Herdenimmunität – der Weg aus der Pandemie?

Eine Impfung schützt dich vor ansteckenden Krankheiten. Einige Menschen können sich jedoch nicht impfen lassen, da sie zu jung sind oder chronische Erkrankungen haben. Sie sind darauf angewiesen, dass die Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und sich eine Erkrankung, wie zum Beispiel Covid-19 nicht weiter ausbreitet. Dein Impfschutz bietet also nicht nur dir Schutz vor einer Ansteckung, sondern auch anderen. Für diesen Gemeinschaftsschutz wird der Begriff Herdenimmunität verwendet. Wenn sich ausreichend Menschen impfen lassen, kann die Verbreitung oder sogar das Auftreten einiger Krankheiten verhindert werden.

Herdenimmunität – Ab wann?

Herdenimmunität ist erreicht, wenn so viele Menschen einer Gruppe durch eine frühere Erkrankung oder eine Impfung immun gegen die Krankheit sind, sodass Infizierte keine größere Zahl an weiteren Menschen anstecken können. Die Infektionskette bricht also schnell wieder ab und die Krankheit kann sich nicht weiter ausbreiten. Auch Menschen, die nicht geimpft werden konnten, sind so geschützt.

Ist in einer Region ein großer Anteil der Bevölkerung geimpft, dann kann sich eine Infektionskrankheit dort also nicht ausbreiten. Wie groß dieser Anteil sein muss, um Herdenimmunität zu erreichen, unterscheidet sich je nach Krankheit. Bei COVID-19 z. B. wurde bisher von einer erforderlichen 70- bis 80-prozentigen Immunität ausgegangen, damit die Pandemie endet.

Einflussfaktoren und Hindernisse auf dem Weg zur Herdenimmunität

Durch Virusvarianten kann sich die notwendige Impfrate für eine Herdenimmunität jedoch erhöhen. So ist z. B. Delta-Variante eine COVID-Variante, die besonders ansteckend ist und die Beta-Variante spricht weniger auf den Impfschutz an. Weitere Einflussfaktoren auf die notwendige Impfrate sind beispielswiese die Größe der Bevölkerung, die Anzahl der Impfungen pro Tag, die Dauer der Immunität nach einer Impfung oder Erkrankung sowie die natürliche Immunität (wie viele Personen waren bereits erkrankt).

Neben den Virusvarianten gibt es, wie bereits erwähnt, Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Auch lehnen einige Personen aus anderen Gründen (z. B. Unwissenheit, Angst, Unsicherheit) eine Impfung gegen COVID-19 ab.

(K)ein Weg aus der Pandemie?

Corona wird so schnell also nicht verschwinden. Die Impfungen senken jedoch die Gefahr von schweren Verläufen und Todesfällen. Das Gesundheitssystem wird entlastet. Ein weiterer Vorteil: Je weniger Infektionen auftreten, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sich Virusvarianten entwickeln. Bei einer hohen Impfrate können Krankheiten langfristig ausgerottet werden. Die Pocken, eine hochansteckende und lebensbedrohliche Infektionskrankheit, sind z. B. seit 1979 buchstäblich „besiegt“. COVID-19 wird dagegen nie ganz verschwinden. Aber: Das Virus wird endemisch werden. Das bedeutet, es wird zu saisonalen und regionalen Infektionsgeschehen kommen, die jedoch keine hohen Krankheits- und Todesfälle verursachen oder einen Lockdown notwendig machen. Das heißt also: Der Virus bleibt, doch die Pandemie wird verschwinden.