Lärm ist in unserem täglichen Leben allgegenwärtig. Sei es lauter Auto-, Bahn- oder Flugverkehr oder zu laute Musik über Kopfhörer. Unser Gehör ist fast permanent unterschiedlichsten Geräuschquellen ausgesetzt. Das Problem dabei: wir werden gestresst und können krank werden. Hohe Schallpegel, die häufig an industriellen Arbeitsplätzen auftreten, können das Gehör dauerhaft schädigen und sogar zu Gehörverlust führen. Aber auch tiefere Schallpegel, wie vom Verkehr, können unser seelisches und körperliches Wohlbefinden beeinträchtigen. Allerdings leiden nicht nur unsere Ohren. Lärmbelastung kann unter anderem auch den Schlaf stören und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Bluthochdruck begünstigen. Auch die kognitive Leistung kann durch Lärmbelastung beeinträchtigt werden.
Lärmt wirkt grundsätzlich als Stressor, weil unser Organismus darauf eingestellt ist, laute Geräusche als Gefahrenquelle wahrzunehmen. Wir werden in Alarmbereitschaft versetzt und das autonome Nervensystem wird aktiviert, wodurch Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet werden. Außerdem steigen die Pulsfrequenz und der Blutdruck. Diese Stressreaktionen stehen häufig im Zusammenhang mit dem Beginn chronischer Erkrankungen, die zum Beispiel den Stoffwechsel oder das Herz-Kreislauf-System betreffen. Beim Schlafen wird das Gehör kaum eingeschränkt, weshalb Lärm auch hier sowohl qualitativ als auch quantitativ den Schlaf und die Erholung beeinträchtigt.
Aber nicht nur die Erholung und Entspannung leiden unter dem Lärm, auch unser seelisches Wohlbefinden, die Konzentrationsfähigkeit sowie soziale Interaktion und Kommunikation können beeinträchtigt werden.
Internationaler Tag gegen Lärm
Seit 1998 finde am 28. April der internationale Tag gegen Lärm („International Noise Awareness Day“) statt. Weltweit wird an diesem Tag in verschiedenen Institutionen auf die Umwelt- und Gesundheitsfolgen von Lärm aufmerksam gemacht.
Was tun gegen Lärm?
Neben dem gesetzlichen Schutz gegen Lärm durch das Umweltschutzgesetz und die Lärmschutz-Verordnung, die uns vor schädlichen und belästigenden Lärmeinwirkungen schützen sollen, können wir auch selbst etwas für unseren eigenen Schutz tun. Definierte Belastungsgrenzwerte sollen uns vor den wichtigsten Lärmarten schützen. Individuell sollte zum Beispiel beim Hören von Musik über Kopfhörer ebenfalls darauf geachtet werden, dass bestimmte Lautstärken nicht überschritten werden. Die EU-Richtlinie schreibt hier nicht mehr als 85 dB vor. Außerdem sollten wir unserem Gehör bewusst Ruhepausen gönnen. Zudem kann ein Gehörschutz, wie zum Beispiel Ohrstöpsel, verwendet werden, wenn dem Lärm in bestimmten Situationen nicht entgangen werden kann.