Seit über einem Jahr sitzen wir im Home-Office und hangeln uns von Videokonferenz zu Videokonferenz. Was am Anfang vielleicht eine willkommene Abwechslung war, stellt langsam eine immer größer werdende Herausforderung dar. Neben den Vorteilen von Home-Office wie mehr Autonomie, keine An- und Abreise zum Büro etc., machen sich nun auch die Schattenseiten wie Einsamkeit und Monotonie durch ständige Videokonferenzen bemerkbar. Vielen fehlen die spontanen Gespräche auf dem Büro-Flur, die gemeinsamen Kaffeepausen und der persönliche Kontakt zu den Arbeitskollegen. Dazu kommt, dass die Kontaktbeschränkungen auch in unser Privatleben Einfluss nehmen: Wir können nicht mehr auf Partys gehen oder uns mit unserem Freundeskreis für einen Spieleabend treffen. Daraus ergeben sich noch mehr Videomeetings nach der Arbeit und wir scheinen in der virtuellen Welt zu versinken. Was können wir also dagegen tun?
Tipp 1: Digital Detox – Analoge Räume schaffen
Wir haben neben unserem Arbeits-PC auch unser Smartphone ständig an unserem Körper oder auf dem Tisch griffbereit. Alles andere hat jedoch in unserer Wohnung einen festen Platz: Das Besteck ist in der Besteckschublade, die Kleidung im Schrank. Genauso können wir auch für unser Smartphone einen festen Platz einführen – zum Beispiel in einer Schale im Flur. Dadurch sind wir gar nicht erst in Versuchung, unbewusst zu checken, ob wir eine neue Nachricht haben und dann im instagram- oder Pinterest-Feed zu versinken. Wenn wir extra aufstehen, in den Flur laufen und unbequem im Stehen auf unser Smartphone-Display schauen müssen, werden wir automatisch zu einem bewussteren und gesünderen Smartphone-Nutzungsverhalten kommen. Außerdem kann es helfen, analoge Räume zu schaffen. Zum Beispiel können wir das Schlaf- und Badezimmer zur digital-freien Zone erklären. Wenn wir uns dann ins Schlafzimmer begeben, wissen wir, dass uns dort keine Nachricht von draußen erreichen kann, wir komplett abschalten und eine Auszeit von Zoom & Co. nehmen können. Doch wir müssen (und können) natürlich nicht dauerhaft auf unsere digitalen Kontakte verzichten. Daher sollten wir uns auf einen weiteren Tipp fokussieren:
Tipp 2: Sich auf soziale Kontakte mit positivem Input beschränken
Wir alle folgen wahrscheinlich instagram-Seiten und haben hin und wieder Videokonferenzen mit Kollegen, die uns eigentlich gar keinen Mehrwert liefern – uns teilweise sogar positive Energie kosten. Daher lohnt sich ein Frühjahrsputz und sich auf WhatsApp-Gruppen, instagram-Seiten und Video-Konferenzen zu beschränken, aus denen sich ein Mehrwert für uns selbst ergeben kann. Dieser Mehrwert kann sich durch eine positive Stimmung, eine persönliche oder berufliche Weiterentwicklung äußern. Um das effizient umzusetzen, lohnt sich ein Blick auf den dritten Tipp:
Tipp 3: Struktur im Home Office: Genau planen, wann digital gearbeitet wird – und wann nicht
Lohnenswert ist es, sich auch darüber bewusst zu werden, wann wir uns im Berufsalltag im digitalen Raum bewegen und wann nicht. Eine Möglichkeit ist es, die erste Hälfte des Tages Online-Meetings, Internetrecherchen und weitere digitale Aufgaben zu planen. Nach der Mittagspause versuchst du dann möglichst analog zu arbeiten (zumindest soweit das möglich ist). Dadurch erstrecken sich die Videokonferenzen nicht über den ganzen Tag, sondern wir können uns ab der zweiten Tageshälfte von den monotonen Online-Meetings distanzieren und erholen. Doch müssen wir nicht zwingend nur unsere Online-Zeit verringern. Tipp 4 zeigt eine weitere Möglichkeit aus der Monotonie der Video-Konferenzen auszubrechen:
Tipp 4: Abwechslung reinbringen
Hierbei gilt es, kreativ zu werden. Wer immer nur in Videokonferenzen hängt, in denen schlicht die Tagespunkte abgearbeitet werden, der ist selbstverständlich schnell müde von dem Ganzen. Doch bietet uns die Technik so viele Möglichkeiten, das Ganze spaßig zu gestalten: Ob zusammen kochen, PowerPoint Karaoke, virtuelle Kaffeepause oder Feierabendbier oder ein digitaler Spieleabend mit diversen Online-Games – die Möglichkeiten sind vielfältig und einfach auszuprobieren. Egal, ob mit den Arbeitskollegen oder Freunden und Familie, für jeden ist etwas dabei. Das gilt es jetzt auszutesten und mehr Abwechslung in die sonst so monotonen Videokonferenzen zu bringen. Wem das noch nicht reicht, um sich von der Telko-Müdigkeit zu erholen, sollte sich den letzten Tipp anschauen:
Tipp 5: Entspannungstechniken
Auch hier gibt es eine vielfältige Auswahl: Progressive Muskelentspannung, Yoga, Meditation, Fantasiereisen etc. bieten einen guten analogen Ausgleich zur digitalen Zeit. Sicherlich ist für jeden etwas dabei – einfach mal ausprobieren! Wer sich regelmäßig in Entspannungstechniken übt, kann nicht nur kurzfristig vom digitalen Stress runterkommen, sondern hat auch langfristige positive Effekte wie mehr Gelassenheit im Alltag und ein besseres Körperempfinden.
Unser Fazit:
Wir sind der Telko-Müdigkeit also nicht hilflos ausgeliefert, sondern haben verschiedene Möglichkeiten, aktiv etwas dagegen zu tun. Bis wir wieder regulär ins Büro können, lohnt es sich die Tipps auszuprobieren!