Teamwork makes the dreamwork?

In den meisten Stellenausschreibungen fordern Unternehmen von Bewerbenden, dass sie Teamplayer sind und gut mit anderen zusammenarbeiten. Aber was verbirgt sich hinter dem Schlagwort Teamwork, wie funktioniert konstruktive Zusammenarbeit und wie geht man mit Konflikten im Team um? All das erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Teamwork?

Teamwork bedeutet, dass mehrere Menschen zusammen an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten. Die Mitglieder wollen dasselbe Ziel verwirklichen und sind im besten Fall für den Erfolg des Teams in gleicher Weise verantwortlich. Die Zusammenarbeit gestaltet sich als besonders konstruktiv, wenn die Teammitglieder unterschiedliche Rollen und Teilaufgaben übernehmen, welche auf ihre Stärken und Schwächen abgestimmt sind.

Rollen und Aufgaben in Teams

Der englische Wissenschaftler Dr. Meredith Belbin fand bereits in den Siebzigern heraus, dass es für den Erfolg eines Teams ausschlaggebend ist, wenn sich die einzelnen Persönlichkeitsprofile der Mitglieder gegenseitig ergänzen und beeinflussen. Aufgrund seiner Erkenntnisse stellte Belbin ein Rollenmodell, bestehend aus neun Typen, auf. Demzufolge ist Teamarbeit am effektivsten, wenn die Mitglieder folgende Teamrollen einnehmen:

Handlungsorientierte Rollen

Die handlungsorientierten Mitglieder legen ihren Fokus klar auf das Aktiv-werden. Sie sind in erster Linie daran interessiert, praktische Lösungen zu finden und diese konkret umzusetzen. Auch effizientes Arbeiten und Genauigkeit ist diesen Mitgliedern wichtig. Dadurch bringen sie die Gruppe zwar voran, allerdings fällt es ihnen häufig schwer, Aufgaben an andere abzugeben. Zu diesen Rollen zählen die Macher:innen, die Umsetzer:innen und die Perfektionist:innen.

Wissensorientierte Rollen

Die Wissensorientierten legen ihren Fokus wiederum auf die Wissensvermittlung. Sie bringen Expertenwissen, neue Ansätze und Ideen ein. Diese Rolle geht eher analytisch vor und widmet sich Aufgaben oft sehr detailliert. Sie liefern Spezialwissen, frische Ideen und Lösungsmöglichkeiten. Gleichzeitig fehlt ihnen jedoch oft der Überblick, sie arbeiten weniger strukturiert und sind leicht zu beeinflussen. Zu ihnen zählen die Spezialist:innen, die Erfinder:innen und die Beobachter:innen. 

Kommunikationsorientierte Rollen 

Die kommunikationsorientierten Rollen legen ihren Fokus vor allem auf das Miteinander im Team. Diese Teamrolle kennt die Stärken und Schwächen der Gruppenmitglieder und kann Aufgaben aufgrund dessen gut verteilen. Ihr ist sehr daran gelegen, Kontakte zu knüpfen und sich mit den anderen im Team gut zu verstehen. Diese Mitglieder fördern den Zusammenhalt in der Gruppe, allerdings fällt es ihnen oft schwer, das Kommando zu übernehmen. Sie sind die Koordinator:innen, Teamarbeiter:innen und die Wegbereiter:innen der Gruppe.

Zwar kommt es im Alltag selten vor, dass alle Teamrollen vertreten sind, jedoch hilft es zum Zwecke der Selbstwahrnehmung zu wissen, welche Teamrolle beispielsweise schon besetzt ist, welche noch fehlt und welche Rolle zu einem selbst passt. Denn um konstruktiv zusammen zu arbeiten, ist ein ausbalanciertes Team, indem möglichst viele Rollen vorhanden sind, sinnvoll. So werden Teilaufgaben optimal verteilt und alle wissen, was sie zu tun haben. Auch ist es insbesondere bei Konflikten im Team hilfreich, die einzelnen Rollen der Mitglieder besser zu verstehen. Wenn man weiß, wie der andere tickt und worauf es ihm ankommt, können Probleme gemeinsam schneller und leichter gelöst werden.

Konflikte

Konflikte entstehen in der Regel, wenn es Unterschiede bei Ansichten und Interessen im Team gibt, welche von den Teilnehmenden als unvereinbar eingestuft werden. Selbst in einem optimal aufgestellten Team wird es zwischendurch zu kleinen oder auch größeren Konflikten kommen. Das ist nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist allerdings, wie mit diesen Konflikten umgegangen wird.

Besonders effektiv werden Konflikte gleich zu Beginn gelöst, denn je länger sie andauern, desto eher verhärten sie sich. Die Lösung einer solchen Auseinandersetzung liegt letztendlich bei der Führungskraft. Diese kann die Beteiligten beispielsweise zu einer Aussprache an einen Tisch bitten, um das Problem gemeinsam zu analysieren und eine akzeptable Lösung zu finden. Um viele unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten auszudecken, eignen sich besonders kreative Kommunikationsmittel, wie beispielsweise die Konfliktkurven-Methode. Hierbei zeichnen die Beteiligten unabhängig voneinander eine Kurve ihres Konfliktes. Die Kurve steigt oder fällt je nach Intensität der Auseinandersetzung und auch Wendepunkte werden verzeichnet. So lässt sich herausfinden, was der andere als besonders störend empfunden hat.

In der Regel haben Konflikte auch immer etwas Positives. So fördern sie unter anderem die gemeinsame Diskussion, festigen die Identität der Gruppe und stoßen neue Blickwinkel sowie Veränderung an.