Was ist „Positive Psychologie“ und welche Vorteile gibt es für das Unternehmen?
Die klassische Psychologie orientierte sich jahrzehntelang an den Defiziten eines Menschen. In den vergangenen Jahren rückte jedoch der Begriff „Positive Psychologie“ immer mehr in den Fokus, bei dem es nicht nur um Krankheitsbilder geht. Dieser befasst sich unter anderem stärker auf die Ressourcen eines Menschen, um auf diese Weise beispielsweise Erfolge besser wertzuschätzen. Dieser Ansatz konzentriert sich insbesondere auf positive Aspekte wie Optimismus und individuelle Stärken, sodass eine bestmögliche Entwicklung und Entfaltung von Individuen und Unternehmen angestrebt werden. Positive Psychologie kann im Unternehmen angewandt werden, um zum Beispiel die Motivation der Mitarbeiter:innen zu steigern, die Zufriedenheit von Einzelnen und Teams zu erhöhen und die Unternehmenskultur so zu gestalten, dass Menschen dort gerne und gut arbeiten. Die Effekte, die daraus resultieren können, sind vielfältig.
Diese beinhalten eine positive Wirkung auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen, die Verringerung des Krankenstands und eine insgesamt attraktivere Wirkung als Arbeitgeber:in.
Wie kann positive Psychologie im Unternehmen umgesetzt werden?
Um von den Vorteilen der positiven Psychologie profitieren zu können, sind feste Routinen im Arbeitsalltag essenziell. Dazu gehört beispielsweise, dass Teammeetings mit der Frage eröffnet werden, was in der letzten Woche gut gelungen ist und was das Team dazu beigetragen hat. Wichtig ist, dass die Einstellung der Führungskraft positiver wird, da sie maßgeblich für die Motivation der Mitarbeiter:innen verantwortlich sind. Eine hilfreiche Übung hierbei ist es, sich am Ende des Tages aufzuschreiben, welche drei positiven Ereignisse vorgefallen sind, um dadurch den Fokus auf das Positive zu lenken. Das PERMA-Modell kann mit seiner Theorie des Wohlbefindens eine Grundstruktur für die Etablierung eines positiven Betriebsklimas schaffen:
Positive Emotions – Emotionen wie Dankbarkeit und Wertschätzung verstärken.
Engagement – Das sinnvolle Einbringen persönlicher Kompetenzen im Betrieb.
Relationship – Soziale Anerkennung und Unterstützung fördern.
Meaning – Meint den Sinn und das Nutzen des eigenen Tuns zu erleben.
Accomplishment – Die eigenen Ziele erreichen und das Erleben persönlichen Erfolgs.
Hinzu kommt, dass Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden geschaffen werden sollen, um durch die Stärkenorientierung, Selbstbewusstsein und Sinnhaftigkeit bei den Mitarbeitenden zu fördern.
Die Umsetzung der positiven Psychologie in einem Betrieb erfordert das Engagement durch das ganze Team, aber wird insbesondere beeinflusst und etabliert durch die Führungskraft.