“Lagom” ist ein schwedisches Konzept, das in etwa mit “genau richtig”, “im Gleichgewicht” oder „nicht zu viel und nicht zu wenig“ übersetzt werden kann. Es gibt jedoch keine direkte Übersetzung ins Deutsche. In der schwedischen Kultur ist „lagom“ weit verbreitet und wird oft als Schlüssel zum schwedischen Glück und Wohlbefinden betrachtet. Denn auch im internationalen Glücks-Index, der sich aus verschiedenen Kriterien wie Lebenserwartung, persönliches Wohlbefinden, soziale Netze u.ä. zusammensetzt, haben die Schwed:innen die Nase weit vorne und liegen in der Regel immer unter den Top 10.
Im Kern bedeutet “lagom”, dass man sich auf das Wesentliche beschränkt und ein ausgeglichenes Leben führt, ohne in Extreme zu verfallen. Es geht um ein gesundes Maß an allem – weder zu viel noch zu wenig. Zum Beispiel kann man lagom essen, indem man sich nicht übermäßig vollstopft, sondern aufhört zu essen, wenn man satt ist. Lagom kann auch bedeuten, dass man ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit hat und sich Zeit für sich selbst, Familie und Freund:innen nimmt oder bewusst kleine Pausen, die „Fika“, in den Alltag integriert.
Das Konzept von “lagom” kann auch auf andere Lebensbereiche angewendet werden, wie zum Beispiel in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit, wo man versucht, nicht mehr zu konsumieren, als notwendig ist, um die Ressourcen der Erde zu schonen.
Insgesamt ist “lagom” ein Konzept, das darauf abzielt, ein einfaches und glückliches Leben zu führen, ohne übermäßig zu streben oder zu verzichten. Es geht darum, das Gleichgewicht in allen Aspekten des Lebens zu finden und ein Gefühl der Zufriedenheit und des Wohlbefindens zu erreichen. Damit auch dir ein bisschen mehr „lagom“ gelingt, haben wir hier ein paar kleine Dinge, die du tun kannst, um dieses Konzept oder Gefühl der Balance zu erreichen:
- Me-Time integrieren: Vor allem draußen in der Natur kommen wir selbst zur Ruhe, können ungestört nachdenken und sind ganz bei uns selbst, was die allgemeine Zufriedenheit erhöhen kann. Überwinde dich vielleicht auch mal Dinge, wie Kaffeetrinken gehen, alleine zu tun und es dir gut mit dir selbst gehen zu lassen.
- Aussortieren: Egal ob Kleider- oder Küchenschrank, sortiere Überflüssiges aus und räume auf. Das schafft auch innere Ordnung.
- Erfrischen: Die Schwed:innen starten gerne mit dem „Morgendopp“ in den Tag, d.h. einem Bad im Freien. Alternativ tut es aber auch eine kalte Dusche, die belebend wirkt und das Immunsystem stärken kann.
- Achtsam & genussvoll essen: Nimm dir Zeit zum Essen und höre auf deinen Körper. Wann bist du wirklich satt? Greife auch zu regionalen Zutaten. Damit bringst du nicht nur Abwechslung auf den Teller, sondern tust auch der Umwelt etwas Gutes. Auch Verschwendung sollte gemieden werden. Anstatt Lebensmittel wegzuschmeißen, friere dein Essen ein und kaufe nur so viel, wie du wirklich benötigst.
- Wertschätzende Kommunikation: Versuche ehrlich und aufrichtig zu kommunizieren und im Gegenzug auch aufmerksam zuzuhören. Ein empathisches Miteinander macht ebenfalls glücklich und zufrieden.
Wir wünschen viel Freude dabei, etwas mehr „lagom“ in deinen Alltag zu bringen!