Tagebuch: „Mein Digitaler Alltag“

Wer kennt es nicht? Am Frühstückstisch werden die Nachrichten auf dem Smartphone gelesen, danach macht man sich auf den Weg zur Arbeit und hört dabei seinen Lieblingspodcast. Am Abend wird auf Instagram und Co. nachgesehen, was die Freunde so treiben oder zur Entspannung eine Serie angesehen. Da wir aber in der Regel auch im Büro viel mit digitalen Medien arbeiten, scheint es manchmal, als verbrächten wir unseren gesamten Tag mit Smartphones, Tablets und Laptops. In diesem Beitrag erfährst du, was die ständige Erreichbarkeit mit uns macht und wie du deine eigenen Gewohnheiten hinterfragen kannst.

Digitalisierung im Alltag

Natürlich besitzt jeder Mensch unterschiedliche Routinen und hat somit einen anders digitalisierten Alltag. Bewiesen ist allerdings, dass mittlerweile weltweit 3,5 Milliarden Menschen ein Smartphone besitzen, ca. 65 Millionen davon in Deutschland. Demnach nutzen 80% unserer Bevölkerung regelmäßig ihr Smartphone und das für durchschnittliche 3,5 Stunden am Tag.

Dazu kommt, dass etwa 18 Millionen Menschen in Deutschland, also über 40% an Erwerbstätigen allgemein in Büros arbeiten, wo sie in der Regel täglich mit Laptops, Computern und Co. arbeiten. Seit Beginn der Corona-Pandemie dürfte diese Zahl noch um einiges gestiegen sein, da viele Arbeitsfelder durch Homeoffice-Pflichten noch mehr auf digitale Kommunikationsformate angewiesen sind. Doch schon Jahre vor der Pandemie ist die Digitalisierung Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Digitale Medien werden inzwischen von allen Altersgruppen genutzt und immer neue Digitalisierungsprozesse verändern unsere Verhaltensweisen und unseren Alltag konstant. Das bringt viele Vorteile, wie beispielsweise schnellere Kommunikation oder reibungslosere Arbeitsprozesse. Die Digitalisierung hat allerdings auch ihre Schattenseiten, welche sich insbesondere durch das Aufkommen von psychischen und auch körperlichen Problemen bei uns Menschen zeigen.

Ständige Erreichbarkeit: Was macht das mit uns?

Die, durch Smartphones und Smartwatches möglich gewordene, ständige Erreichbarkeit belastet auf Dauer nicht nur unsere Psyche, sondern verringert auch unsere Konzentrationsfähigkeit und steigert unser Stresslevel. Das kann zu folgenden Problemen führen:

  • Konzentrationsfähigkeit sinkt: Dadurch, dass wir ständig erreichbar sind, muss unser Gehirn seine Aufmerksamkeit permanent teilen. Uns fällt es dann schwer, für lange Zeit bei einer Sache zu bleiben, ohne uns abzulenken.
  • Stresslevel steigt: Durch das Gefühl, immer da sein zu müssen, da wir zu jedem Zeitpunkt eine Nachricht oder einen Anruf bekommen könnten, sind wir sozusagen in dauerhafter Alarmbereitschaft. Das führt zu erhöhtem Puls und einem Gefühl von innerer Unruhe.
  • Schlafstörungen: Schlafstörungen sind ein weitverbreitetes Symptom von akuter Belastung, beispielsweise durch Stress.
  • Psychische Belastung: Insbesondere berufliche Telefonate nach der Arbeitszeit führen laut einiger Studien zu Depression.
  • Verspannungen: Durch ein erhöhtes Stresslevel kommt es nicht selten auch zu Verspannungen, denn wenn wir gestresst sind, spannen sich auch unsere Muskeln an, was dauerhaft Verhärtungen verursacht und zu Schmerzen führt.

Bewusstsein schaffen für das eigene Verhalten

Um herauszufinden, wie digitalisiert dein Alltag ist und ob du dir mal eine Auszeit gönnen solltest, kann es helfen, dir dein eigenes Verhalten vor Augen zu führen. Hierzu kannst du deinen digitalen Alltag in einem Notiz- oder Tagebuch festhalten, indem du am Abend vor dem Zubettgehen (oder am nächsten Morgen) aufschreibst, wann du an dem Tag durch bestimmte Medien besonders abgelenkt warst, wie du dich dabei gefühlt hast oder wie lange du auf Social Media Kanälen unterwegs warst. Zudem kannst du festhalten, welche Faktoren dich in deinem Alltag besonders stören (beispielsweise Newsletter, E-Mails, Abbos oder Social Media Benachrichtigungen) und diese dann entfernen oder stummschalten.

Die Tagebucheinträge können dir dabei helfen, zu reflektieren, dein Verhalten achtsam wahrzunehmen und anzupassen. Beispielsweise kannst du dir bewusst persönliche, digitale Freizeiten nehmen und diese in deinem Tagebuch festhalten. So kannst du kontrollieren, ob du sie eingehalten hast – und generierst dir ein Erfolgsgefühl.