Einsamkeit ist ein Gefühl, das subjektiv gemessen und wahrgenommen wird. Daher gibt es eine Vielzahl an Definitionen. Es ist nicht von der Anzahl sozialer Kontakte abhängig, sondern vielmehr von den persönlichen Merkmalen und vom eigenen Charakter. Zudem definieren die eigenen Präferenzen, die Qualität der Beziehungen und die Lebensumstände, ob sich eine Person einsam fühlt oder nicht – denn allein zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man einsam ist.
Unterschied von Alleine-Sein und Einsamkeit
Wenn ein Mensch allein ist, lässt es sich daran erkennen, dass keine weiteren Personen in der direkten Umgebung ist. Allein zu sein ist objektiv wert- und messbar. Einsamkeit ist, wie oben schon beschrieben, eine Wahrnehmung. Sie ist subjektiv und lässt sich als außenstehende Person nicht direkt erkennen. Hier ist Fingerspitzengefühl, eine Portion Empathie und Offenheit gefragt, um herauszufinden, ob sich der Gegenüber einsam fühlt.
Einsamkeit kommt mit dem Alter?
Berichte der Studie „Hohes Alter in Deutschland“ zeigen, dass sich ältere Personen häufiger einsam fühlen. So sind 8,7 Prozent der 80 bis 84-Jährigen von Einsamkeit betroffen und 22,1 Prozent der über 90-Jährigen. Frauen sowie Personen, die im Heim leben, scheinen öfter Einsamkeit zu empfinden. Doch auch jüngere Menschen bleiben nicht verschont. Das DIW (Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung) vermerkte, dass sich 8,4 Prozent der unter 20-Jährigen einsam fühlen. Daher ist Einsamkeit nicht altersabhängig und kann Jede*n betreffen.
Einsamkeit in der Stadt oder auf dem Land?
Es gibt keine Nachweise dafür, dass Menschen in der Stadt oder auf dem Land mehr Einsamkeit empfinden. Viel wichtiger sind die Strukturen des Wohnorts – liegen Möglichkeiten vor, sich mit Personen zu treffen, Freizeit vielseitig zu gestalten und Leben in der näheren Umgebung zu gestalten, senkt das die Einsamkeit.
Folgen von Einsamkeit
Einsamkeit mindert unsere mentale Gesundheit und hat auch für unseren Körper negative Folgen. Es begünstigt die Entstehung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erhöht das Sterblichkeitsrisiko. Zudem fühlen sich von Einsamkeit betroffene Personen Herausforderungen weniger gewachsen, haben ein negativeres Mindset und haben eine geringere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit.
Das hilft bei Einsamkeit
Auf politischer Ebene müssen mehr Möglichkeiten zur Begegnung und zum Kennenlernen von Menschen geschaffen sowie Infrastrukturen verbessert werden. Aber auch auf kommunaler Ebene können verbindende und aktivierende Angebote dazu beitragen, dass Menschen ermutigt und motiviert werden, sich miteinander zu verbinden.
Es gibt auch Optionen die Einsamkeit selbst beim Kragen zu packen. Grundlegend sind soziale Kontakte, körperliche und mentale Gesundheit und Bildung Faktoren, die vor Einsamkeit schützen. Alle drei Punkte kannst du aktiv beeinflussen.
- Du kannst deine Kontakte pflegen. Reflektiere dabei, welche Beziehungen dir guttun.
- Deine körperliche und mentale Gesundheit kannst du durch ausreichend Bewegung und eine abwechslungsreiche, ausgewogene und vollwertige Ernährung unterstützen.
- Außerdem kannst du fortwährend Neues dazulernen und dich in verschiedene Themenbereiche einlesen.