Unsere Augen nehmen pro Sekunde ca. 10 Millionen Informationen auf und leiten sie an unser Gehirn weiter. Sie arbeiten also den ganzen Tag lang auf Hochtour. Schon um kleinste Bewegungen ausführen zu können, ist eine Vielzahl an kleinen Augenmuskeln permanent aktiv. Insbesondere digitale Medien stellen viele bunte und bewegte Reize dar, welche die Augen auf Dauer anstrengen und reizen. Auch zu langes „Nah-Sehen“ auf Bildschirme oder Handys beanspruchen unsere Augen stark. Höchste Zeit, ihnen mal eine Pause zu gönnen! Wie du deine Augen gezielt entspannen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Aufbau unserer Augen
Vereinfacht besteht das menschliche Auge aus einem Augapfel, welcher als kugelförmiger Körper in der Augenhöhle sitzt und sich hier in alle Richtungen drehen kann. Zum Augapfel gehört der Glaskörper, die Linse sowie die vordere und hintere Augenkammer. Der sichtbare Teil des Auges besteht aus einer Hornhaut, welche sich auf die Pupille und Iris legt. Hinter der Pupille liegt die Linse. Der Augapfel ist umhüllt von der Leder-, Ader-, und der Netzhaut und von zahlreichen, sehr feinen Muskelsträngen umgeben.
Was passiert, wenn wir zu lange vor dem Bildschirm sitzen?
Durch zunehmende Display- und Bildschirmzeiten strapazieren wir unsere Augen. Insbesondere kognitive Aufgaben, bei denen wir uns über einen langen Zeitraum hinweg konzentrieren müssen und schnelle, digitale Reize strengen die Augenmuskulatur an. Diese ist sehr dynamisch und sorgt dafür, dass unsere Augen bis zu drei Bewegungen pro Sekunde vollbringen. Dadurch können wir sehr flexibel und aktiv auf Reize reagieren. Besonders wichtig ist der Ziliarmuskel, denn er ist für den Wechsel aus An- und Entspannung zuständig und sorgt dafür, dass sich unsere Linse beim Sehen ständig in ihrer Form verändert. Insbesondere beim Nah-Sehen, z.B. bei fokussierter Bildschirmarbeit, spannen wir den Ziliarmuskel an und krümmen so unsere Linse. Nach längeren Bildschirmzeiten überwiegt die Anspannung des Ziliarmuskels, da es an Gegenbewegung fehlt – die Linse kehrt nicht in ihre rundliche Form zurück. Das wirkt sich negativ auf die Elastizität unserer Augen aus und es wird schwieriger, die Linse in verschiedene Formen zu bringen. Um allerdings den Wechsel zwischen Fern- und Nahsicht gewährleisten zu können, benötigen wir diese Formveränderung und auf Dauer kann eine eingeschränkte Elastizität zu Kurzsichtigkeit führen.
Wie können wir unsere Augen am Arbeitsplatz schützen?
Ca. 18 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland im Büro. Bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 8 Stunden täglich, sind die Mitarbeitenden und Führungskräfte einer erhöhten Augenbelastung ausgesetzt. Um Augenprobleme vorzubeugen, kann man allerdings einige Fehlerquellen am Arbeitsplatz vermeiden:
- Keine durchgängige Fokussierung auf den Bildschirm oder das Handy – genügend Pausen einlegen!
- Zwischen Bildschirmen und unseren Augen sollte möglichst viel Distanz liegen. Bei größeren Bildschirmen brauchst du mindestens eine Armlänge Abstand.
- Passende Lichtverhältnisse: Es sollte weder zu hell noch zu dunkel am Arbeitsplatz sein und auch blendende Lichtreflexionen auf dem Bildschirm sollten möglichst vermieden werden.
- Versuche, bewusst öfter zu blinzeln – durch langes Starren auf den Bildschirm bewegen wir unsere Augen weniger, wodurch die Tränenflüssigkeit sie nicht mehr ausreichend befeuchtet. Dadurch werden unsere Augen trocken und fangen an zu brennen.
- Trinke während deiner Arbeitszeit ausreichend, um deine Augen zusätzlich zu befeuchten. Ärzte empfehlen täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter.
- Lüfte regelmäßig, um austrocknender Heizungsluft oder Klimaanlagen entgegenzuwirken.
Drei Übungen für beanspruchte die Augen
Zusätzlich kannst du folgende Übungen, ganz entspannt an deinem Arbeitsplatz ausprobieren, um deine Augen gezielt zu entspannen.
Ein Blickwechsel zwischen Nah- und Weitsicht
Wenn du das nächste Mal vor deinem Bildschirm sitzt, versuche folgende Übung: Strecke deinen Daumen aus und schaue zunächst 5 Sekunden auf deine Nasenspitze. Danach schaust du für weitere 5 Sekunden auf deinen Daumen und zum Abschluss fokussierst du deinen Blick 5 Sekunden auf ein beliebiges Objekt in der Ferne (beispielsweise kannst du aus dem Fenster auf ein Auto schauen).
Wärmende Hände auf deine Augen legen
Wärme ist eine gute Möglichkeit, um müde und entzündete Augen zu entspannen. So einfach geht’s: Reibe deine Handflächen aneinander, bis sie schön warm sind (für etwa 15 Sekunden). Dann legst du deine warmen Handflächen auf deine geschlossenen Augenlieder und atmest zusätzlich ein paar Mal tief ein und wieder aus. Wiederhole diese Übung so oft du willst.
Die acht nachziehen
Setze oder lege dich entspannt hin und schließe deine Augen. Stelle dir jetzt gedanklich eine 8 vor und fahre die Linie der 8 mit rollenden Augen nach. Du kannst dabei von oben nach unten oder von unten nach oben fahren. Wechsle abwechselnd von rechts nach links und von links nach rechts. Wiederhole diese Übung pro Seite fünf Mal.