Bodylanguage: Was steckt hinter nonverbaler Kommunikation?

Seit dem Frühjahr haben wir mit vielen Veränderungen und Herausforderungen zu kämpfen. Das betrifft auch die Kommunikation: Besonders schwierig ist die nonverbale Kommunikation geworden. Nicht nur das Tragen von Masken macht Gespräche mit anderen umständlicher, auch die Einhaltung von Abstandsregeln hat vieles verändert: Begrüßungsrituale wie Händeschütteln, Umarmungen oder Küsschen – daran ist gar nicht zu denken. Doch wie können wir trotzdem herausfinden, was unser Gegenüber uns vermitteln möchte?  

Was ist Kommunikation überhaupt?

Kommunikation ist wohl das wichtigste Bindemittel zwischen Menschen. Bei der Kommunikation geht es um den Austausch von Botschaften oder Informationen zwischen Personen. Hier werden zwei Kommunikationskanäle unterschieden: die Sprache (verbale Kommunikation) sowie die Körpersprache (nonverbale Kommunikation). Bei der verbalen Kommunikation setzen wir Wörter ein, um Informationen auszutauschen, jemanden aufzufordern, etwas Bestimmtes zu tun oder über unsere Gefühle zu sprechen. Die nonverbale Kommunikation hingegen läuft u.a. über Mimik, Gestik und Blickkontakt ab. Und natürlich erwarten wir oder unser Gegenüber eine Reaktion darauf. Somit beruht Kommunikation immer auf Wechselseitigkeit, bei der die Beteiligten miteinander interagieren.

Unsere 7 Basisemotionen

Besonders bei der nonverbalen Kommunikation spielen Emotionen eine zentrale Rolle: Sie prägen grundlegend unser Erleben und Verhalten und werden ausgelöst durch das bewusste oder unbewusste Wahrnehmen eines Ereignisses oder einer Situation. Schon Babys können Gesichtsausdrücke deuten. Denn: Emotionen spiegeln sich in unserer Mimik und Gestik wider und offenbaren unsere Gefühlslage. Doch was für Emotionen stecken in uns? Der amerikanische Psychologe Paul Ekman fand heraus, dass wir Menschen kulturübergreifend sieben Basisemotionen haben, die sich in unserer Mimik widerspiegeln:

  • Angst
  • Wut
  • Ekel
  • Freude
  • Trauer
  • Verachtung und
  • Überraschung.

Ihre Funktion ist es, unser Verhalten dahingehend zu beeinflussen, angemessen auf bestimmte Situationen zu reagieren. Haben wir beispielsweise Angst, führt diese Emotion dazu, dass wir uns auf einen Kampf einstellen oder schnellstmöglich fliehen.

Was kann uns die Körpersprache verraten?

Durch die Corona Pandemie läuft die Kommunikation größtenteils auf Distanz ab – digital über unterschiedliche Medien oder analog mit Einhaltung der Abstandsregelungen und Maske. Es ist also nicht leicht, die Gefühlslage anhand der Körpersprache oder des Gesichtsausdruckes des Gegenübers einzuschätzen. Gleichzeitig möchten wir, dass unsere Gefühle vom Gegenüber erkannt, berücksichtigt und verstanden werden. Doch wie können wir trotzdem wissen, was in dem anderen vorgeht? Allein an der Art, wie dein Gegenüber sitzt, kannst du erkennen, ob er sich in der gegebenen Situation wohlfühlt oder nicht. Über unsere Körpersprache bringen wir vieles zum Ausdruck: unsere Emotionen, Einstellungen, Sympathien und zum Teil auch unsere Motive. Selbstsicherheit und Ruhe werden beispielsweise durch eine aufrechte und gerade Körperhaltung vermittelt und lässt größer und dominanter wirken. Verschränkte Arme und Beine signalisieren mentale, emotionale und physische Distanz. Die verschränkten Arme dienen als eine Art Schutzwall. In den allermeisten Fällen ist diese Körperhaltung nicht bewusst. Indem wir die Körpersprache unseres Gegenübers deuten, können wir bestimmte Ausdrücke verstehen und wir haben die Möglichkeit, uns an den Gesprächspartner anzupassen und auf dessen Gefühle empathisch zu reagieren. Ein weiteres Beispiel: Unschuld wird häufig durch das Zeigen der offenen Handflächen signalisiert und soll Vertrauen vermitteln. Vor dem amerikanischen Gericht beispielsweise wird die Handfläche gezeigt, wenn ein Schwur ablegt wird. Diese Geste kann als Zeichen der Annäherung oder auch Entschuldigung unseres Gegenübers interpretiert werden.

Ein Lichtblick in der aktuellen Situation

… sind unsere sogenannten Spiegelneuronen. Damit hast du die Möglichkeit, die Stimmung deines Gegenübers zu beeinflussen. Das heißt: Wenn wir bestimmte Gesichtsausdrücke bei anderen sehen, lösen sie in uns die zugehörige Emotion aus, als würden wir es selbst erleben. Sehen wir also eine andere Person lächeln, dann fühlen wir uns auch gleich besser und sehr wahrscheinlich lächeln wir zurück.

Unser Tipp: Für eine positive Stimmung in Zeiten von Corona kannst du dir Alternativen überlegen. Wie wäre es zum Beispiel damit, bewusst freundlich und positiv in Interaktionen zu gehen, mal ein freundliches Wort mehr zu wechseln oder so deutlich zu lächeln, dass die Augen mitlachen.