Im Arbeitsalltag lauern viele kleinere und größere Fallen für unsere Gesundheit, die häufig auf den ersten Blick nicht direkt ersichtlich sind, nach langjährigem Einfluss aber zunehmend zur Gefahr für unsere Gesundheit werden können. Schaue dich das nächste Mal, wenn du an deinem Arbeitsplatz bist, mal genauer um: Wie ergonomisch ist dein Arbeitsplatz eingerichtet? Wie steht es um die Luftqualität? Und ist dein Ernährungsverhalten vielleicht aus Zeitgründen meist ungesünder, als du es dir eigentlich wünschen würdest?
Es gibt viele Faktoren, die wir im Arbeitsalltag beeinflussen können, und vor allem sollten, um unsere Gesundheit langfristig und nachhaltig zu schützen. Auf welche Faktoren du dabei besonders achten solltest und welche gesundheitsfördernden Routinen du schon morgens integrieren kannst, um deinen Arbeitsalltag zum Wohle deiner Gesundheit zu gestalten – all das und vieles mehr nehmen wir im heutigen Beitrag genauer unter die Lupe.
Also lass uns einen Blick auf die Faktoren werden, die wir im Arbeitsalltag beeinflussen können und zu unseren Gunsten nutzen sollten, da sie unserer Gesundheit andernfalls schädigen:
- Faktor 1: Ergonomie
Ein nicht ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz birgt viele Risiken. Häufig machen sich die Folgen im Rücken- und Nackenbereich bemerkbar, aber auch Hände und Beine können unter einer dauerhaft ungesunden Sitzposition leiden. Mit ein paar kleinen Handgriffen kannst du deinen Arbeitslatz im Handumdrehen ergonomischer ausrichten.
Tipp: Es fängt bei deinen Ober- und Unterschenkeln, die einen 90 bis 100 Grad Winkel bilden sollen, an und endet bei der Entfernung zwischen Monitor und deinen Augen. Im Internet findest du viele ausführliche und einfach beschriebene Anleitungen, anhand derer du diese Handgriffe vornehmen kannst und so Verspannungen und Fehlbelastungen frühzeitig vorbeugst. Wenn du keinen Büroarbeitsplatz hast, kannst du dennoch auf eine ergonomische Körperhaltung achten und beispielsweise schwere Gegenstände mit geradem Rücken anheben, oder dich bei langen Autofahrten in den Pausen etwas stretchen.
- Faktor 2: Bewegung
Egal ob am Schreibtisch oder in Meetings: Durch ständiges Sitzen über längere Zeiträume werden nicht nur dein Kreislauf und dein Stoffwechsel in Mitleidenschaft gezogen. Auch deine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit wird zunehmend gemindert, wenn du dich nicht regelmäßig bewegst.
Tipp: Empfohlen wird, mindestens einmal in der Stunde aufzustehen, um Kreislauf und Stoffwechsel auf Trab zu halten. Hier gilt: Lieber eine Pause zu viel als eine zu wenig. Nicht nur dein Kreislauf und Stoffwechsel, sondern auch deine geistige Leistungsfähigkeit profitiert von kurzen, regelmäßigen Pausen.
- Faktor 3: Ernährung
An einem durchschnittlichen Arbeitstag ist keine Zeit für regelmäßige Essenspausen, sodass das mitgebrachte Sandwich lieber schnell vor dem Laptop gegessen wird, anstatt dafür eine ordentliche Mittagspause einzulegen? Keine gute Idee, erst recht nicht für deine mentale Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Unser Gehirn verbraucht am Tag 20% der Energie, die uns insgesamt zur Verfügung steht. Und das, obwohl es nur 2% des Körpergewichts ausmacht. Grund genug, dass wir es regelmäßig mit ausreichend Nährstoffen ausstatten sollten – auch an einem eng getakteten Bürotag.
Tipp: Bist du zum Beispiel anfällig für ein Mittagstief? Eine gewisse Mittagsmüdigkeit ist zwar Teil unseres natürlichen Biorhythmus und daher vollkommen normal. Verzichtet man aber um die Mittagszeit auf fettige und opulente Speisen und setzt auf eher leicht verdauliche, aber trotzdem sättigende Mahlzeiten, kann das die Intensität des Mittagstiefs deutlich mindern und du bist schneller wieder leistungsfähig. Und sollte es doch mal an Kreativität und Konzentration mangeln, dann können dir Nüsse, dunkle Beeren oder weitere Lebensmittel aus der Kategorie „Brain Food“ helfen, wieder den nötigen Schwung in deinen Workflow zu bringen.
- Faktor 4: Mentale Gesundheit und Stress
Es ist weder produktiv noch effektiv und erst recht nicht gesund, während eines Arbeitstages pausenlos unter Strom zu stehen. Genauso wie dein Körper beim Sport zwischendurch eine Pause braucht, braucht auch dein Kopf beim Arbeiten zwischendurch Momente zum Durchatmen. Hier kommen sogenannte Erholungspausen ins Spiel, die auf unterschiedlichste Art gestaltet werden können und deinem Gehirn helfen, sich zu regenerieren und dadurch einem ungesunden Maß an Stress vorzubeugen.
Tipp Nr. 1: Soziale Kontakte können nicht nur akuten Stress reduzieren, sondern diesem auch vorbeugen. Es ist vollkommen verständlich, wenn es dich am Anfang etwas Überwindung kostet, deine Kolleg:innen nach Hilfe oder Rat zu fragen. Aber je öfter du dich traust, desto einfacher wird es dir in Zukunft fallen, dich an deine Kolleg:innen zu wenden, wenn du gerade mal nicht voran kommst oder das Gefühl hast, keine Lösung für dein Problem zu finden. Dabei müssen deine Kolleg:innen auch nicht immer einen konkreten Tipp parat haben, das bloße Sprechen über Dinge, die dich gerade beschäftigen, wirkt meist schon Wunder und fördert deine mentale Ausgeglichenheit sowie deine Stressresistenz.
Tipp Nr. 2: Zeitmanagement spielt insbesondere beim Thema Stress eine große Rolle. Eine Gewohnheit, die dir dabei helfen kann, deinen Tag besser zu strukturieren, kann ein morgentlicher Check-In Slot mit dir selbst sein. Hierfür nimmst du dir morgens, bevor du mit deinen Aufgaben startest, 10-15 min Zeit und stellst dir Fragen wie: Welche Aufgaben stehen gerade auf meiner To-Do Liste? Welche davon haben hohe Priorität und müssen heute erledigt werden? Diese Aufgaben teilst du, sofern möglich, in kleinere Teilaufgaben auf, die du in aufeinanderfolgenden Fokusphasen über den Tag verteilt abarbeitest. So weißt du immer genau, worum du dich gerade kümmern musst und deine mentale Gesundheit profitiert von mehreren kleinen, über den Tag verteilten, Erfolgserlebnissen, die dich bis zum Feierabend motiviert und fokussiert bleiben lassen.
- Faktor 5: Umgebung (Licht, Luft, Bildschirm, …)
Eine schlechte Luftqualität ist insbesondere für deine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit kontraproduktiv, da unser Gehirn viel Sauerstoff benötigt, um leistungsfähig zu sein. Beim Thema Bildschirmgesundheit und Beleuchtung sind es zumeist die Augen, die langfristig Schaden nehmen können.
Tipp: Vergisst auch du des häufigeren Mal so richtig durchzulüften? Oft bemerkt man es erst, wenn der Kollege oder die Kollegin mit dem Kommentar „Puh, hier steht die Luft aber“ ins Büro kommt. Empfohlen wird, mindestens einmal pro Stunde ordentlich durchzulüften. Stelle dir hierfür am besten kurze Reminder, damit du in regelmäßigen Abständen daran erinnert wirst.
Wie du siehst gibt es viele Faktoren, die auf unsere Gesundheit am Arbeitsplatz Einfluss nehmen. Also, worauf wartest du? Liest du diesen Beitrag gerade bei der Arbeit? Dann starte direkt mit der ergonomischen Ausrichtung deines Schreibtischstuhls oder stelle dir für morgen deinen ersten Check-In Slot mit dir selbst in deinem Kalender ein. Auch hier gilt: Fange mit kleinen Schritten an und passe deine Arbeitsroutine Stück für Stück weiter an – je wohltuender und risikomindernder du sie gestaltest, desto mehr wird dir deine Gesundheit in Zukunft danken.