„Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“ – wir alle kennen dieses Sprichwort und können vermutlich nur allzu gut zustimmen, dass wir uns am sichersten fühlen, wenn wir unseren Routinen nachgehen und in unserer sog. „Komfortzone“ sind.
Aber was bedeutet es eigentlich in seiner Komfortzone zu stecken? Theoretisch sind wir in den Dingen, die wir tun ziemlich frei und haben vielfältige Handlungsspielräume. In der Realität schränken wir uns jedoch häufig selbst ein, weil wir unsere Komfortzone oder auch Wohlfühlzone nur ungern verlassen. Hier ist für uns alles vertraut und bekannt: Rituale, Routinen, Gewohnheiten und unsere Alltagsstruktur. Wir verhalten uns daher auch meist selbstbewusster und fühlen uns sicher. Alles, was jedoch außerhalb dieses Bereiches liegt, lässt uns unwohl fühlen, macht uns vielleicht Angst und ist mit mehr Überwindung und Anstrengung verbunden. Diese Strukturen innerhalb der Komfortzone sind zwar bequem und geben ein Gefühl von Schutz und Geborgenheit, hindern uns allerdings auch daran weiter zu wachsen, uns zu entwickeln, Neues zu entdecken oder Dinge zu hinterfragen. Eventuell verpassen wir sogar neue Möglichkeiten, die uns das Leben bietet. Daher sollten wir es öfter mal wagen, mutig zu sein und unsere Komfortzone bewusst verlassen. Was du dadurch alles erreichen kannst und mit welchen kleinen Übungen dir dieser Schritt gelingt, erfährst du hier.
Das gewinnst du mit dem Schritt aus der Komfortzone
- Du lernst dich selbst besser kennen: Wenn wir mal etwas Unerwartetes oder Außergewöhnliches tun, können wir ganz neue Fähigkeiten und Ressourcen entdecken.
- Du steigerst dein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein: Wenn wir etwas Neues wagen und Dinge schaffen oder erreichen, die wir uns selbst im ersten Moment vielleicht nicht zugetraut hätten, wirkt sich das positiv auf unser Selbstbild aus. Wir fühlen uns mutiger, selbstsicherer und gehen auch zukünftig selbstbewusster auf Neues zu.
- Du wirst unabhängiger & flexibler: Wenn wir merken, dass wir neue Dinge erreichen und schaffen können, die wir uns anfänglich nicht getraut haben, merken wir auch, dass wir weniger auf die Hilfe oder den Zuspruch von anderen angewiesen sind. Außerdem erleben wir das Gefühl auch schwierige Situationen meistern zu können, ohne dafür an starren Strukturen festhalten zu müssen, wodurch wir auch in anderen Bereichen flexibler und anpassungsfähiger werden.
- Du erkennst deine Ängste & entwickelst dich weiter: Wenn wir die Komfortzone verlassen, können wir unsere Ängste spüren und diese überwinden. Konfrontieren wir uns damit nicht und bleiben in unserer sicheren Blase, können wir die Angst nicht bewältigen oder sie wird sogar stärker. Wagen wir jedoch den Schritt aus der Komfortzone und stellen uns der Angst immer und immer wieder, kann diese schwinden und wir sammeln neue Erfahrungen. Dadurch entwickeln wir uns persönlich weiter, übernehmen Verantwortung für uns und lernen eigene Ziele zu verfolgen.
- Deine Lebenslust steigt: Wenn wir etwas Neues wagen, hinterlässt das ein Gefühl von Herausforderung und Abenteuer, wodurch wir Neugierde und neue Motivation entfalten. Unser Leben kann dadurch noch viel interessanter und aufregender werden.
So gelingt der Schritt aus der Komfortzone
- Identifiziere deine Grenzen und Ängste: Spüre in dich hinein, was tust du oder was tust du auch nicht aus Bequemlichkeit oder aus Angst? In welchen Situationen besteht diese Barriere und was stört dich daran?
- Sammle Motivation: Überlege dir welche Vorteile es für dich hat, wenn du die Angst oder Bequemlichkeit überwindest. Welche neuen Möglichkeiten bieten sich dir? Vielleicht wirst du dadurch sogar noch glücklicher.
- Probiere dich aus: Um aus deiner Komfortzone zu treten, bieten sich verschiedene Dinge an und die Umsetzung ist sehr individuell. Beispielsweise könntest du ein neues Hobby oder eine neue Sportart ausprobieren. Vielleicht etwas, was du schon immer mal ausprobieren wolltest, es aber bisher nie getan hast. Auch die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen oder ein lang aufgeschobenes Telefonat können ein Schritt aus der Komfortzone sein. Außerdem können wir versuchen alte Routinen zu brechen und durch neue zu ersetzen oder zu ergänzen. Anstatt dich abends nach der Arbeit direkt vor den Fernseher zu legen, kannst du dich mit einem Freund oder einer Freundin zum Sport oder Spaziergang verabreden. Das mag am Anfang vielleicht noch viel Überwindung kosten, aber wird sich mit der Zeit richtig gut anfühlen. Auch wenn wir uns Ängsten stellen, können wir um die Unterstützung anderer bitten. Manchmal ist es einfacher etwas mit anderen zusammen zu tun, um die erste Hürde zu schaffen. Wenn es dir gelungen ist die Angst einmal zu überwinden, schaffst du es beim nächsten Mal auch ganz alleine und dein Selbstbewusstsein steigt erst recht.
Nichtsdestotrotz müssen wir uns nicht gleich überfordern und alles auf einmal angehen. Schritt für Schritt können wir uns an Neues heranwagen und je öfter wir neue Erfolgserlebnisse spüren, desto einfacher fällt es uns auch zukünftig.
Wie du siehst, hat es viele Vorteile für unsere eigene Entwicklung, ab und zu doch unsere selbst aufgebaute Komfortzone zu verlassen. Dahinter warten viele tolle, ungeahnte Möglichkeiten. Viel Spaß beim Ausprobieren!