Fleischersatzprodukte, veganer Käseersatz und Hafermilch. Die Produktvielfalt im vegan/vegetarischen Segment der Supermärkte ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Doch wer isst das alles überhaupt? Nicht nur Veganer und Vegetarier greifen zu – unter anderem auch Flexitarier und Flexiganer! Was bei diesen beiden Ernährungsweisen auf dem Speiseplan steht und wie sinnvoll diese Kategorisierung letztendlich ist, möchten wir im heutigen Beitrag klären.
Was ist Flexitarismus?
Der Wortursprung liegt beim Vegetarismus. Und wie der Name weiterhin schon erahnen lässt, wird die vegetarische Ernährungsweise hier etwas flexibler umgesetzt. Im Duden wird ein Flexitarier als eine Person beschrieben, „die sich überwiegend vegetarisch ernährt, aber auch gelegentlich hochwertiges, biologisch produziertes Fleisch zu sich nimmt“. Eine sich flexitarisch ernährende Person füllt ihre Teller also überwiegend mit vegetarisch-konformer Kost, macht aber hin und wieder Ausnahmen bei Fleisch oder Fisch.
Was ist Flexiganismus?
Bei Flexiganern ist die Philosophie und Herangehensweise ähnlich. Im Vordergrund steht hier allerdings eine pflanzliche bzw. vegane Ernährungsweise. Unter bestimmten Voraussetzungen können aber auch tierische Produkte – wie Fleisch, Fisch, Käse, Milch etc. – auf dem Teller landen.
Sinnvoll oder überflüssige Kategorie?
Die Kriterien und Ausnahmen, bei denen zu tierischen Produkten gegriffen wird, fallen sehr individuell und unterschiedlich aus. In einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wurden die Befragten in die Kategorie der Flexitarier eingeordnet, wenn sie an mindestens drei Tagen der Woche auf Fleisch verzichteten. Hier gibt es allerdings keinerlei niedergeschriebene Regeln oder Richtlinien. Wenn du dich für eine flexitarische oder flexigane Ernährung entscheidest, liegt es ganz in deiner Hand, wann du tierische Produkte verzehrst und wann nicht. Generell kann man sagen, dass es aber eher eine Ausnahme bleiben sollte.
Ein Vorteil der flexiblen Ausrichtung seiner Essgewohnheiten ist, dass vor allem der Umstieg in Richtung vegetarisch oder vegan um einiges leichter fallen kann. Du musst dir nicht von Anfang an dein Lieblingsgericht verbieten, nur weil es nicht mehr in die „erlaubten“ Speisen fällt. Du kannst dir nach und nach fleisch- oder tierfreie Tage vornehmen, um dich nach und nach umzustellen.
Im Endeffekt geht es weniger darum, dass du dich strikt einer Kategorie zuordnest, sondern ein Bewusstsein für deine eigene Ernährung entwickelst. Das Geheimnis liegt darin, eine für dich passende Ernährungsweise zu finden, die gut für dich, deine Gesundheit, die Umwelt und die Tiere ist. Wenn du dich Stück für Stück in die Richtung entwickelst, die du anstrebst, wird es dir mehr Spaß machen und dich motivieren. Es geht keinesfalls um strikte Verbote von Lebensmitteln.
Flexitarismus und Flexiganismus – ob sinnvoll oder wieder nur eine neue Kategorie. Das spielt letztendlich keine Rolle. Meist helfen dir die Begriffe schlichtweg, eine grobe Richtung zu erkennen und die Ernährungsweise zu finden, die für dich am besten passt. Im weiteren Sinne geht es um intuitives Essen. Dein Körper sagt dir schon, was er gerade braucht.