Wie klettern den Kopf frei macht

Ob in der Halle oder draußen am Felsen, ob Bouldern oder Klettern, ob Toprope oder Vorstieg – egal, um welche Art von Klettern es sich handelt, diese Sportart erlebt momentan einen absoluten Boom.

Gründe dafür gibt es viele: den Adrenalinschub, wenn man sich an waghalsige Routen heranwagt, die vielen gesundheitlichen Benefits dieses Ganzkörpertrainings oder das Gefühl bzw. der Zustand absoluter und vollkommener Konzentration auf das Hier und Jetzt. Diese und viele weitere Dinge machen das Klettern und Bouldern zu so einer besonderen Bewegungsart. Welche verschiedenen Arten des Kletterns es gibt, welche gesundheitlichen Benefits das Klettern hat und wie man durch das Klettern den Kopf frei bekommt, erfährst du in diesem Blogartikel.

Arten des Kletterns

Klettersteig

Klettersteige findest du vermehrt im Süden Deutschlands, in der Schweiz und dem Norden Italiens. Dort sind diese auch als „Via Ferrata“, was übersetzt so viel wie „Eisenweg“ bedeutet, bekannt. Dahinter verbergen sich Bergrouten, die mit Eisenleitern, Stahlseilen, Hängebrücken und Verankerungen ausgestattet sind. Diese sind technisch um einiges anspruchsvoller als „herkömmliche“ Wanderwege, gleichzeitig aber um einiges einfacher als „richtige“ Kletterhänge. Daher braucht man auch sehr viel weniger Ausrüstung als beim Freiklettern. Diese beschränkt sich auf einen Helm, einen Gurt sowie ein Sicherungsgerät.

Bouldern

Bouldern heißt wörtlich übersetzt „Felsbrocken“, und beschreibt somit relativ genau das natürliche Terrain dieser Art des Kletterns. Man versucht demnach einen Felsen zu bezwingen, der in der Regel zwischen 1,5 und 15 m hoch ist. Das praktische an dieser Art des Kletterns ist, dass du dafür bis auf Kletterschuhe und einem Crashpad (dick gepolsterte Matte zum Unterlegen, um bei einem Sturz keine Verletzung davonzutragen) keinerlei Ausrüstung und auch keinen Partner brauchst. Natürlich ist diese Variante auch in speziellen Boulderhallen möglich und gerade für Anfänger*innen wohl auch die sicherere Wahl. 

Sportklettern

Beim klassischen Klettern gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Arten, wie traditionelles Klettern, Free Solo oder Sportklettern. Wir gehen nun ausschließlich auf die verbreitetste Art, das Sportklettern, ein. Diese Art des Kletterns kann sowohl in der Halle als auch im Freien durchgeführt werden. Vorab befestigte Sicherungen, definierte Routen sowie sogenannte Ankerpunkte an der Spitze, an denen Sicherungen installiert werden können, zeichnen diese Art des Kletterns aus. Somit ist diese eher anfängerfreundlicher und einfacher als das traditionelle Klettern und Free Solo, welche komplett ohne vorgefertigte Sicherungen auskommen.

Gesundheitliche Vorteile des Kletterns

Klettern ist nicht nur abwechslungsreich, aufregend und herausfordernd – noch dazu wartet diese Bewegungsform auch mit zahlreichen gesundheitlichen Benefits auf dich. Denn Klettern kann als komplexer, ganzheitlicher Kraftsport gesehen werden, der alle Bereiche deiner körperlichen Fitness steigern kann. Klettern trainiert die gesamte Oberkörpermuskulatur, wie die so wichtige Rücken- und Bauchmuskulatur, wodurch Verletzungen des Bewegungsapparats vorgebeugt werden. Noch dazu ist das Klettern ein sehr gutes Mentaltraining, fördert das Selbstbewusstsein und stellt ein gutes Ausgleichstraining zu anderen Sportarten dar.

Wie Klettern den Kopf frei macht

Beim Klettern ist es unglaublich wichtig komplett bei der Sache zu sein. Ablenkungen von außen sowie eigene Gedanken haben hier also nichts zu suchen. Um beim Klettern gut zu sein, gilt es den Fokus zu behalten und absolute Konzentration zu üben. Dieser Fokus führt dann wiederum dazu, dass sich alle Gedanken, die sonst im Kopf herumschwirren, für den Moment lösen und man vollkommen im Hier und Jetzt ankommen kann. Außerdem schiebt unser Gehirn durch die sportliche Betätigung seinen Fokus auf das Bewegungszentrum des Gehirns, was dazu führt, dass unser Denkzentrum bzw. das Areal, dass für die Informationsaufnahme und -verarbeitung sowie für Stress zuständig ist, einen Moment abschalten kann. Dadurch, dass jede Kletterroute unterschiedlich ist, steht man ständig vor neuen Herausforderungen, auf die man sich nie zu 100 Prozent vorbereiten kann. Das führt dazu, dass jede Route den Kletterer erneut auf eine neue Art und Weise fordert, was dazu führt, dass man in der Tätigkeit versinkt und an nichts anderes mehr denkt.