Achtsames Essen – So genießt du deine Mahlzeiten bewusst

Wer kennt es nicht? Auf dem Weg zur Arbeit noch schnell was vom Bäcker nebenan geholt, zwischen den Meetings das Mittagessen vor dem Computer gegessen oder vor dem Fernsehen in die plötzlich leere Chipstüte gegriffen, die doch gerade noch voll war. Dabei geht es eigentlich nicht um das Essen, sondern eher darum, die Bahn zu erwischen, endlich den Berg an Mails abzuarbeiten oder den spannenden Film zu sehen. Beim achtsamen Essen geht es um genau das Gegenteil solcher Situationen: Es geht darum, sich darüber bewusst zu sein, was man isst, wie man es isst und wie es schmeckt, riecht oder aussieht. Kurz gesagt heißt das also, sich im Moment des Essens ganz mit dem Essen selbst zu beschäftigen – ohne jegliche Ablenkung. In unserem Alltag geht diese besondere Form der Achtsamkeit häufig verloren, obwohl sie prima als kleine Auszeit zwischendurch genutzt werden könnte. Durch die ständige Ablenkung während des Essens versäumen wir außerdem auf die Signale unseres Körpers zu achten wie beispielsweise das Sättigungsgefühl.

Du möchtest lernen, dich wieder ganz bewusst auf dein Essen zu konzentrieren? Dann zeigen wir dir in 5 Schritten wie.

Achtsam Essen in 5 Schritten

  1. Nimm dir Zeit – Rund 20 Minuten dauert es, bis ein Sättigungsgefühl an das Gehirn übermittelt wird. Daher sollten wir uns mindestens diese Zeit zum Essen einräumen. So hat unser Gehirn genügend Zeit, zu registrieren, ob wir satt sind und verhindern, dass wir uns überessen. Dabei kann dir ebenfalls helfen, jeden Bissen jeden Bissen mehrmals (ca. 25-mal) zu kauen, das Besteck bei Seite zu legen, wenn du kaust und dich währenddessen in deinem Stuhl zurücklehnst.
  2. Höre auf dein Bauchgefühl – Verspürst du Hunger? Dann ist es Zeit etwas zu essen. Höre auf eindeutige Zeichen, die dir deinen Hunger signalisieren (beispielsweise ein Bauchgrummeln). Oft signalisiert uns der Körper, dass wir Hunger haben, obwohl wir nur gestresst sind, Frust loswerden wollen oder Langeweile haben. Frage dich daher, warum du gerade essen möchtest. Jedoch solltest du ein eindeutiges Hungergefühl auch nicht übergehen: Wenn du hungrig bist, dann nimm dir die Zeit zu essen und warte nicht zu lang. Dadurch vermeidest du Heißhunger.
  3. Die Kraft der Struktur – Organisieredeinen Tag so, dass du ausreichend Zeit und einen festgelegten Essensplatz hast. Versuche beim Einkaufen nur das zu kaufen, was du vorhattest zu kaufen und vermeide es auf leeren Magen einkaufen zu gehen. Organisiere deine Küche, sodass du Freude am Kochen hast und Lust auf neue Lebensmittel bekommst.
  4. Du bist was du isst – Warum isst du? Stelle dir diese Frage und mache dir bewusst, warum du überhaupt isst. Über die Nahrung nehmen wir alle Nährstoffe auf, die wir brauchen, um fit und leistungsfähig zu sein. Die Schokolade bei Stress oder das schnelle Brötchen auf dem Weg zur Bahn bringen uns da leider nicht weit und sind wenig förderlich. Es gilt hier eine Balance zu finden zwischen nährstoffreichem Essen und emotionaler Befriedigung – das ist nicht immer leicht. Gib dir Zeit und probiere aus, womit es dir am besten geht, jeder is(s)t individuell.
  5. Essen mit allen Sinnen – Lege deinen Fokus auf dein Essen und lass dich nicht davon ablenken. Lege dein Handy zur Seite und schalte den Fernseher aus. Mache deine Mittagspause nicht am Arbeitsplatz, sondern an einem neutralen Ort. Dadurch richtest du alle deine Sinne auf das Essen. Konzentriere dich auf Geschmack, Geruch, Konsistenz, Form und Farbe und genieße dein Essen in vollen Zügen.