Unsere Darmflora – Wir nehmen sie unter die Lupe

Heutzutage wissen wir, dass eine gesunde Darmflora wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist. Doch was genau ist die Darmflora überhaupt? Welche Probleme kann eine gestörte Darmflora verursachen und vor allem, was kannst du gegen eine gestörte Darmflora tun? Wir nehmen das ganze Thema für dich unter die Lupe.

Was ist die Darmflora?

Der Begriff Darmflora bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen in unserem Darm. Das sind bis zu 99% aller Bakterien, die in oder auf unserem Körper leben. Unser Darm ist das längste Organ in unserem Körper. Er teilt sich in verschiedene Abschnitte, in denen jeweils verschiedene Aufgaben erfüllt werden. Die meisten Bakterien, die unsere Darmflora bilden, befinden sich jedoch im Dickdarm. Ebenso wie der Darm lässt sich auch die Darmflora nach verschiedenen Typen mit verschiedenen Aufgabenbereichen unterscheiden. Diese Typen nennen sich Enterotypen. Welche Aufgabe ein bestimmter Enterotyp erfüllt hängt in erster Linie davon ab, aus welchen Bakterien er besteht:

  • Enterotyp 1: besteht vor allem aus Bakterien der Gattung Bacteroides. Diese spalten Kohlenhydrate und leisten so ihren Beitrag zu unserer Verdauung. Außerdem produzieren sie bestimmte B-Vitamine wie beispielsweise Biotion und Riboflavin.
  • Enterotyp 2: hier finden sich vor allem Bakterien der Gattung Prevotella. Diese sind dafür zuständig, Zucker-Eiweiß-Komplexe abzubauen und Vitamin B1 sowie Folsäure herzustellen.
  • Enterotyp 3: besteht aus den Ruminococcus-Bakterien. Diese sorgen dafür, dass Zucker und Eiweiß verdaut werden.

Welche Probleme kann eine gestörte Darmflora verursachen?

Zu wenig Schlaf, Stress oder auch eine unpassende oder falsche Ernährung können sich negativ auf unsere Darmflora auswirken. Aber auch die Einnahme von Antibiotika kann dafür sorgen, dass nicht nur schädliche Krankheitserreger leiden, sondern auch die Darmflora. Ist also das Gleichgewicht oder die Zusammensetzung der Darmflora gestört, kann es passieren, dass schädliche Bakterien wieder mehr Platz haben, um sich zu vermehren. Eine gestörte Darmflora kann verschiedene Auswirkungen haben. Unter anderem kann es zu einer Zunahme von Infekten kommen, aber auch zu Hautproblemen und Verdauungsproblemen wie beispielsweise Durchfall, Verstopfungen und Blähungen. Im schlimmsten Fall können sogar chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie die Colitis ulcerosa auftreten.

Was kann ich gegen eine gestörte Darmflora tun?

Eine gestörte Darmflora sollte wieder aufgebaut werden. Dabei helfen Probiotika und Präbiotika, welche in verschiedenen Lebensmitteln zu finden sind. Sie können aber auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Am einfachsten wird das Wachstum gesundheitsfördernder Bakterien allerdings über die Nahrung beeinflusst. Wer seine Darmflora aufbauen und dauerhaft verbessern will, sollte daher regelmäßig probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut sowie präbiotische Lebensmittel, wie zum Beispiel Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch oder Bananen essen. Studien zufolge ist dafür mediterrane Kost am besten geeignet. Und unser Geheimtipp: Egal ob Petersilie, Basilikum, Schnittlauch oder Dill, jegliche Kräuter wirken sich positiv auf deine Darmbakterien aus. Schon mit einem Teelöffel am Tag kannst du dein Mikrobiom unterstützen. Es lohnt sich also, wenn du deine Speisen mit verschiedenen Kräutern verfeinerst. Wenn du nun auch auf den Geschmack gekommen bist durch etwas mediterrane Kost deine Darmflora dauerhaft zu verbessern, probiere doch mal eines der beiden folgenden Rezepte aus.

Rezept #1: Miso-Suppe

Zutaten für 2 Portionen:

  • 2 Lauchzwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 kleine Karotten
  • 1 rote Paprika
  • 50 g rote Linsen
  • 100 g Natur-Tofu
  • 60 g Vollkorn-Mie-Nudeln
  • 2 EL Miso-Paste
  • 1 EL Sojasauce
  • ½ TL Kurkuma
  • 1 TL Koriander
  • Pfeffer
  • Salz

Zubereitung:

  1. Schäle den Knoblauch und würfele ihn fein. Wasche die Lauchzwiebeln und schneide sie in Ringe. Schäle die Karotten und schneide sie schräg in dünne Scheiben. Dann Paprika waschen, vom Kernhaus befreien und würfeln. Gebe anschließend das Gemüse mit den Linsen in 1 Liter Wasser, lasse es aufkochen und danach alles 10 Minuten köcheln. Gelegentlich umrühren.
  2. Schneide zunächst den Naturtofu in kleine Würfel und gebe diese ebenfalls in die Suppe. Füge dann die Nudeln hinzu und lass es für weitere 5 Minuten köcheln.
  3. Nimm nun etwas heißes Wasser von dem Kochwasser ab und fülle es in eine Tasse. Dann 2 EL Miso-Paste darin glattrühren. In die Suppe geben und gut verrühren. Zum Schluss den Koriander, die Sojasoße und die Gewürze hinzufügen und eventuell noch mit etwas Salz abschmecken.

Rezept #2: Kalte Gemüsesuppe

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250 g Fleischtomaten
  • ½ Gurke
  • 1 gelbe Paprika
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Semmelbrösel
  • 2 EL Apfelessig
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer
  • Basilikum

Zubereitung:

  1. Wasche die Tomaten und schneide sie klein. Schäle die Gurke, halbiere sie längs und schabe mit einem Löffel die Kerne heraus, dann grob zerkleinern und mit den Tomaten im Mixer pürieren. Wasche dann die Paprika, entferne das Kerngehäuse und zerkleinere sie grob.
  2. Schneide nun eine Lauchzwiebel in Ringe und stelle sie beiseite. Die andere Lauchzwiebel wird mit der Paprika und den geschälten Knoblauchzehen ebenfalls im Mixer püriert. Streiche dann das pürierte Gemüse durch ein Sieb und rühre die Semmelbrösel unter. Schmecke alles mit Salz und Pfeffer ab.
  3. Unterschlage nun das Essig und Olivenöl und lasse alles zugedeckt für 2 Stunden im Kühlschrank ziehen. Vor dem Servieren dann mit Basilikum garnieren.