Power-Proteine: tierisch vs. pflanzlich

Damals galt tierisches Protein, wie beispielsweise Fleisch oder Eier als hochwertiger und grundsätzlich auch gesünder als pflanzliches Protein. Mittlerweile gehen die Meinungen stark auseinander. Doch was stimmt wirklich? Ist tierisches Protein tatsächlich besser oder doch schlechter als pflanzliches Protein? Wir klären auf.

Tierisches Protein

Ein wichtiges Qualitätskriterium für Proteine ist die biologische Wertigkeit. Diese zeigt, wie schnell der Körper die Proteine aus der Nahrung in Körpereiweiße umwandeln kann. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass tierische Eiweiße eine höhere biologische Wertigkeit aufweisen als pflanzliche Proteine. Das heißt tierische Proteine können von uns Menschen schneller aufgenommen werden als ihre pflanzlichen Alternativen. Besonders gut eignen sich hier mageres, helles Fleisch, Fisch und Eier. Tierisches Protein punktet im Vergleich also vor allem kurzfristig, weil wir es besonders schnell aufnehmen können und es gut verträglich ist. Allerdings deuten auch immer mehr Studien darauf hin, dass der Konsum von tierischen Proteinen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht. Tierische Proteine haben nämlich den Nachteil, dass wir mit ihnen oft auch mehr gesättigte Fette und Cholesterin aufnehmen. Außerdem wird behauptet, dass der Konsum von tierischen Proteinen das Krebs- und Sterberisiko erhöhen kann. Ob das wirklich stimmt, ist bis heute allerdings noch nicht bewiesen.

Pflanzliches Protein

Viele Menschen behaupten, dass der Proteinbedarf ohne Fleisch nicht genug abgedeckt werden kann. Wer sich allerdings näher mit dem Thema beschäftigt, wird schnell merken, dass das so nicht stimmt. Viele pflanzliche Lebensmittel wie beispielsweise Leinsamen, Kidneybohnen, Tofu oder Kartoffeln sind gute Proteinquellen. Außerdem liefern sie im Gegensatz zu tierischen Proteinen viele gesunde, ungesättigte Fette. Zudem enthalten pflanzliche Proteine viele Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem werden durch den Konsum von pflanzlichen Proteinen ernährungsbedingte Krankheiten vorgebeugt. Es wird davon ausgegangen, dass die Bestandteile der pflanzlichen Proteine die Zellfunktion und den Kreislauf schützen. Dennoch ist die biologische Wertigkeit bei pflanzlichen Proteinen deutlich geringer als bei tierischen Proteinen. Allerdings kannst du durch geschickte Lebensmittelkombinationen wie beispielsweise Bohnen und Mais oder Eier und Kartoffeln die biologische Wertigkeit von pflanzlichen Lebensmitteln erheblich steigern. Weiterhin punkten pflanzliche Proteine im Hinblick auf das Tierwohl und den ökologischen Folgen der Tierzucht.

Unser Fazit

Wer sich gesund und ausgewogen ernähren will, kann seinen Proteinbedarf sowohl mit pflanzlichen als auch mit tierischen Quellen decken. Der wesentliche Unterschied besteht darin, wie der Körper die Proteine aufnimmt und welche Begleitstoffe die tierischen und pflanzlichen Proteine mit sich bringen. Beide Proteinquellen haben ihre Vor- und Nachteile. Welche Proteinquellen bevorzugt werden, muss letztendlich jeder für sich selbst nach eigener Präferenz und eigenem Ermessen entscheiden. Optimal wäre ein Verhältnis aus 80% pflanzlichen und 20% tierischen Proteinquellen.