Glück unter dem Mikroskop: Erkenntnisse aus der Forschung

Was macht uns Menschen wirklich glücklich? Der relativ neue Forschungszweig der Glücksforschung geht dieser Frage auf den Grund und erfährt zuletzt immer mehr Aufmerksamkeit. Denn Glück ist nicht nur Zufall, sondern auch beeinflussbar! Das zeigen auch aktuelle Studien. Dich interessiert, was es mit dem Thema Glücksforschung auf sich hat, was die neuesten Erkenntnisse zum Thema Glück sind und wie auch du dein Glückslevel anheben kannst? Im heutigen Beitrag klären wir auf.

Glücksforschung

Glücksforscher*innen untersuchen die Bedingungen, die Menschen glücklich machen bzw. unter denen Menschen glücklich sind. Dabei handelt es sich sowohl um evidenzbasierte, auf Fakten beruhende Forschung als auch um Befragungen zum subjektiven Wohlbefinden der Menschen. Ziele dieses noch recht jungen Forschungszweigs sind das Vorbeugen psychischer Erkrankungen, das Fördern einer positiven Lebenseinstellung und die Resilienz gegenüber Schicksalsschlägen. Das bessere Verkraften körperlicher Leiden und das Erreichen einer höheren Lebenserwartung finden ebenfalls Berücksichtigung. Und außerdem: Wer möchte nicht gerne wissen, wodurch unser Glück beeinflusst wird?

In einem alljährlichen „Glücksbericht“, dem World Happiness Report, schreibt eine Forscher*innengruppe seit 2012 jährlich ihre Erkenntnisse nieder. Unter anderem erheben sie die Länder, in denen die Menschen am glücklichsten sind. Seit Jahren steht Finnland auf Platz 1 im Ranking der 143 untersuchten Länder. Darauf folgt aktuell Dänemark, die Schweiz, Island, Niederlande, Norwegen und Schweden. Deutschland steht auf Platz 13. Auffällig ist hier vor allem die hohe Quote nordeuropäischer Länder im weltweiten Vergleich. Erklärt wird diese Tatsache mit den guten Bildungs- und Gesundheitssystemen, guten Versicherungen, ausreichendem Gehalt bei relativ kurzen Arbeitszeiten, politischer Transparenz – kurz: bei guten Lebensbedingungen. Auch das kulturelle Erbe, das die Lebenszufriedenheit an erste Stelle stellt, beeinflusst das Glücksniveau bei den Nordeuropäern.

Erkenntnisse der Glücksforschung: Kernelemente des Glücks

Das persönliche Glück wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Aktuelle Forschungen zeigen, dass aber vor allem Gesundheit, gute zwischenmenschliche Beziehungen bzw. eine stabile Gemeinschaft, Geld, Großzügigkeit und die empfundene Freiheit in Lebensentscheidungen zu den größten Einflussfaktoren gehören.

Doch trotz ähnlicher Voraussetzungen und Lebensumstände können Unterschiede im Glücksempfinden bei Menschen gemessen werden. Die obigen Faktoren können also nicht alleinig für unser Glück verantwortlich sein.

Wissenschaftler*innen sind sich mittlerweile einig: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Lebenszufriedenheit und bestimmten Genvarianten. Diese Gene sind tatsächlich vermehrt in den nordeuropäischen Populationen verbreitet und können eine Erklärung liefern. Wie stark der Einfluss allerdings wirklich ist, ist noch unklar. Bezüglich unseres Glücks gibt es Annahmen, dass der Einfluss unserer Gene in etwa bei 50% liegt, die Lebensumstände 10% ausmachen und 40% persönlichen Einstellungen und Handlungen zugrunde liegen.

Das Glück ist aber komplexen Wechselwirkungen ausgesetzt, sodass die tatsächliche Zusammensetzung der verschiedenen Einflüsse zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig erklärt werden kann.

Glückspsychologie – 3 Tipps für mehr Glück

Wie kannst du nun mehr Glück in dein Leben bringen? Neben einer möglichen genetischen Veranlagung und dem Einfluss unserer Lebensumstände haben wir selbst einen großen Einfluss auf unser Glück. Durch eigene Entscheidungen, Handlungen und Denkweisen können wir unsere Wahrnehmung und somit unser Glücksempfinden beeinflussen.

Denn Glück ist und bleibt subjektiv. Es ist eine Frage der Perspektive und des Mindsets. Änderst du dies in Richtung einer positiven Wahrnehmung, wirst du mehr Glück erfahren.

  • Positives Mindset: Ein positives Mindset kann die ersten Grundsteine legen. Mindset beschreibt die Denkweise und Meinung einer Person. Es beeinflusst und erschafft also direkt die Wahrnehmung unserer subjektiven Realität. Wenn du merkst, dass du oft negative Gedanken hast, hinterfrage diese: „Stimmt das wirklich?“, „Was würde ein guter Freund sagen?“. Bleibe optimistisch und lenke deinen Fokus auf die schönen Dinge in deinem Leben. Ein Perspektivwechsel hilft oft Wunder!
  • Dankbarkeit: Dankbarkeit ist eine wichtige Herangehensweise an ein glückerfülltes Leben. Wenn du dir einmal bewusst machst, für welche Dinge in deinem Leben du ehrlich dankbar sein kannst, ändert das deinen Fokus. Ein Dankbarkeitstagebuch kann dir dabei helfen, diese Sichtweise zu üben. Schreibe hierfür jeden Tag drei Dinge auf, für die du an genau diesem Tag dankbar bist. Das führt nachhaltig zu mehr Zufriedenheit, einer optimistischeren Einstellung und gestärkter Resilienz.
  • Lebensgestaltung: Unternimm Dinge, die dir Spaß machen und Freude bereiten. Plane jede Woche schöne Aktivitäten ein und steigere so dein Glück nebenbei. Nimm dein Leben in die Hand und gestalte es aktiv nach deinen Wünschen und Vorstellungen. Wenn du dir über deine Ziele im Leben bewusst wirst, diese verfolgst und erreichst, wird das sicherlich dein Glücksempfinden steigern.