Während Du gemütlich mit einem Buch auf dem Sofa sitzt, zückst du dein Smartphone und siehst auf Instagram, wie eine Freundin sich ein Glas Wein über den Dächern von Paris einschenkt oder ein Arbeitskollege Eindrücke von seinem Grillfest teilt. Auf einmal ist das gemütliche Sofa gar nicht mehr so behaglich und ein unangenehmes Gefühl breitet sich in Dir aus. Verpasst Du gerade etwas? Das ist ein typischer Anflug von FOMO – the fear of missing out. Aber was ist das eigentlich, wie kann man es erkennen und was dagegen tun? Erfahre dazu mehr im vorliegenden Beitrag.
Die Bedeutung von FOMO
FOMO ist die Angst, soziale, real stattfindende Ereignisse zu verpassen oder auch nicht mitzubekommen, was beispielsweise auf Snapchat, Instagram oder TikTok passiert. Vor allem Menschen mit hoher Affinität zu sozialen Medien kennen dieses Gefühl. Meist sind es nämlich die Digital Natives, also Jugendliche, die mit sozialen Medien aufgewachsen sind, welche besonders mit FOMO zu kämpfen haben. Andere Betroffene sind häufig Personen, die unzufrieden und unsicher sind.
Woher kommt FOMO?
„Fear of missing out“ gibt es eigentlich schon immer, aber der Hauptauslöser im 21. Jahrhundert sind die sozialen Medien. Das hängt damit zusammen, dass man durchgehend einen Blick in den Alltag anderer Menschen werfen kann. Da diese meist nur die schönen Seiten ihres Lebens teilen, erweckt dies häufig den Anschein dass Andere ein perfektes Leben führen. Dadurch kann sich dann ein Gefühl des Verpassens entwickeln. Jedoch hört das nicht auf, wenn man selbst etwas unternimmt und aktiv ist – Du selber sitzt mit Freunden im Park, siehst aber auf Instagram, wie Bekannte einen Tagestrip in einer anderen Stadt machen. Die Frage kommt auf: Wäre das nicht viel besser gewesen? Somit kann sich FOMO dogar dann entwickeln, wenn man sich selber in einem sozialen Ereignis befindet. Wenn diese Ängste zu exzessiv werden, kann FOMO zu einer psychischen Störung werden.
Woran erkennst Du „fear of missing out”?
- Du checkst häufig Deine Nachrichten und Deinen Social Media Feed.
- Dir fällt es schwer Dich auf einzelne Tätigkeiten zu konzentrieren.
- Während Freizeitaktivitäten checkst Du Deine Sozialen Medien.
- Nervosität und Unruhe macht sich breit, wenn Du Deine Nachrichten oder Deinen Social Media Feed nicht prüfen kannst.
- Du legst Dein Handy so gut wie nie zur Seite.
- Du fühlst Dich niedergeschlagen, wenn Freunde ohne Dich etwas unternehmen, obwohl Du Dich dafür entschieden hast zuhause zu bleiben.
Dies kann Nebenwirkungen mit sich bringen, wie Konzentrations- und Produktivitätsprobleme, Schlafstörungen und Müdigkeit, aber auch Stress, Angst, Selbstzweifel und negative Verstimmungen.
Was hilft gegen FOMO?
Der erste Schritt ist immer die Selbsterkenntnis, dass die Sozialen Medien positive als auch negative Auswirkungen auf Dich haben können.
Offlinezeiten
Dann solltest Du Dir Offlinezeiten einrichten, also Zeiträume, in denen Du das Smartphone nicht benutzt. Dabei kann es Dir helfen, das Smartphone auf Flugmodus oder lautlos zu stellen und in eine Schublade zu legen. Am besten solltest du Dein Smartphone gar nicht mit in Dein Schlafzimmer nehmen und spätestens eine Stunde vor dem Schlafen gehen ausschalten.
Ablenkungen vermeiden
Darüber hinaus solltest Du Dich vor Ablenkungen schützen und diese präventiv vermeiden. Du hast PopUp Nachrichten auf Deinem Smartphone angeschaltet? Stelle sie aus und „verstecke“ am besten Apps wie Instagram oder TikTok in Unterordnern, sodass sie Dir nicht direkt ins Auge fallen, wenn Du Dein Smartphone entsperrst.
JOMO – Joy of missing out
Als letztes solltest Du wieder lernen Freude am Verpassen zu haben, also JOMO – Joy of missing out zu erfahren. Genieße ein Bad, einen Filmeabend oder meditiere bewusst, aber das alles offline. Gib Dir selbst die Möglichkeit aktiv nichts zu tun und das Smartphone mit guten Gewissen in der Ecke liegen zu lassen.