Der neue Backtrend: Brot selber backen

Brot zählt zu einem der ältesten Lebensmittel der Welt und ist auch bei uns in Deutschland nach wie vor sehr beliebt. Mindestens einmal am Tag kommt es bei 90 % der Deutschen auf den Tisch. Im Jahr kommen wir somit auf einen Verzehr von etwa 21,2 kg Brot pro Kopf – Kein Wunder, denn wer kann dem Duft von einem frisch gebackenen Brot schon widerstehen?!

Unser täglich Brot

Bei den über 3000 unterschiedlichen Brotsorten, die täglich in Deutschland gebacken und verkauft werden, ist schließlich auch für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders beliebt sind bei uns vor allem Mischbrote, das heißt auf Basis von Weizen- und Roggenmehlen, aber auch Toast, Brote mit Körnern und Samen sowie Vollkornbrote werden gerne verzehrt.

Doch was tun, wenn das Brot auf den Magen schlägt?

Für einige Menschen ist der Brotverzehr jedoch nicht immer mit Genuss verbunden, sondern kann zu Beschwerden wie Blähungen, Krämpfen und Durchfall führen. Dies gilt vor allem für Personen mit dem sogenannten Reizdarmsyndrom. Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass die Beschwerden auf die Inhaltsstoffe des Brotes zurückzuführen wären. Neuere Studien zeigen jedoch, dass es vielmehr um die Gärung des Brotes geht und die Gärzeit einen wesentlichen Einfluss auf die Verträglichkeit hat. Hierbei spielen die Zuckerverbindungen, die sogenannten FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole) eine Rolle. Diese sind auch der Auslöser für die Beschwerden bei Personen mit einem Reizdarm. Je länger ein Teig gären kann, desto mehr bauen sich die FODMAPs ab und schon nach vier Stunden Gärzeit sind nur noch etwa 10% der ursprünglichen Menge der FODMAPs nachzuweisen.

Um bei der hohen Nachfrage an Brot günstiger und schneller herstellen zu können, haben Industriebäckereien ihre Gärzeit jedoch auf weniger als zwei Stunden verkürzt. Darunter leiden nicht nur die Verträglichkeit, sondern auch die Haltbarkeit und der Geschmack – Was bietet sich also mehr an, als einfach sein eigenes Brot zu backen? Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt und es kann mit diversen Mehlsorten, Körnern, Saaten, Nüssen und ähnlichem variiert werden.

Back‘s dir selbst

Wir haben dir zwei einfache, aber sehr leckere Rezepte mitgebracht, mit denen du dein Brot selbst backen kannst. So weißt du, was drinsteckt und du bist vor unvorhergesehenen Unverträglichkeiten geschützt.

Dinkelbrot

Das leckere Dinkelbrot bleibt im Brotkasten etwa eine Woche lang frisch.

Zutaten für 1 Brot

  • 500g Dinkel-Vollkornmehl
  • 1 Würfel Hefe
  • etwas Salz
  • 4 EL Apfelesseig
  • 1 TL Butter oder vegane Alternative
  • nach Belieben Nüsse, Samen o.ä.

Benötigte Küchengeräte

1 Kastenform (etwa 30cm), 1 Schüssel, 1 Handrührgerät mit Knethaken, 1 feuchtes Küchentuch

Zubereitungsschritte

  1. Zuerst die Hefe in 500 ml lauwarmem Wasser auflösen sowie Salz und Essig hinzugeben und alles gut verrühren, bis sich die Zutaten aufgelöst haben.
  2. Mehl in eine Schüssel geben und je nach Geschmack etwa 120 g Nüsse o.ä. unterheben. Anschließend das Hefewasser mit dem Mehl vermengen und zu einem glatten Teig verrühren. Hierfür eignen sich am besten die Knethaken des Handrührgerätes. Der Teig sollte anschließend noch etwas feucht und klebrig sein.
  3. Die Kastenform mit der Butter einfetten und mit dem Teig befüllen. Die befüllte Form mit einem befeuchteten Küchentuch abdecken und anschließend etwa 20min gehen lassen. Währenddessen kann der Backofen auf 200 Grad (Umluft) vorgeheizt werden.
  4. Wenn sich die Teigoberfläche leicht nach oben wölbt, kann das Brot mit den übrigen Nüssen, Kernen o.ä. bestreut werden und für etwa eine Stunde im Ofen backen.

Kerniges Eiweißbrot

Wer es gerne etwas kerniger hat, sollte dieses Eiweißbrot probieren. Es bietet durch Samen und Kerne viel Vitamin E, was unsere Zellen vor schädlichen freien Radikalen schützt.

Zutaten (für etwa 20 Scheiben)

  • 40 g gehackte Walnusskerne
  • 40 g (gehackte) Sonnenblumenkerne
  • 100 g Süßlupinenmehl (alternativ Kichererbsenmehl, Mandelmehl oder Kokosmehlanteil erhöhen)
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 70 g Kokosmehl
  • 50 g geschrotete Leinsamen
  • 30 g Dinkel-Vollkornmehl
  • 50 g Haferflocken gemahlen
  • 2 TL Weinsteinbackpulver
  • 1 TL Salz
  • 2 Eier
  • 250 g Magerquark

Benötigte Küchengeräte

1 Backform (Kastenform), 1 Schüssel, 1 Handmixer

Zubereitung

1. Walnuss- und Sonnenblumenkerne zerkleinern und mischen (etwa 2 EL beiseitelegen). Übrige Kerne mit Süßlupinenmehl (oder Alternative), gemahlenen Mandeln, Kokosmehl, geschroteten Leinsamen, Dinkel-Vollkornmehl, gemahlenen Haferflocken, Backpulver und Salz mischen.

2.  In einer Schüssel Eier und Quark glatt rühren und trockene Zutaten sowie 250 ml lauwarmes Wasser nach und nach untermischen (Knethaken des Handrührgeräts verwenden).

3. Kastenform mit Backpapier auslegen, Teig einfüllen, glattstreichen und mit einem Messer längs einschneiden. Die beiseitegestellten Kerne darüber streuen und das Brot zugedeckt 30 Minuten quellen lassen.

4. Eine mit Wasser befüllte feuerfeste Form auf den Boden des Backofens stellen. Brot im vorgeheizten Backofen bei 200 °C (Umluft 180 °C; Gas: Stufe 3) etwa 10 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 180°C reduzieren und das Brot weitere 45 Minuten backen. Etwa 10 Minuten auf einem Rost auskühlen lassen und anschließend stürzen.