Resilienz – ein neues Trendwort unserer Zeit. Doch was genau bedeutet es eigentlich resilient zu sein?
Oftmals wird Resilienz mit dem Bild eines Stehaufmännchens verbunden. Aber eine hohe Resilienz geht mit mehr einher als dem Motto “Krone richten und weiter geht es”. Denn Resilienz ist nicht nur die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen.
Apropos Krisen, was sind das eigentlich für Ereignisse, die unser Krönchen verrutschen lassen?
Ausgangspunkt für eine Krise ist oftmals ein kritisches Lebensereignis. Das muss aber nicht immer ein negativ behaftetes Ereignis sein, wie beispielsweise der Verlust eines geliebten Menschen, sondern das kann auch eine Hochzeit oder die Geburt eines Kindes, also ein positives Erlebnis sein. Entscheidend ist, dass dieses kritische Ereignis mit deutlichen und einschneidenden Veränderungen für uns und unser Leben einhergeht. Werden wir mit solchen Veränderungen konfrontiert, dann löst das Stress in uns aus und den gilt es zu bewältigen.
Die negativen Konsequenzen sowohl auf physischer als auch psychischer Ebene, die Stress auf Dauer auslösen kann, sind mittlerweile allgemeinhin bekannt. Doch wie schwerwiegend diese für unsere Gesundheit tatsächlich sind, hängt auch von unserer Resilienz, also unserer inneren mentalen Widerstandskraft ab. Wir können uns die Resilienz also wie eine Art Schutzschild vorstellen, um Krisen unbeschadet zu überstehen.
Hat jemand also beispielsweise eine hohe Resilienz, dann wird er zusätzlich etwas Positives aus einer Krise ziehen und sie als Anlass nehmen um zu wachsen, sich zu entwickeln und in Zukunft besser mit negativen Erfahrungen umgehen zu können. Dabei spielt vor allem der Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen eine wichtige Rolle.
Klingt wie eine richtige Superpower? Ist es auch!
Und das Beste daran ist, dass man diese Superpower trainieren kann.
Neben einer genetischen Disposition sind auch die Erfahrungen besonders während unserer Kindheit und der Jugend sehr entscheidend, doch die können wir ja leider nicht mehr ändern. Aber hier die gute Nachricht: Auch im Erwachsenenalter lässt sich die Resilienz noch stärken und verändern, da Resilienz auch über unsere Kindheit und Jungend hinaus dynamisch und damit trainierbar ist.
Hierbei hilft das Modell der 7 Säulen der Resilienz:
- 1. Säule Akzeptanz: Nimm die Situation bewusst wahr und erkenne sie so an wie sie ist! Akzeptiere auch negative Gefühle und reflektiere die Krise. Wie schlimm ist es wirklich? Setze sie in Relation zu anderen.
- 2. Säule Lösungsorientierung: Stell dir folgende Frage: „Wenn ich morgen aufwachen würde, und mein Problem hätte sich in Luft aufgelöst – Woran würde ich das merken? Was wäre anders?“. Vielleicht kommst du damit auf neue Ideen und Lösungsansätze.
- 3. Säule Verantwortungsübernahme: Gib die Verantwortung nicht ab und suche die Schuld nicht bei anderen. Frage dich stattdessen, wo du Verantwortung übernehmen kannst. Fange an, dein Leben selbst zu gestalten! Wo kannst du heute schon Verantwortung übernehmen?
- 4. Säule Netzwerkorientierung: Freunde, Familie, aber auch Kollegen oder der Nachbar können uns eine große Stütze sein! Werde dir deines sozialen Netzwerkes bewusst und nimm es auch in Anspruch.
- 5. Säule Optimistische Zukunftsorientierung und Zielsetzung: Setze dir konkrete Ziele und mache dir genaue und realistische Pläne, wie, wann und wo du diese umsetzten willst. Fang in kleinen Schritten an.
- 6. Säule Selbstwirksamkeit: Glaube an dich und deine Fähigkeiten, eine Herausforderung erfolgreich bewältigen zu können!
- 7. Säule Positive Selbstwahrnehmung: Reflektiere dich, deine Gedanken und Gefühle. Frage dich einmal, was du an dir selbst magst? Was sind deine Erfolge und deine Stärken? Behalte dabei eine positive Einstellung, denn destruktive Gedanken sind ein echter Resilienz-Fresser und verschwenden unnötig Ressourcen!
Vielleicht hilft dir der ein oder andere Tipp, dich als deinen eigenen Superhelden zu erkennen und im neuen Jahr deine Resilienz zu steigern!