Das A&O einer guten Kommunikation

„Wir können nicht nicht kommunizieren“ – dieses bekannte Zitat des österreichisch-amerikanischen Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick deutet bereits an, wie wichtig Kommunikation in unserem Zusammenleben ist. Was dahintersteckt, warum eine gute Kommunikation so wichtig ist, warum Schweigen ebenfalls eine Art der Kommunikation ist und wie eine gelungene Kommunikation funktioniert, erfährst du in dem folgendem Blogartikel.

Was ist Kommunikation?

Kommunikation ist das Mittel der Verständigung zwischen Menschen und wird mithilfe von „Werkzeugen“ wie Stimme, Mimik, Gestik und Körperhaltung umgesetzt. Leider sind diese Werkzeuge anfällig für Fehlinterpretationen. Deshalb entstehen aus schlechter oder unzureichender Kommunikation oftmals Missverständnisse, die wiederum die Beziehung zu Mitmenschen beeinträchtigen können. Deshalb sind wir sowohl im Berufs- als auch im Privatleben auf eine gute Kommunikationsfähigkeit von uns selbst und anderen angewiesen. Um unsere Kommunikation zu verbessern, wollen wir im Folgenden erst einmal mehr über die verschiedenen Arten der Kommunikation erfahren.

Welche Arten der Kommunikation gibt es?

Unsere menschliche Kommunikation hat verschiedene Dimensionen: die verbale, paraverbale und nonverbale Kommunikation. Erstere ist der eigentliche Informationsgehalt unserer Nachricht oder das, was wir sagen. Diese macht allerdings nur ca. 7% von dem aus, was wir unter dem Begriff Kommunikation zusammenfassen. Die paraverbale Kommunikation beinhaltet, wie wir etwas sagen – durch Betonung, Tonfall und Artikulation. Dieser Aspekt hat einen großen Einfluss auf unsere Kommunikation, denn wie wir alle wissen: der Ton macht die Musik. Unter nonverbaler Kommunikation fallen alle weiteren Kommunikationsmittel, die nichts mit unserer Stimme zu tun haben, wie Mimik, Gestik und Körperhaltung. (Wenn dich die nonverbale Kommunikation genauer interessiert, dann schaue in diesen weiteren Beitrag rein.)
All diese Aspekte finden sich in unserer unmittelbaren, synchronen Kommunikation wieder. Zusätzlich zur synchronen Kommunikation hat sich durch das Aufkommen neuer Kommunikationstechnologien wie Smartphones die asynchrone Kommunikation entwickelt. Das bedeutet, dass die Kommunikation beider Kommunikationspartner nicht gleichzeitig stattfindet. Beispiele hierfür sind WhatsApp-Nachrichten, Sprachnachrichten und im beruflichen Kontext E-Mails oder der Austausch über MS Teams. Diese Mittel bringen zwar einige Vorteile mit sich, sind jedoch gleichzeitig viel anfälliger für Missverständnisse. Das liegt vor allem daran, dass dabei die paraverbalen und nonverbalen Elemente unserer Kommunikation gar nicht oder nur sehr eingeschränkt genutzt werden können. In einem weiteren Beitrag über digitale Kommunikation im beruflichen Kontext erfährst du mehr, wie eine gute Kommunikation mit deinen Kolleg*innen trotz räumlicher Distanz funktioniert. Um unsere Kommunikation besser verstehen zu können, gehen wir im Folgenden genauer auf zwei grundlegende Kommunikationsmodelle ein.

Das 4-Ohren-Modell

Dieses Modell geht von der Annahme aus, dass jede kommunikative Botschaft vier verschiedene Ebenen enthält: Sachebene, Selbstoffenbarung, Appell und Beziehung. Doch was steckt hinter den einzelnen Ebenen?

  1. Sachebene: Was man eigentlich sagen will
  2. Selbstoffenbarung: Was ich von mir erzählen möchte
  3. Beziehung: Wie man sein Gegenüber einschätzt und zueinandersteht
  4. Appell: Was man von seinem Gegenüber möchte

Der Empfänger kann die gesendete Botschaft wiederum unterschiedlich in den Ebenen empfangen und interpretieren.

Das Eisbergmodell

Das Eisbergmodell unterteilt die Kommunikation in die Sach- und die Beziehungsebene. Die Sachebene, oder das „Was“, bildet die Spitze des Eisbergs ab – dies ist der direkt wahrnehmbare Anteil, macht allerdings nur ca. 20% des Gesagten aus. Das „Wie“ bzw. die Beziehungsebene beinhaltet den nicht sichtbaren Teil des Eisbergs, der für ca. 80% der Kommunikation verantwortlich ist. Darunter fallen Gefühle, Absichten und die eigene Wahrnehmung, die sich jedoch von Person zu Person sehr stark unterscheiden.

Wie aus diesen beiden Modellen bereits hervorgeht, ist unsere zwischenmenschliche Kommunikation sehr viel umfangreicher und komplexer, wie wir meist annehmen. Es können schnell ungewollte Missverständnisse entstehen. Damit eine offene, respektvolle und höfliche Kommunikation, sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext gelingen kann, gilt es ein paar Grundsätze zu beachten.

Wie kann ich meine Kommunikation verbessern?

Zuhören

Höre deinem Gesprächspartner aufmerksam zu, um ihm so deinen Respekt zu vermitteln. Dabei kannst du immer wieder kurze Rückfragen einbauen, oder Gesagtes knapp in deinen Worten wiederholen. So zeigst du deinem Gegenüber, dass du ihm zuhörst und das Gesagte verstanden hast.

Andere ausreden lassen und nicht ins Wort fallen

Bei der Kommunikation sollte es selbstverständlich sein, dass du deinen Gegenüber stets aussprechen lässt und ihm nicht ins Wort fällst – auch wenn dir spontan etwas wichtiges dazu einfällt oder du anderer Meinung bist. Unterbrechen ist unhöflich und fördert eine negative Stimmung im Gespräch. Zeige deinem*r Gesprächspartner*in, dass die ihn/sie respektierst, und seine Meinung anerkennst. Auch wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid.

Ich-Botschaften senden

Auch wenn viele von uns denken, dass die eigene Meinung die einzige Richtige ist, muss das noch lange nicht tatsächlich der Fall sein. Denn die Art, wie wir unsere Welt wahrnehmen, welche Meinungen wir vertreten, und an was wir glauben, hängt zu einem großen Teil von dem ab, wie wir von unserem Umfeld und unseren Mitmenschen geprägt wurden. Deshalb nimmt auch jeder Mensch seine Umwelt anders wahr und hat individuelle Bedürfnisse und Ansichten. Daher ist es wichtig, dass wir keine allgemeingültigen Aussagen treffen, sondern nur für uns selbst sprechen: nicht „man“ sondern „ich“.

Offene, höfliche, respektvolle Haltung

Zusammenfassend basiert eine gute Kommunikation auf Respekt, Höflichkeit und den Ich-Botschaften. Wir denken am besten bei dem Senden von Botschaften daran, wie sie vom Empfänger aufgenommen werden könnten, und präzisieren unsere Aussagen dementsprechend. Außerdem sollten wir die Meinung anderer wertschätzen und dabei eventuell auch unsere eigene Meinung immer wieder hinterfragen.