Eine positive, optimistische Grundstimmung hilft, Stress und Angstgefühle zu reduzieren. Wer positiv denkt, startet zufriedener und glücklicher in den Tag und lebt obendrein länger.
Positives Denken und Optimismus liegen genau genommen nicht in der Natur des Menschen. Im Laufe der Evolution haben wir gelernt, uns mehr auf Negatives zu konzentrieren, da wir so lebensbedrohliche Gefahren schneller erkennen konnten. Früher war das sozusagen überlebenswichtig. Heute ist diese Überbewertung von negativen Ereignissen noch immer in uns vorhanden. Deswegen fällt es uns häufig schwer, auch das Positive zu sehen und optimistisch zu bleiben. Gerade in turbulenten Zeiten laufen wir deshalb Gefahr, in ein emotionales Loch zu fallen.
Nichtsdestotrotz kann man sich ein positives Mindset mithilfe von ein paar Tricks und Tipps selbst antrainieren. Wie das funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag.
Schritt 1: Die eigene Situation bewusst wahrnehmen
Nehmen wir als konkretes Beispiel für eine turbulente Zeit, in der es Vielen womöglich schwergefallen ist, positiv zu bleiben, die Corona-bedingten Lockdowns. Was geht dabei alles in uns vor? Fühlen wir uns einsam, strukturlos, inspirationslos, antriebslos, überfordert oder alles zusammen?
Fühlen wir uns beispielsweise einsam. Durch die Corona-Maßnahmen mussten wir unsere sozialen Kontakte weitgehend einschränken. Da der Mensch ein soziales Wesen ist und gerne einer Gruppe angehört, stellt die Isolation für ihn eine große psychische Belastung dar.
Jetzt bleiben wir geistig bei diesem gegenwärtigen Moment. Gerade fühlen wir uns einsam, dabei denken wir weder an Zukünftiges noch an Vergangenes. Die bewusste Wahrnehmung der aktuellen, eigenen Situation und der Gefühle, ohne diese zu bewerten, bildet den ersten Schritt zum positiven Mindset.
Schritt 2: Verständnis für dich selbst und deine Situation schaffen
Wenn du im ersten Schritt erfolgreich deine aktuelle Gefühlslage wertfrei wahrgenommen hast, kannst du für diese im zweiten Schritt aktiv Verständnis entwickeln. Dabei ist es wichtig, dass du freundlich mit dir selbst und mit deinen Gefühlen umgehst. Versuche, mitfühlend zu sein, während du dir Verständnis entgegenbringst. Beispielsweise kannst du dich selbst mit aufmunternden Worten ermutigen und dir erklären, dass es in Ordnung ist, wenn du gerade einsam bist und dass du mit diesem Gefühl nicht allein bist. Es ist auch in Ordnung, wenn du deswegen vielleicht abgelenkt bist und nicht so viel schaffst.
Gerade in turbulenten Zeiten kann uns Selbstmitgefühl helfen, bewusst gut zu uns zu sein, eine positive Einstellung zu uns aufzubauen und diese zu stärken. Wir können optimistischer in die Zukunft blicken und zufriedener durch schwere Zeiten gehen.
Schritt 3: Positives Mindset etablieren
Wenn du die ersten beiden Schritte gemeistert hast, geht es nun darum, ein positives Mindset zu etablieren. Wie schon erwähnt, macht es uns unser Gehirn nicht immer leicht, positiv zu denken. Im Schnitt braucht das Gehirn fünf positive Erfahrungen, um eine Negative auszugleichen. Von daher ist es wichtig, ein wenig nachzuhelfen.
In diesem Schritt kannst du versuchen, deinen Fokus bewusst auf das Positive zu lenken. Da wir durch unser Denken, ob positiv oder negativ, unsere Realität erschaffen, hat es einen großen Einfluss darauf, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen. Auch wenn man sich selbstverständlich nicht alles schönreden kann, eine positive Einstellung erleichtert es, mit schwierigen Situationen umzugehen. Um den eigenen Fokus bewusst auf das Positive zu lenken, kann es helfen ein „Happiness Journal“ zu führen.
Dafür schreibst du jeden Morgen oder jeden Abend drei positive Dinge auf. Diese können vom aktuellen oder vom vorherigen Tag stammen und müssen keinesfalls große Erlebnisse sein. Beispielsweise kannst du ein leckeres Frühstück oder einen frischen Kaffee/Tee aufschreiben. So sammelst du positive Ressourcen und erinnerst dich bewusst an das Gute in deinem Leben.
Zusätzlich ist es wichtig, seine eigene Selbstwahrnehmung ins Positive zu verschieben. Häufig sind wir selbst unsere größten Kritiker*innen und machen es uns nicht leicht, ein gutes Selbstempfinden aufzubauen. Das lässt sich jedoch bewusst trainieren, indem man sich gezielt Gedanken über die eigene Person macht. Beispielsweise kannst du dir einen Brief schreiben und dir erzählen, was du besonders an dir schätzt, welche Erfolge du hattest oder wie du eine Bereicherung im Leben anderer darstellst. Wenn du in Zukunft Selbstzweifel hast oder dich unglücklich fühlst, kannst du deinen Brief dann wieder zur Hand nehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine optimistische, positive Lebenseinstellung gar nicht so einfach ist. Es ist jedoch möglich, unser Gehirn gezielt darauf zu trainieren, mit mehr Optimismus und Positivität an die Dinge heranzugehen. Gerade in turbulenten Zeiten ist eine positive Lebenseinstellung sehr wichtig und kann helfen Isolation und Lockdowns besser zu überstehen.