Was mich 2021 gelehrt hat

Im Januar wirkt das Jahr noch wie ein leeres Buch. Uns erfüllt ein leichtes, positiv gestimmtes und optimistisches Gefühl. Wir sind hoffnungsvoll, dass all unsere gesetzten Ziele und Vorsätze im neuen Jahr Wirklichkeit werden. Diese friedvolle Zeit gibt uns jedoch auch die Möglichkeit nochmal in das vergangene Jahr zu blicken und es für uns persönlich zu reflektieren. Es war ein Jahr voller Veränderungen, Fort-, aber auch Rückschritte. Es war ein Jahr begleitet von einer weltweiten Pandemie.

Doch was haben wir Positives aus diesem Jahr mitgenommen? Um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, stelle dir zunächst folgende gewöhnliche Situation vor: Du bist mit dem Auto auf dem Weg zu einem wichtigen Termin, aber steckst auf einmal mitten in einem Stau. Wie reagierst du? Die meisten von uns würden sich vermutlich erstmal gründlich ärgern, vielleicht vor sich hin fluchen und ungeduldig versuchen, die Spur zu wechseln. Wäre ich doch besser früher losgefahren oder hätte eine andere Strecke gewählt … Automatisch bekommen wir schlechte Laune und der Tag ist gelaufen.


Was wäre, wenn …

… du dir in dieser Situation, anstatt dich mit deinem Ärger aufzuhalten, bewusst überlegen würdest, welche Optionen du jetzt hast. An dem Stau und an dem verpassten Termin lässt sich gerade sowieso nichts ändern. Also rufst du deine Verabredung an und schilderst die Situation. Vielleicht ist dein Gegenüber ja auch gerade im Stress und die Terminverschiebung passt ihm  oder ihr sogar ganz gut in den Kram. Nach dem Telefonat stehst du zwar weiter im Stau, aber du hast deine Situation akzeptiert, drehst die Musik etwas lauter und deine Laune ist gerettet.


Akzeptieren ist nicht gleich Resignieren

Akzeptanz hat nichts mit passivem Aufgeben zu tun. Akzeptanz bedeutet viel mehr, Dinge und Erlebnisse anzunehmen, auf die wir sowieso keinen Einfluss haben. Denn das Grübeln über „Was wäre, wenn…“ und „Hätte ich doch bloß…“ – Szenarien raubt uns kostbare Energie und macht schlechte Laune. Diese mentale Energie können wir viel besser nutzen, um uns auf den Umgang mit veränderbaren Situationen zu konzentrieren. Das ist leichter gesagt als getan, denn oft kommen Gefühle wie diese automatisch, reißen uns mit und wir kommen gar nicht darauf, dass wir unsere Reaktion in stressigen Situationen bewusst steuern können. Doch wie schaffe ich es die Kontrolle über solche Situationen zu behalten?


Lerne Akzeptanz mit der RAIN-Methode

Die vier Buchstaben von RAIN stehen für vier Schritte, die dir im neuen Jahr oder der nächsten Stresssituation dabei helfen können, Akzeptanz zu üben.


1. Recognize (Erkennnen): Erkenne, welche Emotionen, Gefühle und Empfindungen du spürst.
2. Allow (Erlauben): Erlaube dir diese Gefühle und Empfindungen und lasse die Situation so zu, wie sie gerade ist.
3. Investigate (Erforschen): Erforsche diese inneren Erfahrungen mit einer neutralen offenen Haltung, sozusagen mit der Forscherbrille und frage dich zum Beispiel: „Was will dieses Gefühl mir sagen?“ oder „Wo merke ich das gerade in meinem Körper?“
4. Non-Identification (Nicht-Identifikation): „Deine“ Emotionen sind nicht „Du“, sondern nur eine vorübergehende Erscheinung. Statt zu denken „Ich bin ein wütender Mensch“, formuliere in Gedanken, beispielsweise „Ich fühle gerade Wut“.

Du wirst merken: Sobald du deine Emotionen und deine gegenwärtige Situation akzeptiert hast, kannst du dich gelassen und fokussiert auf die Lösung konzentrieren.

Neues Jahr – neues Glück

Für einen optimistischen Start in das neue Jahr möchten wir dich bitten, die folgenden konkreten Fragen zu stellen und deine Antworten zu notieren. Corona wird uns vermutlich noch länger begleiten, deshalb lenke deinen Fokus auf das Positive. Wenn du dir diese Notizen am Ende des Jahres nochmal zur Hand nimmst, wirst du sicher an der ein oder anderen Stelle schmunzeln, aber sicherlich auch mächtig stolz sein können, wie du das Jahr allgemein gemeistert hast.

  1. Was hat das Jahr 2021 und im Speziellen Corona Positives für dich bereitgehalten?
  2. Was hast du im letzten Jahr aufgrund von Corona in deinem Leben verändert? Was möchtest du gerne beibehalten?
  3. Was hast du aus der Corona-Situation im letzten Jahr gelernt?

Notiere dir zu jeder Frage jeweils drei Stichpunkte, um dir nochmal die positiven Dinge aus dem letzten Jahr bewusst vor Augen zu halten.

Wenn du noch weiter in die Selbstreflexion in Bezug auf das vergangene Jahr gehen möchtest, empfehlen wir dir die Videoreihe „Dein Jahresrückblick“ aus dem Dezember. Hier kannst du mit Hilfe von 24 kurzen Videos Stück für Stück das vergangene Jahr reflektieren und positiv abschließen. In dieser Rubrik findest du alle Videos im Überblick.

Wir wünschen dir viel Freude!