Mikroplastik ist ein wachsendes Umweltproblem, das zunehmend auch als Gesundheitsrisiko betrachtet wird. Die winzigen Plastikpartikel, die kleiner als fünf Millimeter sind, entstehen durch den Zerfall größerer Plastikgegenstände oder werden bewusst in Produkten wie Kosmetika und Reinigungsmitteln eingesetzt. Schätzungen des Frauenhofer-Insituts zur Folge werden in Deutschland pro Jahr 330.000 Tonnen Mikroplasitk freigesetzt. Doch wie wirkt sich Mikroplastik auf unsere Gesundheit aus? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die potenziellen Gefahren und die aktuelle Forschung zu diesem Thema.
Was ist Mikroplastik?
Mikroplastik kann in zwei Kategorien unterteilt werden:
- Primäres Mikroplastik: Diese Partikel werden absichtlich klein hergestellt und finden sich in Produkten wie Peelings, Zahnpasta und Reinigungsmitteln.
- Sekundäres Mikroplastik: Diese Partikel entstehen durch den Zerfall größerer Plastikgegenstände wie Flaschen, Tüten und Textilien.
Wie gelangt Mikroplastik in unseren Körper?
Mikroplastik kann über verschiedene Wege in unseren Körper gelangen:
- Lebensmittel: Durch die Nahrungskette kann Mikroplastik in Fisch, Meeresfrüchten und sogar in Salz gefunden werden.
- Wasser: Leitungswasser und Flaschenwasser können Mikroplastikpartikel enthalten.
- Luft: Wir können Mikroplastik auch durch die Luft einatmen, insbesondere in städtischen Gebieten.
Mögliche gesundheitliche Auswirkungen
- Entzündungen und Zellschäden: Erste Studien zeigen, dass Mikroplastikpartikel Entzündungen und Zellschäden verursachen können, wenn sie in den Körper gelangen.
- Chemikalien und Toxine: Plastik kann schädliche Chemikalien wie Weichmacher, Flammschutzmittel und Schwermetalle enthalten, die im Körper freigesetzt werden können.
- Hormonelle Störungen: Einige der Chemikalien in Plastik, wie Bisphenol A (BPA), können als endokrine Disruptoren wirken und das Hormonsystem stören.
- Potenzielle Langzeitfolgen: Langfristige Auswirkungen sind noch nicht vollständig erforscht, aber es gibt Bedenken hinsichtlich chronischer Entzündungen und deren möglichen Verbindungen zu Krankheiten wie Krebs.
Aktuelle Forschung und Unsicherheiten
Die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik steckt noch in den Kinderschuhen, und viele Fragen bleiben unbeantwortet. Einige Studien weisen darauf hin, dass die Konzentrationen von Mikroplastik in Lebensmitteln und Wasser oft gering sind und möglicherweise keine unmittelbare Gefahr darstellen. Andere Studien hingegen warnen vor möglichen Langzeiteffekten, die wir noch nicht vollständig verstehen.
Was können wir tun?
Um die Exposition gegenüber Mikroplastik zu reduzieren, können wir folgende Maßnahmen ergreifen:
- Plastikverbrauch reduzieren: Weniger Plastikprodukte kaufen und auf wiederverwendbare Alternativen setzen.
- Bewusst einkaufen: Produkte ohne Mikroplastik wählen (Produkte mit Polyethylen meiden), besonders bei Kosmetika und Reinigungsmitteln.
- Recycling fördern: Richtig recyceln und Plastikabfälle korrekt entsorgen.
- Waschen: Kleidung aus Synthetikfasern möglichst selten waschen und das Flusensieb von Waschmaschine und Trockner im Hausmüll und nicht im Abfluss entsorgen.
Fazit
Mikroplastik ist ein komplexes Problem mit potenziell weitreichenden Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Obwohl die Forschung noch nicht abgeschlossen ist, gibt es genügend Hinweise darauf, dass Vorsichtsmaßnahmen gerechtfertigt sind. Indem wir unseren Plastikverbrauch reduzieren und uns für strengere Umweltregulierungen einsetzen, können wir dazu beitragen, die Belastung durch Mikroplastik zu verringern und unsere Gesundheit zu schützen.