Hast du dich schon mal gefragt, warum so viele Sprichwörter unseren Bauch in Zusammenhang mit unserem Wohlbefinden bringen? „Auf das Bauchgefühl hören“ oder „etwas schlägt mir auf den Magen“, das ist gar nicht weit hergeholt. Denn tatsächlich ermöglicht die Darm-Hirn-Verbindung wie eine Autobahn die Kommunikation zwischen beiden Organen. Dein Darm kann somit nicht nur verdauen, sondern deine gesamte körperliche und psychische Gesundheit stark beeinflussen. Wie genau das funktioniert, werden wir jetzt herausfinden!
Die Kommunikation zwischen Darm und Hirn
Mit der Darm-Hirn-Verbindung ist die Verbindung zwischen dem enterischen und zentralen Nervensystem gemeint. Die Kommunikation zwischen diesen beiden lebensnotwendigen Organen findet auf verschiedenen Wegen statt:
- Zentrales Nervensystem: es ist verantwortlich für die Körperhaltung, Bewegung, Organfunktion, Hormonhaushalt und Atmung. Über die Nervenverbindungen im Rückenmark kann der Darm mit dem Hirn kommunizieren. Im direkten Zusammenhang steht der sogenannte Vagusnerv, welcher den Hirnstamm und das Verdauungssystem verbindet und an vielen Regulationsvorgängen im Magen-Darm-Trakt beteiligt ist.
- Vegetatives Nervensystem: steuert u.a. Atmung, Verdauung und Stoffwechsel. Diese Funktionen können nicht bewusst gesteuert werden, fungieren aber trotzdem als Vermittler zwischen dem zentralen Nervensystem sowie den Organen und Körperfunktionen, wie Darm ↔ Verdauung.
- Enterisches Nervensystem: durchzieht den gesamten Verdauungstrakt durch ein Geflecht aus etwa 100 Millionen Nervenzellen und steht im ständigen Kontakt mit dem zentralen Nervensystem. Es steuert sämtliche Verdauungsvorgänge und einige Funktionen des Immunsystems.
- Hormone, Botenstoffen und Darmbakterien: Zuletzt kommuniziert der Darm auch über die Ausschüttung von Hormonen, Botenstoffe und über die rund 100 Billionen Darmbakterien.
Der Einfluss auf deine Gesundheit
Aus dieser engen Verbindung zwischen Darm und Hirn ergibt sich, dass der Darm einen enormen Einfluss auf deine allgemeine Gesundheit und somit dein Immunsystem hat. Ebenso kann das Hirn auch unsere Darmgesundheit stark beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung kann somit die Darmbakterien, das Immunsystem, die Psyche und die körperliche Leistung stärken. Eine schlechte Ernährung, Stress sowie ungenügend Schlaf und Bewegung können andererseits dafür sorgen, dass (Darm-)Gesundheit und Immunabwehr darunter leiden und somit auch die eigene Konzentration und Stimmung.
Tipps für eine gute Darm-Hirn-Verbindung
- Präbiotika – Futter für die Darmbakterien: sie stecken in Form von Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen z.B. in Gemüse, Obst, Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten und Vollkorn-Produkten.
- Probiotika – gute Bakterienkulturen: zu finden in Milchprodukten und fermentierten Lebensmitteln.
- Proteine – deine Immunbooster: sind in Hülsenfrüchten, Nüssen, Getreide, Eiern, Milch(-produkten), Fleisch und Fisch (Empfehlung: bevorzuge pflanzliche Quellen).
- Ausreichend Schlaf, Entspannung und Bewegung – die Alltagshelden: kleine Auszeiten, wie Atemtechniken, Yoga und Bewegung sind im Alltag genauso wichtig, wie alles andere in deinem Kalender.