Rennrad oder Gravelbike? Beide Fahrräder haben ihre eigenen Vorzüge und sind für unterschiedliche Einsatzzwecke konzipiert. In diesem Beitrag erfährst du, wo die Hauptunterschiede zwischen Rennrädern und Gravelbikes liegen.
Wo liegen die Unterschiede?
1. Zweck und Einsatzgebiet
Das Rennrad ist für den schnellen Einsatz auf asphaltierten Straßen konzipiert. Es ist die erste Wahl für Straßenrennen, Langstreckenfahrten und alles, was mit Geschwindigkeit auf der Straße zu tun hat. Rennräder sind leicht, aerodynamisch und bieten eine aggressive Fahrposition.
Das Gravelbike hingegen ist ein echter Allrounder. Es wurde entwickelt, um sowohl auf asphaltierten Straßen als auch auf Schotterwegen und leichtem Gelände zu fahren. Gravelbikes bieten eine komfortablere und aufrechtere Sitzposition und sind robust genug, um mit unwegsamem Gelände fertig zu werden.
2. Rahmen und Geometrie
Rennräder haben einen leichten, steifen Rahmen, meist aus Carbon oder Aluminium. Die Geometrie ist aggressiv, was eine aerodynamische Fahrposition ermöglicht. Die Kettenstreben sind kurz, was für eine schnelle und direkte Kraftübertragung sorgt.
Gravelbikes haben eine robustere Rahmenkonstruktion, oft ebenfalls aus Carbon oder Aluminium, aber auch aus Stahl oder Titan. Die Geometrie ist entspannter als bei Rennrädern, mit einem längeren Radstand und flacheren Winkeln. Dies sorgt für mehr Stabilität und Komfort auf langen Fahrten und unebenem Untergrund.
3. Reifen und Laufräder
Rennräder sind mit schmalen Reifen ausgestattet, die typischerweise zwischen 23 und 28 mm breit sind. Diese Reifen sind auf minimalen Rollwiderstand und maximale Geschwindigkeit ausgelegt. Die Laufräder sind leicht und aerodynamisch.
Gravelbikes haben breitere Reifen, meist zwischen 35 und 45 mm, die mit niedrigeren Drücken gefahren werden können, um mehr Komfort und Traktion im Gelände zu bieten. Einige Modelle ermöglichen sogar die Montage von noch breiteren Reifen. Die Laufräder sind stabiler und oft tubeless-fähig, um Pannen zu vermeiden.
4. Schaltung und Übersetzung
Rennräder sind mit einer Schaltung ausgestattet, die auf hohe Geschwindigkeiten auf der Straße ausgelegt ist. Sie haben oft zwei Kettenblätter vorne und eine enge Abstufung der Gänge hinten, um feine Anpassungen bei der Trittfrequenz zu ermöglichen.
Gravelbikes haben eine breitere Übersetzung, um sowohl auf der Straße als auch im Gelände effizient zu sein. Sie können entweder mit einer Einfach- oder Zweifach-Kurbelgarnitur ausgestattet sein. Die Gangabstufung ist weiter, um steile Anstiege und schnelles Fahren gleichermaßen zu bewältigen.
5. Bremsen
Traditionell hatten Rennräder Felgenbremsen, aber hydraulische Scheibenbremsen werden immer beliebter. Scheibenbremsen bieten bessere Bremsleistung bei Nässe und mehr Kontrolle.
Gravelbikes sind fast ausschließlich mit Scheibenbremsen ausgestattet, die im Gelände und bei allen Wetterbedingungen zuverlässige Bremsleistung bieten. Die Bremsen sind oft hydraulisch, was eine bessere Modulation und Bremskraft bedeutet.
6. Komfort und Zubehör
Rennräder sind auf Geschwindigkeit ausgelegt, und Komfort kann dabei manchmal zweitrangig sein. Die Sitzposition ist aggressiver, und es gibt weniger Möglichkeiten, Zubehör wie Taschen oder Schutzbleche zu montieren.
Gravelbikes bieten mehr Komfort für lange Fahrten und unebenes Gelände. Die aufrechtere Sitzposition entlastet den Rücken und die Hände. Zudem bieten Gravelbikes zahlreiche Befestigungspunkte für Zubehör wie Gepäckträger, Schutzbleche und Flaschenhalter.
Fazit
Die Wahl zwischen Rennrad und Gravelbike hängt von deinen persönlichen Vorlieben und dem geplanten Einsatzbereich ab. Wenn du vorwiegend auf asphaltierten Straßen unterwegs bist und die Geschwindigkeit im Fokus steht, ist ein Rennrad die richtige Wahl. Möchtest du jedoch die Freiheit haben, auch abseits befestigter Wege zu fahren und suchst nach einem vielseitigen Bike, dann ist ein Gravelbike die perfekte Lösung.