Bei einem traditionellen Grillabend kommt einem eines direkt in den Kopf: Fleisch. Was soll man auch sonst auf den Grill hauen? Wir verraten dir heute, dass es da einige schmackhafte Alternativen gibt, die nicht nur gut schmecken, sondern zudem auch gesund und nachhaltig sind.
Warum den eigenen Fleischkonsum reduzieren?
Der durchschnittliche pro Kopf Verbrauch an Fleisch lag in Deutschland im Jahr 2020 bei 57,33 kg (1.103 Gramm pro Woche). Dieser Wert ist deutlich höher als die 300 bis 600 Gramm, die von der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ empfohlen werden. Der sogenannte Sonntagsbraten ist mittlerweile eher zum Alltagsbraten geworden.
Die Wertschöpfungskette eines Stück Fleischs ist sehr lang. Bei der Nutztierhaltung entstehen jede Menge Treibhausgase, die unser Klima schädigen. 70 % der Treibhausgase, die von unserer Ernährung ausgehen, sind auf tierische Produkte zurückzuführen und davon über 40 % auf Fleischprodukte. Auch der Futtermittelanbau darf hier nicht vernachlässigt werden, der sehr viel Fläche benötigt und damit die Regenwaldabholzung vorantreibt. Durch einen bewussten Fleischkonsum kannst du demnach einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Auch in punkto Tierwohl kannst du durch einen bewussteren Fleischkonsum Gutes tun. Artgerechte Tierhaltung ist längst keine Selbstverständlichkeit. Ganz im Gegenteil werden Tiere unter konventioneller Massentierhaltung oft leidvoll gehalten, in kleinen Ställen mit wenig Auslauf. Hast du schon mal von „Flexitariern“ gehört? Diese achten darauf, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung zu bevorzugen. Bei einer gewissen Reduktion des Fleischkonsums reicht das Geld dann auch für Bio-Fleisch. Bei Fleisch aus ökologischer Landwirtschaft wird den Tieren ein stressfreieres Leben ermöglicht, wodurch das Fleisch auch an Qualität gewinnt (bessere Fettzusammensetzung, keine Antibiotikarückstände). Damit tust du deiner Gesundheit, den Tieren und der Umwelt etwas Gutes und unterstützt gleichzeitig nachhaltige Landwirtschaft.
Tipps und Tricks für den Fleischeinkauf
- Du kannst dich bei einem Metzger oder an der Fleischtheke beraten lassen. So findest du mehr über die Haltung der Tiere und Qualität des Fleischs heraus.
- Fleisch direkt bei einem lokalen Bauern zu kaufen kann zu einem richtigen Erlebnis werden. Dann weißt du ganz genau, welche Tierhaltungsbedingungen du unterstützt. Die lokalen Landwirt/-innen werden es dir danken.
- Diese Beratung und der Kontakt zu Menschen aus der Landwirtschaft und Tierverarbeitung wird dir bestimmt Spaß bringen und dich das Lebensmittel Fleisch wieder mehr wertschätzen lassen.
- Bevorzuge bio-zertifiziertes Fleisch.
Fleischalternativen für den Grill
Schon lange landet nicht mehr nur Fleisch auf dem Grill. Es gibt inzwischen eine breite Auswahl an vegetarischen und veganen Produkten, mit der die Vielfalt kaum größer sein könnte.
- Seitan („Weizenfleisch“) besteht aus Gluten und hat eine bissfeste, fleischähnliche Struktur. Perfekt ist diese Alternative für Würstchen, Gyros & Co. einsetzbar.
- Tofu besteht aus Sojaeiweiß und wird durch Zusatz von Gerinnungsmitteln aus Sojamilch hergestellt. Tofu ist geschmacklich neutral und lässt sich deshalb besonders gut marinieren. Tofu gibt es in verschiedenen Konsistenzen wie Seidentofu, Naturtofu oder Räuchertofu. Zum Grillen ist eine feste Sorte wie Räuchertofu am empfehlenswertesten.
- Tempeh wird aus gelben Sojabohnen hergestellt und mit einem Edelpilz beimpft. Durch diese Fermentation entsteht ein nussiger schnittfester Fleischersatz, der sich auch gut marinieren und braten lässt.
- Lupine ist die „Sojabohne des Nordens“. Hier wird das Protein genauso wie bei Sojabohnen zu Lupinentofu verarbeitet.
- Jackfrucht wächst weltweit in tropischen Ländern. Diese ist ein Maulbeergewächs mit großen schweren Früchten, die hierzulande als Fleischersatz angeboten werden. In Salzlake eingelegt wird die Jackfrucht nach Deutschland exportiert und dann mit der richtigen Marinade als Fleischersatz verendet.
Der Baukasten für drumherum
Für ein perfektes Grillerlebnis braucht man allerdings nicht nur Fleisch oder Fleischersatz, sondern auch leckere Beilagen.
- Starters: Nudelsalat mit Pesto und Kirschtomaten, Kartoffelsalat mit sauren Gurken, Bulgursalat mit Paprika und Kräutern, Belugalinsensalat mit Mango, Kichererbsensalat (als Eiersalatersatz)
- Sides: Knoblauchbaguette, Bruschetta, Rohkost (Paprika, Gurken, Karotten)
- Dips: Hummus, Kräuterfrischkäse, Tomatensalsa, Tzatziki
- Grill: Neben Fleisch und Fleischersatzprodukten lässt sich auch Gemüse super grillen. Hier kannst du beispielsweise Zucchini, Paprika, Pilze, Kartoffeln oder Zwiebeln verwenden. Maiskolben sind außerdem ein Muss. Und auch Feta mit Tomaten oder Hallloumi-Käse machen sich gut auf dem Grill.
Das waren jetzt einige Anregungen, die du bei deinem nächsten Grillerlebnis umsetzen kannst. Bei den Fleischalternativen kannst du gerne ein wenig rumprobieren, bis du deinen Favoriten findest. Da gilt es nicht zu schnell aufzugeben, da es durchaus große Unterschiede gibt. Checke auch da immer die Zutatenliste, um Produkte zu vermeiden, die viele Zusatzstoffe erhalten. Tipp: Bio-Fleischersatzprodukte und Bio-Fleisch enthalten wesentlich weniger Zusatzstoffe. Wir wünschen dir viel Spaß und guten Appetit für das bevorstehende Grillevent.