So wirken verarbeitete Lebensmittel auf deinen Körper

Süßes Knuspermüsli, herzhafte Tassensuppe und duftende Pizza: wenn’s mal wieder schnell gehen muss, greifen wir gerne zu einem praktischen Fertigprodukt. Dabei ist der Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln in den letzten Jahrzehnten immer weiter gestiegen.

Was bedeutet „verarbeitet“?

Alle Lebensmittel, deren Zutaten einer industriellen Veränderung unterzogen wurden und chemische Zusatzstoffe enthalten, sind „verarbeitet“. Komplett unverarbeitet ist demgegenüber alles Frische, wie Obst und Gemüse sowie Fisch, Nüsse und Eier. Dazwischen liegen mehrere Stufen der Verarbeitung. Nahrungsmittel wie Trockenobst, Käse, Brot, Nudeln und Konserven gelten demnach auch als verarbeitet. Durch das Entfernen ungenießbarer Teile, Trocknen, Zerkleinern, Mahlen, Filtern, Rösten, Kochen, Pasteurisieren, Gefrieren und Vakuumieren sind sie gesundheitlich nicht mehr ganz so wertvoll, wie das frische Produkt.

Kritisch zu betrachten sind die hochverarbeiteten Lebensmittel. Sie haben mehrere Verarbeitungsschritte durchlaufen und liefern eine ganze Reihe an Zutaten und Zusatzstoffen, die oft nicht mehr als „Lebensmittel“ zu erkennen sind.

Zu diesen zählen neben Cerealien und Fertiggerichten zum Beispiel auch Limonaden, Süßigkeiten, Eiscreme, Backwaren, Fleischprodukte, Kartoffelchips und Tütensuppen.

Warum verarbeitete Lebensmittel?

Das primäre Ziel der Hochverarbeitung besteht darin, bequeme (haltbare, verzehrfertige), hochprofitable (preiswerte Zutaten) und attraktive (sehr schmackhafte) Produkte zu schaffen. Stark verarbeitete Lebensmittel werden attraktiv verpackt und drastisch vermarktet. Dadurch hilft Verarbeitetes eher dem Hersteller, weniger dem Konsumenten.

Was passiert im Körper, wenn wir Verarbeitetes essen?

Studien sind sich einig: Lebensmittel mit einem hohen Anteil stark verarbeiteter Inhaltsstoffe sind eine der Hauptursachen für Übergewicht. Weißbrot, Pommes, Gummibärchen und Co. haben eine besonders hohe Energiedichte und liefern dabei wenig bis keine Nährstoffe pro Biss. Daher sind sie auch als „leere Kalorien“ bekannt. Die Kombination aus Zucker, gehärteten Fetten, Salz, künstlichen Farbstoffen und Aromen sowie Konservierungsstoffe lässt wenig Platz für natürliche Nährstoffe wie Vitamine oder Mineralien.

Industriell verarbeiteten Produkte machen nicht nur dick, sie sind durch die verschiedenen Zusatz- und Konservierungsstoffe auch sehr ungesund für die Verdauung und den körperlichen Stoffwechsel. Während der Verarbeitung können zudem problematische Substanzen entstehen, wie etwa das krebserregende Acrylamid oder sogenannte Transfette.

Kein gutes Bauchgefühl?

Dies alles beeinflusst unsere Darmflora und damit unser Wohlbefinden. Seit längerer Zeit vermuten Wissenschaftler, dass die Darmflora an der Entstehung von Übergewicht, chronischen Darmerkrankungen und anderen Krankheiten beteiligt ist. Doch auch zwischen Darmflora und Gehirn besteht eine Verbindung. Eine durch hochverarbeitet Nahrungsmittel dominierte Ernährung kann also nicht nur körperliche Beschwerden verursachen, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden beeinflussen und sogar psychische Erkrankungen begünstigen.

Und wie fange ich an?

Als Faustregel gilt: achte beim Einkaufen auf einen überwiegenden Anteil der ursprünglichen Lebensmittel, wie z.B. Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreide, Fisch etc. Und prüfe z.B. den Gehalt an „gehärteten Fetten“, Salz, Zucker und künstlichen Inhaltsstoffen wie Emulgatoren („E-Nummern“).