Alternative Medizin und Homöopathie

Es gibt in Deutschland kaum eine alternative Heilmethode, die lebhafter diskutiert wird als die Homöopathie. Kommen Globuli und Co. als Arzneimittel zum Einsatz, hat dazu so ziemlich jeder eine Meinung. Dennoch wissen die wenigsten, was sich alles hinter dem Begriff verbirgt. 

Was Homöopathie bedeutet, wie man sie anwendet und welche Fehler du tunlichst vermeiden solltest, erfährst du hier.

Homöopathie

Die gerade einmal 300 Jahre alte Arzneitherapie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann gegründet. Der Begriff Homöopathie stammt aus den griechischen Stämmen „homoios“ und „pathos“ und bedeutet übersetzt so viel wie „ähnliches Leiden“. „Ähnliches Leiden“ bezieht sich auf den Kern der Homöopathie, die sogenannte „Ähnlichkeitsregel“. Diese besagt, dass bestimmte Beschwerden durch dieselbe Ursache geheilt werden kann, welche sie verursacht hat. Die Homöopathie möchte also Feuer mit Feuer bekämpfen.

Im Rahmen der Behandlung befassen sich praktizierende Homöopath*innen auf der Suche nach einer Diagnose nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem Geist und der Vergangenheit ihrer Patient*innen. Denn die homöopathische Behandlung von Erkrankungen ist, neben dem Körper, eng mit dem Gemüt der Patient*innen verflochten.

Globuli

Homöopathische Mittel werden meist in Form von sogenannten Globuli eingenommen. Diese sind kleine Milchzuckerkügelchen, auf welche eine möglichst hochverdünnte Flüssigkeit getropft wird. In der Homöopathie gilt: je verdünnter, desto wirksamer.

Diese Flüssigkeiten bestehen in der Regel aus Pflanzen oder Pflanzenteilen, Stoffen mineralischen Ursprungs oder tierischen Stoffen. Die Substanzen sind allerdings so stark verdünnt, dass sie in dem fertigen Mittel kaum noch existieren.  Die fertigen Kügelchen werden eingenommen, indem man sie unter die Zunge legt, wo sie sich dann langsam auflösen. Im besten Fall nimmt man sie vor der nächsten Mahlzeit oder eine Stunde danach ein.

Good to know:

  • Wenn du auf der Suche nach homöopathischer Behandlung bist, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass unter der Berufsbezeichnung „Homöopathin“ unterschiedliche Qualifikationen auftauchen können. Von daher ist es ratsam, bei deiner Auswahl darauf zu achten, dass du eine oder einen Schulmedizinerin auswählst, die/der die offizielle Qualifikation „Zusatzbezeichnung Homöopathie“ aufweist (dann zahlt auch die Krankenkasse mehr dazu).
  • Lass dich nicht entmutigen, wenn zunächst keine Besserung eintritt. Homöopathische Therapien wirken meist nicht von heute auf morgen. In seltenen Fällen kann es sogar zu einer vorrübergehenden Erstverschlimmerung der Symptome kommen, bevor die Besserung eintritt.
  • Kleinere, nicht chronische Beschwerden kannst du in der Regel selbst homöopathisch behandeln, jedoch solltest du dir einen Ratgeber besorgen.
  • Meist werden die Kosten einer homöopathischen Behandlung teilweise oder sogar komplett (private Kassen) von den Krankenversicherungen übernommen.

Auf der Überholspur

Laut der Carstens-Stiftung gewinnt die Homöopathie, besonders im Rahmen der Selbstmedikation, zunehmend an Bedeutung. Und auch eine aktuelle Umfrage der forsa aus dem letzten Jahr ergab, dass insgesamt 70 Prozent der erwachsenen Deutschen dem Thema Homöopathie offen gegenüberstehen.

Für die einen ist Homöopathie die Lösung für alles, während sie für die anderen als Humbug abgetan wird. Wie man dazu steht, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen. Man kann allerdings sagen, dass die kleinen Kügelchen sich wachsender Popularität erfreuen.

Unser Tipp: Die Mobil Krankenkasse bietet als Ergänzung zur klassischen Schulmedizin homöopathische Behandlungen an. Mehr Informationen findest du hier.