Flow – Was steckt eigentlich dahinter?

Wer sich einmal ausschließlich und über einen längeren Zeitraum hinweg mit einer Aufgabe beschäftigt hat, kennt dieses Gefühl vielleicht: Diese Freude und auch Überraschung darüber, was man doch alles schaffen kann, wenn man einfach mal dabeibleibt. Doch das ist für die meisten von uns vermutlich leichter gesagt als getan. Denn um über mehrere Stunden konzentriert bei einer Sache bleiben zu können, müssen wir in den sogenannten Flow kommen. Was genau es mit diesem Begriff auf sich hat und wie du diesen Zustand leichter herbeiführen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Flow: Was ist das und wie kann ich es herstellen?

Flow ist ein Begriff aus der Psychologie und geht aus einem speziellen Phänomen der intrinsischen Motivation (Motivation eines Menschen, die von innen heraus angeregt wird) heraus.

Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „fließen“ oder „strömen“.  Beschrieben wird damit das als beglückend wahrgenommene Gefühl, welches durch den Zustand völliger Konzentration auf eine Sache ausgelöst werden kann. Ist eine Person im Flowzustand, ist sie extrem fokussiert, geht vollkommen in ihrer Tätigkeit auf und erlebt dabei in der Regel ein Gefühl von tiefster Zufriedenheit. Infolgedessen werden nicht selten das Selbst- und Zeitgefühl vergessen, da die Aufgabe während des Flows die gesamte Aufmerksamkeit einer Person fordert.

Um leichter in den Flowzustand zu gelangen, kannst du dich an diesen 9 Tipps orientieren:

  1. Überfordere dich nicht und suche dir Aufgaben, die deinen Fähigkeiten entsprechen.
  2. Vergiss nicht, bei herausfordernden Tätigkeiten genügend Pausen einzulegen.
  3. Setze dir klare und erreichbare Ziele und hole dir auf deinem Weg dorthin regelmäßiges Feedback.
  4. Ermögliche dir selbst Handlungsfreiräume, indem du für dich entschiedest, wann und wie du eine Aufgabe angehst.
  5. Mache dir die Bedeutung deiner Aufgabe bewusst.
  6. Hole dir Hilfe, wenn du merkst, dass du ein schwieriges Problem nicht allein lösen kannst.
  7. Um besonders wichtige Aufgaben zu bearbeiten, eignet sich der Zeitraum etwa eine Stunde nach dem Aufstehen.
  8. Um Müdigkeitsphasen, wie das „Mittagstief“ zu umgehen, kannst du dich durch Bewegung aktivieren. Beispielsweise kannst du nach deiner Mittagspause einen kurzen Spaziergang unternehmen.
  9. Achte darauf, dass du dich am Abend ausreichend entspannen kannst, um effektiv abschalten zu können.

Störfaktoren: Über-, und Unterforderung sowie Mental Load

Das Flow-Erlebnis befindet sich zwischen den beiden Faktoren der Mindestanforderung und der Anforderungsgrenze. Demnach kann eine Person nur in diesen Zustand geraten, wenn sie sich von ihrer Aufgabe ausreichend gefordert fühlt. Denn durch Unterforderung entstehen Langeweile, Konzentrations- und Interessensverlust, wodurch Aufgaben nur noch halbherzig und mühsam erledigt werden. Gleichzeitig darf die zu erledigende Aufgabe nicht zu sehr fordern, sodass es zu einer Überforderung kommt. Denn dies kann es zu Stress, Angst und Frustration führen und auch hier leidet die Arbeit. Der Flow setzt also voraus, dass die zu erledigende Aufgabe zwischen diesen beiden Grenzen liegt, also die Anforderungen mit den Fähigkeiten einer Person übereinstimmen.

Neben dem Zunichtemachen des Flows durch Über- bzw. Unterforderung stellt auch die Überlastung im alltäglichen Leben, kurz die „Mental Load“, eine Bedrohung für den Flow dar. Denn durch die tägliche Konfrontation mit vielen unterschiedlichen Reizen, wie beispielsweise dem Haushalt oder der Kindererziehung, kommt es auf Dauer zur mentalen Überlastung. Durch die erhöhte Mental Load sind unsere Kapazitäten komplett ausgeschöpft und es fällt uns schwer, uns für längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. 

Wenn aus Mental Load Mental Flow wird

Insbesondere wer häufig im Homeoffice arbeitet, kennt das bestimmt: Gerade saß man noch konzentriert bei der Arbeit, dann fällt der Blick auf die halbeingeräumte Geschirrspülmaschine oder auf eine Pflanze, die mal wieder etwas Wasser vertragen könnte – und schon ist man abgelenkt. Damit das nicht passiert, kann man seinen Mental Load gezielt verringern. Das reduziert nicht nur den täglichen Stress deutlich, sondern hilft gleichzeitig dabei, konzentrierter bei der Sache zu bleiben und schneller in einen Mental Flow zu gelangen. Wie du deine Mental Load gezielt verringern kannst, erfährst du hier.