Schonmal was von den Blue Zones gehört? Hinter dem Begriff verbergen sich demografische und geografische Gebiete der Welt, in denen Menschen deutlich länger leben als im Durchschnitt. Welche Regionen dazu gehören und was das Geheimnis dieser Regionen ist, erfährst du im folgenden Blogbeitrag.
Welche Blue Zones gibt es?
Die Blue Zones umfassen fünf Regionen unserer Erde. Die erste davon ist eine Kommune aus ca. 9000 Adventisten, die Loma Linda in den USA. Diese Region zeichnet sich dafür aus, dass die Bewohner*innen dieser Kommune etwa ein Jahrzehnt länger leben als der Rest Amerikas. Eine zweite Blue Zone befindet sich in Mittelamerika, im Ort Nicoya in Costa Rica. Dort leben die meisten über 100-jährigen Männer auf der Erde. Auch in Europa gibt es zwei Blue Zones, nämlich auf den Inseln Sardinien in Italien sowie Ikaria in Griechenland. Auf Ikaria schafft es jeder Dritte neunzig und älter zu werden und es gibt eine sehr geringe Rate an Menschen mit Krebs und Herzkreislauferkrankungen. Die fünfte und letzte Blue Zone ist in Japan, genauer gesagt, auf der Insel Okinawa anzutreffen.
Was zeichnet die Blue Zones aus?
Nun stellt sich die Frage, was die Menschen in den Blue Zones anders machen als im Rest der Welt? Eine Studie zu den Lebensweisen in diesen Gebieten der Erde kam zu dem Ergebnis, dass diese fünf Regionen Gemeinsamkeiten aufweisen, die als Power 9 bezeichnet werden. Es werden also 9 Aspekte hervorgehoben, die sich in allen 5 Regionen wiederfinden und zu dem langen Leben der Bewohner*innen beitragen. Doch was sind diese 9 Aspekte und was können wir von diesen Regionen lernen? Der erste Aspekt ist die regelmäßige und natürliche Bewegung.
Alle fünf Blue Zones zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Menschen dort ausreichend bewegen. Da die Menschen dort recht ursprünglich leben, beinhaltet ihr Alltag mit Haus-, Garten- sowie Feldarbeit sehr viel körperliche Anstrengung. Auch Spaziergänge und andere niedrigschwellig Aktivitäten halten den Körper und das Herz der Menschen fit. Außerdem haben die Menschen in den Blue Zones ein starkes soziales Konstrukt und Zusammengehörigkeitsbewusstsein. Dadurch leben meist mehrere Generationen zusammen unter einem Dach und unterstützen sich gegenseitig. Dadurch, dass die Familie oberste Priorität hat und jeder in der Gemeinschaft auf seine Art und Weise gebraucht wird, erfahren die Menschen bis ins hohe Alter einen Sinn in ihrem Leben. Dieser sorgt häufig für Zufriedenheit und Glück. Doch das Engagement bezieht sich nicht nur auf die Familie, sondern weitet sich auch auf Nachbarn, Freunde oder weitere Gruppen aus, weshalb es auch nur wenig Einsamkeit in den Blue Zones gibt.
Der tägliche Powernap auf Ikaria, die gemeinsamen Mahlzeiten, ein wöchentlicher 24-h Sabbat sind nur ein paar der zahlreichen Beispiele für kleine tägliche Rituale, die die Einwohner*innen der Blue Zones verrichten. Diese führen dazu, dass die Menschen dort sehr viel weniger Stress empfinden und dadurch weniger anfällig für zahlreiche Krankheiten sind. Auch die Ernährung in den Blue Zones unterscheidet sich zum Teil sehr stark von den westlichen Essgewohnheiten. Die Menschen essen grundsätzlich weniger, da sie ihre Nahrung zu größtem Teil selbst anbauen. Daher gibt es in den Blue Zones auch kaum industriell gefertigte Lebensmittel, sondern vor allem frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse, ab und an etwas Fisch und sehr selten Fleisch.
Drogen werden in den Blue Zones ebenfalls nicht konsumiert, mit Ausnahme von ein bis zwei Gläsern Alkohol (wie Wein) in der Gemeinschaft.
Spiritualität und Religion hingegen spielt in den Blue Zones eine große Rolle und schenkt den Bewohner*innen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Hoffnung.
Was können wir von den Blue Zones lernen?
Nun stellt sich die Frage, was wir aus den Lebensweisen der Blue Zone Bewohner*innen für unseren Alltag mitnehmen können, um unser Leben gesünder zu gestalten. Im Folgenden findest du ein paar Inspirationen für deinen Alltag:
Ernährung
- Täglich Nüsse essen: Pflanzliche Proteine, wichtige Fettsäuren, wertvolle Vitamine & Mineralien
- Auf Fleisch verzichten: 95-100% pflanzliche Ernährung, geringe Mengen an frischem Fisch
- Auf Zucker verzichten: Frische und natürliche Produkte statt industriell verarbeitete Lebensmittel
- Wasser und ungesüßten Tee trinken: Zuckerhaltige Getränke wie Softdrinks und Säfte meiden
Erfüllter Lebensstil
- Familie & Freunde: Starke Verbindung zu Familie und Freunden macht glücklich und zufrieden
- Engagement in Gruppen: Verbindung mit Gleichgesinnten sorgt für Input, Austausch und Inspiration
- Sinn des Lebens: Entdecken wir Sinn in unserem Tun, fließt Liebe und Leidenschaft in unser Handeln
- Tägliche Rituale: Kleine, regelmäßige Auszeiten geben Struktur und schaffen wertvolle Ruheinseln
- Bewegung an der frischen Luft: Spazieren, Gartenarbeit, etc. hält körperlich fit und lindert Stress