In den 1990er Jahren war das Inline-Skaten DER Trend schlechthin, der aus den USA nach Deutschland herüberschwappte. Überall sah man Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf Rollen sporteln. Mittlerweile gibt es viele neue Trendsportarten, wodurch das Inline-Skating ein wenig in Vergessenheit geriet. Heute holen wir den Trend wieder zurück und zeigen dir, was für eine tolle, vielseitige und vor allem gesundheitsförderliche Sportart das Inline-Skating ist.
Körperlich fit auf Rollen
Beim Inline-Skating werden durch die fließenden Bewegungen verschiedenste Muskelgruppen aktiviert und gekräftigt – allen voran die Bein-, Bauch-, Po- und Rückenmuskulatur. Aber auch die Becken- und Hüftregion wird trainiert, wodurch die Stabilität der Wirbelsäule gefördert wird. Das Mitschwingen der Arme kann außerdem leichte Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich reduzieren. Doch damit nicht genug: Für die Bewegungsabläufe auf den Rollen, die im übrigen Alltag eher ungewöhnlich sind, ist ein gewisses Maß an Koordination, Gleichgewicht und Beweglichkeit nötig. Wer also sicher Inline-Skaten kann, hat gleichzeitig eine gute Koordinationsfähigkeit und Beweglichkeit. Im Allgemeinen gehört das Inline-Skaten zu den Ausdauersportarten und stärkt dadurch, wie auch Laufen, Fahrradfahren oder andere Ausdauersportarten, das Herz-Kreislauf-System. Zudem kann man mit einer intensiven Inline-Skate-Einheit eine Menge Kalorien verbrennen und so dazu beitragen, dauerhaft schlank zu bleiben. Der wesentliche Vorteil von Inline-Skating im Gegensatz zu den meisten anderen Ausdauersportarten ist aber, dass die gleichmäßigen Bewegungsabläufe beim Inlinern die Gelenke schonen, besonders die Kniegelenke. Dies gilt aber natürlich nur, wenn die richtige Technik beherrscht wird.
Skate dich stressfrei
Neben den körperlichen Vorteilen hält das Inline-Skaten auch geistig fit. Die meisten üben das Inline-Skating im Freien auf gut asphaltierten Fußwegen oder Nebenstraßen aus. Da dort auch andere Verkehrsteilnehmende, wie zum Beispiel Fußgänger:innen, spielende Kinder oder Fahrradfahrer:innen unterwegs sind, ist für das Inlinern eine gewisse Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit nötig. So kann Hindernissen ausgewichen und Unfällen oder einer Gefährdung anderer Menschen vorgebeugt werden. Das Konzentrieren auf die Strecke vor sich, hilft aber auch dabei, geistig abzuschalten und die Sorgen und den Stress des Alltags für einige Zeit zu vergessen. Außerdem wird durch diese trendige Ausdauersportart die Sauerstoffaufnahme im Körper verbessert, wodurch das Gehirn ebenfalls besser mit Sauerstoff versorgt wird – das trägt zur geistigen Fitness bei. Auch der Spaß kommt beim Inline-Skating nicht zu kurz: Ob allein oder in der Gruppe – das Bewegen auf Rollen bringt Freude. Und das Sporttreiben in der Natur ist ohnehin ein wahrer Stimmungs-Booster.
Unsere Tipps für deinen Einstieg ins Inline-Skating
Wir sehen also: Inline-Skating ist ein tolles Ganzkörperworkout, bei dem keine Körperregion zu kurz kommt. Dennoch ist es so, dass das Inline-Skating durch die meist recht hohe Fahrgeschwindigkeit auch einige Risiken birgt: Laut einer Studie liegt das Unfallrisiko bei 12 Verletzten pro 1.000 aktiven Inline-Skatern:innen und ist damit vergleichbar mit dem Unfallrisiko bei Ballsportarten, Mountainbiken und Snowboarden. In Folge der Unfälle kommt es häufig zu Prellungen, Frakturen und Verstauchungen, insbesondere der Hand- und Kniegelenke. Der erwähnte gelenkschonende Aspekt des Inline-Skatens rückt durch die recht hohe Unfallquote daher etwas in den Hintergrund. Damit es nicht zu Unfällen und Verletzungen kommt, möchten wir dir einige Tipps für mehr Sicherheit beim Inline-Skating mit auf den Weg geben:
- Schutzausrüstung tragen: Um im Falle eines Unfalls die Schäden möglichst gering ausfallen zu lassen, ist eine vollständige Schutzausrüstung mit Helm, Knie-, Ellenbogen- und Handschutz unbedingt zu empfehlen.
- Technik sicher beherrschen: Nicht nur die eigentliche Fahrtechnik sollte sicher beherrscht werden, um Fehlbelastungen und Verspannungen zu vermeiden. Auch das Bremsen spielt beim Inline-Skating aufgrund der Geschwindigkeit eine wesentliche Rolle, um Unfälle zu vermeiden. Es gibt verschiedenste Bremstechniken, die man üben sollte, bevor es auf die öffentlichen Straßen und Fußwege geht. Jeder muss für sich selbst herausfinden, mit welcher Bremstechnik er/sie am besten zum Stehen kommen kann. Und auch das Fallen sollte trainiert werden: Die beste Falltechnik besteht darin, sich auf die geschützten Knie fallen zu lassen und dann die geschützten Hände mit ausgetreckten Fingern als Stütze zur Hilfe zu nehmen. Als dritter Kontaktpunkt sollten die Ellenbogen, die ebenfalls geschützt sein sollten, zum Einsatz kommen. Durch das regelmäßige Durchführen dieser Technik, wird im Falle einer echten Gefahrensituation unbewusst und automatisch darauf zurückgegriffen. Übrigens: Es gibt viele Inline-Skate-Kurse, in denen mit Hilfe von Profis all diese technischen Fähigkeiten erlernt werden können.
- Strecke sorgsam auswählen: Am besten fährt es sich auf glatten und ebenen Asphaltwegen. Nasse, ölige, sandige oder staubige Wege, Schotter und Unebenheiten sollten vermieden werden, da auf diesen Wegen eine erhöhte Sturzgefahr besteht. Daher sollte man sich vor Beginn des Trainings überlegen, welche Strecke gefahren werden soll.
- Straßenverkehrsregeln beachten und vorausschauend fahren: In Deutschland gelten für Inline-Skater:innen dieselben Regeln wie für Fußgänger:innen. Das heißt also, dass Inline-Skater:innen grundsätzlich den Fußweg bzw. den Seitenstreifen befahren müssen, soweit dieser mit Inline-Skates befahrbar ist. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit sollten Inline-Skater:innen außerdem stets vorausschauend fahren und so unerwünschte Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmenden vermeiden.
Wer also bereit ist, sich sorgsam aufs Inline-Skating vorzubereiten, regelmäßig die Schutzausrüstung zu tragen und stets vorausschauend zu fahren, kann sich auf den Weg machen zu viel Spaß, Bewegung und einer besseren körperlichen sowie geistigen Fitness. Wie wär‘s mit einer schönen Inliner-Runde bei frühlingshaftem Wetter? Wir wünschen viel Spaß!