Die Gesundheit von Mitarbeitenden wird auch in der Arbeitswelt immer wichtiger. Denn gesunde, glückliche und motivierte Mitarbeitende sind auch viel produktiver und leistungsfähiger. Wie gesund wir uns fühlen, kann zum Beispiel einen Einfluss darauf haben, wann wir uns überlegen in den Ruhestand zu gehen. So ist es auch im Sinne eines jeden Unternehmens darauf zu achten, dass es seinen Mitarbeitenden gut geht.
Doch wie kann unsere Gesundheit auch in unserem Arbeitsalltag gefördert werden und welchen Einfluss spielt dabei das Unternehmen, in dem wir arbeiten? Wenn sowohl die Mitarbeitenden als auch das Unternehmen eine konstruktive und positive Einstellung haben und die gleichen Werte vertreten, kann besonders erfolgreich und effektiv gearbeitet werden. Hier ist die Unternehmenskultur richtungsweisend.
Was versteht man unter Unternehmenskultur?
Unternehmenskultur kann auf einer eher funktionalen Ebene als Kultur betrachtet werden, die objektiv erfassbar ist und verändert und gestaltet werden kann.Aus subjektiver Sicht kann sie als Kultur verstanden werden, die erst durch die Mitglieder des Unternehmens verstehbar und interpretierbar ist. Unternehmenskultur erleben wir tagtäglich, ohne dass es uns vielleicht so bewusst ist: Wie werden zum Beispiel in deinem Unternehmen Entscheidungen getroffen? Wirst du immer wieder an andere Kolleginnen und Kollegen verwiesen oder gar abgewimmelt, wenn du eine verbindliche Antwort benötigst, und keiner will sich festlegen?
Was macht denn nun ein gesunde Unternehmenskultur aus?
Ob ein Unternehmen auch eine gesunde Unternehmenskultur hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen strategische Eigenschaften, wie etwa die Leistungs- und Qualitätsorientierung eine Rolle. Wie ist die Struktur des Unternehmens? Gibt es eher flache Hierarchien? Und wie unbürokratisch ist der Führungsstil? Auch die Führungskraft und deren Mitarbeitende tragen wesentlich zu einer gesunden Unternehmenskultur bei. Wichtig für gesunde und zufriedene Mitarbeitende sind hierbei Werte wie gegenseitiges Vertrauen, Respekt und Zusammenarbeit zwischen Führung und Mitarbeitenden. Das kann sich zum Beispiel in Form von Teamorientierung, Kooperation und Kommunikation zeigen. Und auch das Einbeziehen bei Entscheidungen ist hier sehr förderlich. Einige Unternehmenskulturen wirken sich jedoch negativ auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aus. Dazu zählen unter anderem eine von Angst beherrschte Kultur, in welcher keine Fehler toleriert werden, eine stark bürokratisch ausgeprägte Kultur mit langen Dienstwegen und geringem Entscheidungsspielraum, sowie eine von Wettbewerb beherrschte Kultur nach dem Motto „einer gegen alle“.
Unternehmen im Wandel
Wie haben sich Unternehmen verändert im Vergleich zu früher? Allem voran sei hier zunächst die organisationale Struktur genannt. Während früher vor allem vertikal- hierarchisch organisierte Unternehmen mit einem großen Fokus auf die Leistung vertreten waren, wird heute auf flexibel organisierte Einheiten, flache Hierarchien und hybride Arbeitsmodelle gesetzt. Vor allem teamorientiertes Arbeiten und interkulturelle Teams werden immer gefragter. Den Mitarbeitenden werden mehr Entscheidungsspielräume, aber gleichzeitig auch mehr Verantwortung entgegengebracht. Das erfordert zunehmend eine bessere Fähigkeit zur Selbstregulation. Die bisher gewohnte Präsenzkultur verliert durch die zunehmende Digitalisierung immer mehr an Bedeutung. Ständige Erreichbarkeit wird vorausgesetzt. Auch die Lebensstile und die Verteilung der Geschlechterrollen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Beide Elternteile wollen nun gleichberechtigt arbeiten. Zunehmende Krankheitstage und ein rasanter Anstieg von Ausfällen durch psychische Erkrankungen haben außerdem zu einem Umdenken in der Unternehmenskultur beigetragen.
So wird die Gesundheit am Arbeitsplatz aktuell immer wichtiger. Und das ist auch richtig so, denn die Gesundheit ist unser höchstes Gut.
„There` s nothing more important than our good health – that`s our principal capital asset“ (Arlen Specter)