Stundenlanges Laufen, etliche Kilometer zurücklegen und dabei alles mit dem Smartphone dokumentieren? Das steht nicht im Fokus beim sogenannten Mindful Running (zu deutsch „achtsames Laufen“). Primär geht es darum, Achtsamkeit mit dem Laufen zu verbinden, um eine Art Meditation in der Bewegung zu erreichen. Bei dem Prinzip der Achtsamkeit geht es darum, mit der vollen Aufmerksamkeit präsent im aktuellen Moment zu sein. Bewusst sollen Körperempfindungen sowie aufkommende Gefühle und Gedanken wahrgenommen werden, ohne sie dabei direkt zu bewerten.
Beim Mindful Running werden Achtsamkeits- und Körperwahrnehmungsübungen vor, während und nach dem Training praktiziert. Somit wird nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die mentale Gesundheit aktiv gefördert und verbessert. Dies kann allgemein auch die Leistungsfähigkeit steigern und das Stresserleben reduzieren. Das Gute hierbei ist, dass es sich für Jede:n eignet und sowohl Laufanfänger:innen, als auch ambitionierte Langstrecken- oder Leistungssportler:innen Mindful Running für sich nutzen können.
Welche Vorteile bringt Mindful Running?
- Körper und Geist sind entspannter und der Abbau von Stress und Anspannungen fällt leichter.
- Mindful Running führt zu mehr Gelassenheit, innerer Ruhe und einer verbesserten Körperwahrnehmung.
- Wir kommen weniger ins Grübeln, leben im „Hier und Jetzt“ und gehen achtsamer mit unseren eigenen Ressourcen um.
- Mindful Running trägt zu mehr Abwechslung und damit auch Freude beim Laufen bei.
- Das Risiko für Verletzungen wird reduziert und die Leistung kann durch positive Gedanken und mentale Stärke verbessert werden.
Mindful Running – Wie geht das?
Hier findest du ein paar Tipps für ein erfolgreiches Mindful Running:
Vor dem Lauf:
- Anziehen und Zubinden der Laufschuhe: Fühle nach, wie fühlt sich der Fuß im Schuh oder der Schnürsenkel in deiner Hand an?
- Lasse deine Kopfhörer und deine Uhr zu Hause und versuche stattdessen, ganz intuitiv nach deinem Körpergefühl zu laufen.
- Verharre beim Rausgehen kurz, schließe, wenn du magst, die Augen und atme vor deinem Lauf bewusst ein paar Mal tief ein und aus.
Was kannst du dabei hören (vielleicht Vogelgezwitscher oder Straßenlärm)? Was riechst du? (Blumen, Gras, Bäume, Abgase, etc.)
Versuche dich bewusst auf deine Umgebung einzulassen.
- Mache einen kurzen Bodyscan und fühle in einzelne Körperteile hinein: Wie stehst du? Wo bist du verspannt? Wie fühlt sich deine Muskulatur an?
- Frage dich bewusst, was für eine Intention hinter deinem Lauf steckt und betrachte die Antworten darauf neutral, ohne sie zu werten.
Während des Laufs:
- Schaue dich bewusst um: Was siehst du alles? Wie verändert sich die Umgebung?
- Lausche den Geräuschen um dich herum (Straßenlärm, Tiere, Wind, Gespräche etc.).
- Versuche bewusst Gerüche wahrzunehmen (Natur, vielleicht auch Schweiß?) und zu atmen.
- Horche in dich hinein: Wie fühlt sich einzelne Körperteile an? Fühlst du dich kraftvoll und energiegeladen? Wann sind deine Energiespeicher.
- aufgebraucht und brauchst du vielleicht zwischendurch mal eine Pause?
Nach dem Lauf:
- Horche mit einem erneuten Bodyscan nochmal in dich hinein: Spüre die einzelnen Körperteile, nimm deinen Atem bewusst war und erinnere dich an deine Intention.
- Nimm‘ dir einen Moment bewusst Zeit, um dir und deinem Körper für den Lauf zu danken und ihn wertzuschätzen.
Also los geht’s, schnappe dir deine Laufschuhe, atme tief durch und laufe dich körperlich und geistig fit.