Die Einnahme der Pille ist die am der häufigsten genutzten Methode zur Verhütung einer Schwangerschaft und zählt nach wie vor zu den sichersten Verhütungs-mitteln. Also DAS Verhütungsmittel schlechthin. Mittlerweile verzichten aber immer mehr Frauen auf die Einnahme der Pille. Aber warum? Wir klären über die Gründe des Verzichts auf.
Was passiert überhaupt im Körper bei der Einnahme der Pille?
Die Pille – auch Antibabypille genannt – enthält künstliche Hormone, die in der Wirkung sehr den körpereigenen Geschlechtshormonen Progesteron und Östrogen ähneln. Dadurch greift die Pille in den Hormonzyklus ein und kann eine Schwangerschaft verhindern. Die in der Pille enthaltenen Hormone haben eine dreifache Wirkung: Zum einen hemmen sie die Eizellreifung und verhindern damit den Eisprung, sodass es zu keiner Befruchtung kommen kann. Zum anderen wird der Schleim im Gebärmutterhals verändert, sodass keine Spermien in die Gebärmutter gelangen können. Die dritte Wirkung der Pille ist, dass die Gebärmutterschleimhaut nur ungenügend abgebaut wird, wodurch sich ein befruchtetes Ei nicht einnisten kann. Die Pille bietet daher einen Dreifachschutz für Frauen, die nicht schwanger werden möchten oder die ihre Kinderplanung bereits abgeschlossen haben. Zu beachten sei jedoch, dass die Pille nicht vor Infektionskrankheiten wie beispielsweise HIV oder Hepatitis schützt.
Warum ist die Pille anfangs so beliebt?
Die Pille bringt neben dem fast 100-prozentigen Verhütungsschutz und der sofortigen Wirkung auch noch andere Zusatzwirkungen wie die Reduzierung von Zyklusstörungen, eine Verbesserung des Hautbildes und die Linderung von Menstruationsbeschwerden wie Unterbauchkrämpfe mit sich. Trotzdem steht die Pille heutzutage immer mehr in der Kritik. Viele Frauen verzichten nunmehr ganz auf die Einnahme der Pille und greifen zu alternativen Verhütungsmitteln. Aber warum?
Warum verzichten viele Frauen heutzutage auf die Pille?
Viele Frauen setzen heutzutage die Pille ab, da sie die Befürchtung haben, dass diese zu sehr in ihren Hormonhaushalt eingreift. Für viele Frauen ist die Vorstellung, über Jahre oder Jahrzehnte hinweg künstliche Hormone zu sich zu nehmen, beängstigend. Daher steigen sie auf hormonfreie Verhütungsmethoden, wie das Kondom oder die Kupferspirale, um. Außerdem sind, wie bei jedem anderen Medikament auch, bei der Pille Nebenwirkungen möglich und die Liste derer ist lang. Sie reicht von Kopfschmerzen bis hin zu Depressionen und Libidoverlust. Die meisten Nebenwirkungen sind zwar unangenehm, aber nicht gesundheitsgefährdend. Die meisten Nebenwirkungen können größtenteils durch einen Wechsel des Pillen-Präparats reduziert werden. Allerdings können auch schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. So erhöht die Pille das Risiko von Thrombosen – eine Gefäßerkrankung, die zu einem Blutgerinnsel führen kann. Diese und andere schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle sind aber sehr selten. Dennoch sollten Vorerkrankungen oder Risikofaktoren vor der Pilleneinnahme mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden, sodass das richtige Präparat ausgewählt wird.
Eine weitere Unsicherheit, die viele Frauen haben, betrifft die Zeit nach der Pille. Obwohl die Wirkung der Pille nach dem Absetzen erlischt und eine Schwangerschaft danach wieder möglich ist, haben viele Frauen Angst aufgrund der Hormonumstellung nach dem Absetzen der Pille nicht mehr problemlos schwanger zu werden.
Die Entscheidung für das richtige Verhütungsmittel ist für viele unfassbar schwer. Wende dich daher auf jeden Fall an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt und lass dich ausführlich zu der Antibabypille sowie zu möglichen Alternativen beraten.