Wer kennt es nicht? An manchen Tagen fühlen sich unsere Beine so müde, schwer und träge an. Wir kommen nicht richtig in die Gänge und die Füße fangen vielleicht auch noch an, unangenehm zu kribbeln. Diese Warnsignale, die unser Körper uns gibt, übersehen leider viele für lange Zeit, bis es immer schlimmer wird und schließlich zu Schmerzen und Krampfadern führen kann. Doch woher kommt das und was kannst du dagegen tun? In diesem Beitrag klären wir auf und geben dir ein paar Tipps für den Alltag an die Hand, damit du den Tag mit Leichtigkeit meistern kannst.
Unser Herz-Kreislauf-System
Unser ganzer Körper ist mit einem gut ausgetüftelten Arterien- und Venensystem ausgestattet. Das Herz ist dabei der Antrieb des ganzen Systems. Mit jedem Herzschlag pumpt es das Blut mit angereichertem Sauerstoff und anderen Nährstoffen in alle Bereiche unseres Körpers. Nur so können unsere Zellen richtig arbeiten und ihre vielfältigen Aufgaben erledigen. Die Gefäße stellen dabei die „Transportwege“ dar, wobei man zwischen Arterien und Venen unterscheidet. Arterien werden diejenigen Blutgefäße genannt, die vom Herzen wegführen, Venen hingegen führen wieder zurück zum Herzen.
Doch was hat das alles nun mit schweren Beinen zu tun?
Bei Bewegungsmangel und statischer Körperhaltung im Alltag kann es sein, dass die Blutzirkulation durch unsere Gefäße etwas ermüdet und die Durchblutungsaktivität sinkt. Vor allem Venen werden durch zu langes Sitzen oder Stehen sehr beansprucht, da deren Aufgabe darin besteht, das Blut zurück zu transportieren. Es kann folglich zu einem Rückstau in den Gefäßen kommen, wodurch Schwellungen oder Krampfadern entstehen können. Außerdem spielen Venenklappen eine große Rolle in unserem Kreislauf. Diese fungieren wie Schleusen, um das Blut weiterzubefördern. Funktionieren diese nicht richtig, ist der Weitertransport nicht vollständig möglich und Blut bleibt in den Gefäßen zurück. Dadurch wird ein unangenehmes Schweregefühl verursacht.
Kleine Tipps für den Alltag
Vor allem Bewegung aktiviert die Muskelpumpe in den Beinen und kurbelt die Durchblutung an. Mit folgenden Tipps kannst du die Blutzirkulation wieder anregen und deinen (Blut-) Kreislauf in Schwung bringen:
- Mehr gehen: Gehen ist die wohl einfachste Art und Weise, um deine Beine in Bewegung zu halten. Vergiss Aufzüge und Rolltreppen und gehe doch mal mehr zu Fuß. Die WHO empfiehlt 30 Minuten körperliche Aktivität pro Tag. Das ist die perfekte Zeit für einen schönen Mittagsspaziergang!
- Zehenspitzenstand: Diese Übung eignet sich super für morgens im Bad oder zwischendurch auf der Arbeit, z. B. vor der Kaffeemaschine. Stelle dich aufrecht hin, halte dich am Waschbecken, der Tischkante oder einer Stuhllehne fest und drücke dich auf die Zehenspitzen hoch. Halte diese Position für 15 bis 20 Sekunden und lasse deine Fersen wieder absinken. Wiederhole das zwei- bis dreimal.
- Flamingo-Übung: Diese Übung hat nicht nur einen schönen Namen, sondern auch einen wunderbaren Effekt auf deine Durchblutung. Stelle dich dafür aufrecht hin, verlagere dein Gewicht auf dein linkes Bein, winkle dein rechtes Bein an und lege die Fußsohle des rechten Fußes auf die Innenseite deines linken Beines, entweder unter- oder oberhalb des Kniegelenks. Halte diese Position für 15 bis 20 Sekunden und wechsle dann die Seite. Auch diese vom Yoga inspirierte Übung kannst du bis zu drei Mal wiederholen.
- Kalte Güsse: Durch kaltes Wasser verengen sich die Blutgefäße, was das Blut leichter nach oben fließen lässt. Führe dazu einen kalten Wasserstrahl 8-10 Mal von deinem Fuß über die Beinaußenseite bis zum Oberschenkel hoch und an der Innenseite deines Beines wieder nach unten. Wechsle auch hier die Seiten.
- Füße hochlegen: Ebenfalls hilfreich ist es, die Beine ab und zu mal etwas hochzulegen. Dabei musst du jedoch keinen Kopfstand machen! Damit Blut und Wasser gut abfließen können hat es sich bewährt, die Füße nur leicht zu erhöhen, etwa auf Herzniveau.
- Massagen: Eine kreisende Beinmassage regt die Blutzirkulation in den Beinen wunderbar an, sodass die Durchblutung schonend aktiviert wird. Als Art der Massage kannst du auch eine Faszienrolle zur Hand nehmen und dich darüber rollen. Gehe hierbei aber nicht über dein „Wohlfühl-Gefühl“, es soll nämlich nicht weh tun.