Hattest du schon mal Rückenschmerzen? Vermutlich ja, denn in der heutigen Gesellschaft sind Rückenprobleme zur Volkskrankheit Nr. 1 geworden. Kaum jemand kennt ihn nicht, den lästigen Rückenschmerz. Einige haben andauernd Probleme damit und andere nur ab und an. Aus Statistiken geht hervor, dass rund jeder zweite Deutsche über regelmäßiges Rückenleiden klagt. Das zeigt uns, wie wichtig es ist auf unseren Rücken zu achten und uns darüber zu informieren, was einen gesunden Rücken ausmacht.
Aufbau der Wirbelsäule
Unsere Wirbelsäule hat eine doppelte S-Form, durch die die Wirbelsäule als Stoßdämpfer fungiert. Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben. Diese unterstützen die Abfederung und dienen als Schutz zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Diese Kombination aus einzelnen Wirbelkörpern und den Bandscheiben dazwischen macht unseren Rücken zu dem, was er ist – unser stabiles und gleichzeitig bewegliches Körperzentrum. Um die einzelnen Wirbelkörper herum befindet sich unser Fasziengewebe und unsere Tiefenmuskulatur, die der Stabilisation der Wirbelsäule dient. Sie ist mit jedem einzelnen Wirbelkörper verbunden und sorgt durch diese vielen Verknüpfungspunkte für die Mobilität, die unser Rücken hat.
Sitzende Gesellschaft
Unser Lebensstil hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch enorm verändert. Bevor es die modernen Transportmittel gab, war es selbstverständlich, dass man viele und auch lange Wege zu Fuß gemacht hat. Die Menschen sind früher viele Kilometer gelaufen, heute sind es häufig gerade mal 2-3 km. Dahingegen hat sich die Zeit, die wir sitzend verbringen, extrem erhöht. Nach dem Aufstehen sitzen wir am Frühstückstisch, viele Menschen sitzen etliche Stunden auf der Arbeit, unsere Kinder sitzen in der Schule und wenn wir nach Hause kommen, sitzen wir am Abendbrottisch oder auf der Couch. Zudem ist unser Leben immer mehr von Zeitdruck und Stress geprägt, durch den wir uns weniger Pausen nehmen.
Die Auswirkungen des heutigen Lebensstils auf unseren Rücken
Im Sitzen wirkt auf die Wirbelsäule eine höhere Belastung als im Stehen oder Liegen. Die Veränderung in unserem Lebensstil sorgt also schnell für eine Überbelastung der Wirbelsäule. In der Arbeitszeit sind wir häufig sehr einseitigen Belastungen ausgesetzt, egal ob es das Sitzen oder andere Positionen sind. Durch den Lebensstil wird wenig Abwechslung in die Körperpositionen gebracht. Doch genau das ist es, was unser Rücken braucht. Einen Wechsel verschiedener Körperhaltungen und somit den Wechsel zwischen Be- und Entlastung, da nur so auch der Stoffwechsel in unserem Rücken funktioniert und somit neue Nährstoffe aufgenommen werden können. Der Stress in der heutigen Gesellschaft führt zudem zu einer angespannten Körperhaltung. Noch einiger Zeit verspannt sich die Muskulatur und folgend entstehen auch durch den Stress Schmerzen – häufig im Rücken und Nacken.
Warum ist ein gesunder Rücken so wichtig?
Der Rücken, als unser zentraler Verknüpfungspunkt im Körper, verbindet die restlichen Körperteile miteinander und unterstützt den Körper bei einer guten Funktionalität. Fehlhaltungen im Rücken und Verspannungen können sich auf weitere Körperteile auswirken, weshalb besonders der Rücken als zentraler Punkt gesund gehalten werden sollte.
Wie halte ich meinen Rücken gesund?
Die Einzelteile unseres Rückens beeinflussen sich gegenseitig. So kann ein Rücken nur gesund funktionieren, wenn die Muskeln trainiert, aber trotzdem locker genug sind, um die Beweglichkeit der Wirbelsäule nicht einzuschränken. Für den Rücken ist also insbesondere viel und abwechslungsreiche Bewegung wichtig. Die WHO empfiehlt zweimal die Woche muskelkräftigende Übungen zu machen. Warum also nicht ein paar Übungen für den Rücken mit einbauen? Ebenso wichtig sind auch Lockerungsübungen und Entspannungsphasen, die dem Rücken auch wieder die notwendige Entlastung bieten und er somit mit neuen Nährstoffen versorgt werden kann.
Im Alltag sollte darauf geachtet werden, die Positionen häufig zu wechseln und der einseitigen Belastung entgegenzuwirken. Besonders in einem Beruf, in dem man viel sitzt, ist es für den Rücken wichtig nach spätestens einer Stunde auch wieder aufzustehen und sich zu bewegen. Im Optimalfall baut man kleine Bewegungen auch zwischendurch ein. Stelle dein Telefon, den Drucker oder deine Aktenordner so weit weg, dass du ein paar Schritte hinlaufen musst. Nutze die Gelegenheit, wenn du mit Kollegen und Kolleginnen sprechen willst, in deren Büro zu laufen und nicht einfach nur anzurufen oder eine Nachricht zu schreiben. Kleine Stretching-Übungen, ein kurzer Spaziergang in der Pause oder nach der Arbeit oder statt im Sitzen einfach mal im Stehen arbeiten, kann hier auch eine gute Abwechslung bieten.
Für eine optimale Entlastung im Schlaf versuche auf dem Rücken zu liegen, denn nur so kann dem Rücken die optimale Entlastung geboten werden. Der Kopf sollte dabei möglichst flach auf der Matratze liegen, denn sonst belasten wir die Halswirbelsäule weiter.
Wir Menschen sind dennoch Gewohnheitstiere und Veränderungen im Leben sind für uns zunächst schwer. Wenn es dir schwerfällt, die Dinge umzusetzen, bietet das Smartphone eine gute Chance, durch kleine Reminder an das regelmäßige Aufstehen und Bewegen erinnert zu werden. Nach einiger Zeit werden die kurzen Pausen zur Gewohnheit und du stehst ganz ohne Erinnerung zwischendurch mal auf.
Und vielleicht nutzt du die Zeit, nachdem du den Artikel gelesen hast, einfach mal für ein kurzes Stretching?