Sonne Tanken: Was ist wichtig, was ist Unsinn?

Sonne tanken: Was ist wichtig, was ist Unsinn?

Wer liebt es nicht, die Sonne auf der Haut zu spüren und einfach abzuschalten. Doch wie jeder weiß, ist beim Sonnenbaden der Schutz vor UV-Strahlen besonders wichtig. Rund um das Thema Sonnenschutz kursieren eine Menge Mythen, die nicht alle korrekt sind. Wir klären dich heute darüber auf, was beim Sonne tanken zu beachten ist und welche Annahmen du lieber schnell wieder vergessen solltest.

Aussage 1: „Sonnengebräunte Haut ist gesund“

Von der Sonne gebräunte Haut gilt hierzulande als ein Schönheitsideal und wirkt gesünder als ein mondweißes Gesicht. Jedoch entsteht die Bräune als eine Abwehrreaktion auf die UV-Strahlung. Das bedeutet, dass gebräunte Haut ein Indiz dafür ist, dass die Haut geschädigt wurde. Ob Solarium oder natürliche Bräune: Gesunde Bräune gibt es leider nicht!

Aussage 2: „Im Schatten braucht man keinen Sonnenschutz“

Falsch! Generell gilt: Da wo auch Sonnenlicht ist, gibt es UV-Strahlen. Egal ob unter dem Schatten eines Baumes, Sonnenschirms oder bei einem wolkenbedeckten Himmel, auch dabei kannst du einen Sonnenbrand bekommen. Zwar ist die UV-Belastung im Schatten geringer, aber sie reduziert sich beispielsweise unter einem Sonnenschirm nur um 50%. Umgekehrt erhöht sich die UV-Belastung durch Reflektionen im Sand oder Wasser, weshalb du hier besonders vorsichtig sein solltest.

Aussage 3: „Nochmal eincremen verlängert den Sonnenschutz“

Tatsächlich ist das der größte Irrglaube beim Sonnenbaden. Das Nachcremen nach mehreren Minuten Sonnetanken verlängert nicht den Schutz vor UV-Strahlen. Der Sonnenschutzfaktor (SPF/ LSF) gibt an, um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit der Haut nach dem Auftragen verlängert. Die Eigenschutzzeit der Haut variiert je nach Hauttyp stark. Nehmen wir einen helleren Hauttyp an, beträgt die Eigenschutzzeit lediglich 5 Minuten. Das bedeutet bei einem Sonnenschutzfaktor von 20 wird die Schutzzeit um das 20-fache auf 100 Minuten ausgedehnt. In diesem Fall sollte man sich also nicht länger als 100 Minuten in der Sonne aufhalten. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät sogar dazu diese Zeit nur zu 60% auszunutzen, da Schäden bei der Haut bereits vor dem Sonnenbrand entstehen. Nachcremen wird die Zeit nicht weiter erhöhen. Solltest du jedoch in der Zeit baden gehen, dann kann das Nachcremen die Schutzzeit aufrechterhalten, aber nicht verlängern.

Aussage 4: „kein Sonnenbrand bedeutet kein Hautkrebs“

Ganz richtig ist die Aussage leider nicht. Viele wiegen sich in Sicherheit, wenn sie nach dem Sonnenbaden keinen Sonnenbrand bekommen. Die Sonnenmilch schützt zwar vor UVA- und UVB-Strahlen, aber aktuell werden noch die Infrarotstrahlen der Sonne unter die Lupe genommen, ob diese nicht zusätzliche Hautschäden verursachen. Bedenke außerdem, dass Krebs oft viele verschiedene Ursachen haben kann und bereits in unserer genetischen Veranlagung stecken kann.

Aussage 5: „Hinter Glas und Fenstern muss ich mich nicht eincremen“

Es ist ein stark verbreiteter Trugschluss, dass das Sonnenlicht, welches durch die Scheiben beim Autofahren oder durch die Fenster zu Hause eindringt nicht die Haut schädigt. Tatsächlich wird durch das Glas lediglich die UVB-Strahlung, welche für die Bräune der Haut verantwortlich ist, abgehalten. Die UVA-Strahlung kann ungehindert durchdringen und trotzdem unsere Haut schädigen, ohne dass wir es merken. Wer also effektiv der Hautalterung entgegen und seine Haut rundum schützen möchte, sollte auch bei längeren Autofahrten oder im Wintergarten einen Sonnenschutz auftragen.