Essen der Armen und Reichen unterschieden wurde. Unterschieden wird zwischen den Lebensmitteln, der Zubereitung und auch der Art zu essen.
Du bist, was du isst.
Das was, wann und wo wir etwas essen, sind oftmals auch kulturell und historisch bedingt. Denn unter anderem ist die Art der Verarbeitung und Zubereitung aber auch der Ablauf und der Zeitpunkt des Verzehrs oftmals an kulturelle Regeln gebunden, in die man als Kind auch einfach hineingeboren wird. Denn ein Mensch wählt seine Nahrung aus einer Vielzahl an Möglichkeiten aus, abhängig von verschiedenen Bedingungen und Einflussfaktoren. Über unser Essen ordnen wie uns einander zu, wie das auch in Ernährungsformen wie dem Veganismus oder in Religionen ist.
Essen erfüllt auch als Kulturtätigkeit den Zweck, soziale Gemeinschaften zu bilden, diese zu erhalten und zu erweitern. Deswegen sollen Nahrungsordnungen auch nicht als ein starres Gerüst angesehen werden, sondern eher als etwas ständig Wandelndes.
So verbinden wir beispielsweise ein vertrautes Essen mit Sicherheit als auch einer gewissen Zugehörigkeit. Grund hierfür ist die enge Verbindung zwischen Geschmack und Gefühl.
Essen, um zu überleben.
Wir können ohne Nahrung nicht überleben, das ist bekannt, jedoch können wir auch daneben frei entscheiden, wie wir das Gestalten. Entweder als Omnivore oder eingeschränkter aufgrund von Religion, Kultur oder Diät.
Innerhalb von einer Familie gehört die Esskultur zum Alltag und hat damit Einfluss auf die Sozialisation und Enkulturation von der Einzelperson sowie auch wie eine Gemeinschaft aussehen kann. Die noch heute gewohnten Ansprüche an eine Esskultur in einer Familie stammen eher aus der gut bürgerlichen Küche des 19. Jahrhunderts. Diese beinhalten ein großes Spektrum an akzeptablen und korrekten Ernährungsversorgung als auch -bildung.
Struktur einer Esskultur
- Auswahl und Bewertung von Lebensmitteln. Grundsätzlich wird in jeder Kultur bestimmt, welche Nahrungsmittel für wen und wann akzeptiert sind oder nicht.
- Die Regeln der Speisen und Küche, mit denen die Herstellung und der Geschmack bestimmt werden.
- Die Mahlzeit agiert als eine Gemeinschaft bildende Einrichtung.
Heute mischen sich Esskulturen immer mehr, da aufgrund der Globalisierung alle Lebensmittel nahezu überall verfügbar sind. Es ist auch ein Wandel festzustellen, da Menschen immer häufiger auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Wir können uns individualisieren und setzen somit weniger auf die gesellschaftliche Esskultur und viel mehr auf die Etablierung der Eigenen.