Tagtäglich begegnen uns diverse Nachrichten aus aller Welt. Durch die vielfältigen digitalen Medien, Push-Nachrichten & Co. erreichen uns die News rund um die Uhr. Häufig handelt es sich dabei aber leider um Krisen, Krieg und Negativnachrichten – der Weltschmerz scheint damit omnipräsent. Das Gefühl dem ausgeliefert zu sein und sich unfähig oder machtlos zu fühlen etwas zu ändern, kann uns belasten und dafür sorgen, dass Zukunftsängste und Sorgen entstehen. Aber was sind Weltschmerz und Zukunftsängste eigentlich genau? Was können wir für uns tun, um einen bessern Umgang mit den negativen Meldungen im Weltgeschehen zu finden? Diesen Fragen wollen wir nun auf den Grund gehen.
Weltschmerz
Der Begriff Weltschmerz wurde von Jean Paul (dt. Schriftsteller) geprägt und beschreibt ein Gefühl von Trauer und Melancholie über die eigene Unzulänglichkeit, auch in Bezug auf die Welt und die bestehenden Verhältnisse. Das Gefühl keine Kontrolle oder Fähigkeiten zu haben, um an einer (belastenden) Situation etwas zu ändern, geht oft mit Resignation, Pessimismus oder auch einer Realitätsflucht einher. Wir empfinden also Trauer und Mitgefühl und gleichzeitig fühlen wir uns bei Negativnachrichten auch hilflos, „ohnmächtig“ und erschüttert. Eine Flucht oder Ablenkung von den Themen erscheint für den ersten Moment zwar hilfreich, um sich mit den aufkommenden Gefühlen und Gedanken zunächst einmal nicht weiter auseinandersetzen zu müssen, früher oder später werden Sorgen und Ängste jedoch wieder präsent. Durch diesen empfundenen Weltschmerz und die ständig dazukommenden, negativen Meldungen können dementsprechend auch Zukunftsängste ausgelöst oder verschlimmert werden.
Zukunftsangst
Normalerweise haben wir alle ein gewisses Bedürfnis nach Kontrolle und vor allem nach Sicherheit. Durch die eingehenden Negativnachrichten entsteht jedoch große Ungewissheit, Unsicherheit und die Sorge vor ungewollten Veränderungen. Das kann beängstigend sein und wir fragen uns, wie soll es weitergehen und wie sollen wir optimistisch in die Zukunft blicken, wenn „alles“ so schlecht und hoffnungslos erscheint? Grübeln, das Ausmalen von Worst-Case-Szenarios und die empfundene Hilflosigkeit können dazu führen, dass wir weniger in der Gegenwart leben, unsere Schlafqualität leidet oder sogar Herzrasen und Panikattacken entstehen. Daher ist es wichtig, einen besseren Umgang mit dem Weltschmerz und damit einhergehenden Zukunftsängsten zu finden. Hier haben wir ein paar Tipps, wie das gelingen kann.
Einen gesunden Umgang finden
Natürlich ist es nicht möglich uns gänzlich von den täglichen Meldungen zu isolieren. Daher geht es vielmehr darum, wie und in welchem Maße wir die Nachrichten konsumieren und schließlich darauf reagieren.
Konsum und Informationsquellen eingrenzen
Anstatt zu versuchen uns nicht mit den Meldungen zu beschäftigen und sie von uns fernzuhalten, ist es hilfreich diese bewusst zu konsumieren oder beispielsweise nur bestimmte, glaubwürdige Sender, Portale etc. zu verwenden. Ein erster Schritt kann es daher sein, Push-Nachrichten auszuschalten. So haben wir selbst in der Hand, wann wir uns die News durchlesen oder anhören und kriegen nicht ständig oder in ungünstigen Momenten direkt eine Benachrichtigung. Außerdem kann es hilfreich sein, eine bestimmte Zeit am Tag einzuplanen, um sich mit den Neuigkeiten auseinanderzusetzen. Das heißt aber auch, sich ausschließlich in diesem Zeitfenster zu informieren. Wenn wir selbst mal einen schlechten Tag und das Gefühl haben, mit den News nicht umgehen zu können, ist es aber auch vollkommen in Ordnung mal einen „Day-Off“ zu machen.
Aktiv werden
Bei negativen Nachrichten fühlen wir uns wie beschrieben häufig unzulänglich und hilflos. Natürlich können wir alleine nicht die Welt retten, aber es kann guttun, kleine Dinge in unseren Alltag zu integrieren, die uns zeigen: „Ich kann helfen und etwas bewirken“. So können wir beispielsweise spenden, friedlich demonstrieren, wählen gehen, uns sozial engagieren oder auch unseren eigenen Alltag (umwelt-)bewusst gestalten.
Akzeptieren und in den Austausch kommen
Auch wenn wir es uns vielleicht noch so sehr wünschen, können wir an einigen Situationen selbst nicht direkt etwas ändern. Ständiger innerer Widerstand und Unzufriedenheit sind auf Dauer aber auch kräftezehrend und tun uns nicht gut. Das heißt nicht, dass wir einer Situation „zustimmen“ müssen, aber dass wir für uns in Einklang kommen und akzeptieren, dass wir zum Beispiel mit den oben beschriebenen Möglichkeiten unser Bestes gegeben haben. Außerdem kann es hilfreich sein mit den eigenen Gedanken oder auch aufkommenden Ängsten nicht allein zu bleiben und sich darüber mit Freund*innen, Familie o.ä. auszutauschen.
Hilfe suchen
Wer merkt, dass die Ängste und Sorgen dennoch überhand nehmen, sollte sich nicht davor scheuen professionelle Hilfe aufzusuchen. Zur Unterstützung der mentalen Gesundheit bietet auch die Mobilkrankenkasse vielfältige Leistungen.
Wer sich zum Thema Weltschmerz und Zukunftsängste sowie über Angebote der MKK weiter informieren möchte, findet in diesem Artikel weitere Informationen.